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Gleismannsbahnhof Gleis 11.1

Die Güterumgehungsbahn in Hamburg / Eröffnungen

Am 01. 10. 1902 wurde der erste Abschnitt der Güterumgehungsbahn eröffnet, allerdings war diese Strecke von Rothenburgsort nach Wandsbek ursprünglich als Abkürzung für Güterzüge aus Lübeck in den Hamburger Hafen gedacht, um den 1906 eröffneten Hauptbahnhof zu umgehen. Sie führte ab dem 21. 02. 1903 in den Hauptgüterbahnhof, der eine Spitzkehre für Züge in den Hafen darstellte.

Die Idee einer Weiterführung als Güterumgehungsbahn kam erst etwa zwei Jahre später auf. Im sogenannten "Ohlsdorfer Vertrag" vom 10. 12. 1904 wurde die Weiterführung der noch zu erbauenden Stadtbahn von Hasselbrook nach Ohlsdorf vorgesehen und der Bau von Güterbahnhöfen in Barmbek und Ohlsdorf geplant, um die dort liegenden Wohngebiete zu erschließen und besser an das Stadtgebiet anzubinden.

Die Option der Verlängerung der Bahn zur Umfahrung der inneren Stadt wurde offengelassen. Die Trasse war noch nicht festgelegt, wie alte Karten aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts zeigen. Eine Möglichkeit war, die Güterumgehungsbahn beim Güterbahnhof Barmbek nach links abbiegen zu lassen und dann durch die (heutige) City Nord Richtung Eidelstedt zu führen, allerdings mit der Anbindung nach Süden an den Rangierbahnhof Langenfelde (den Güterbahnhof Eidelstedt gab es 1904 noch nicht).

Die Trasse zwischen "Wandsbe(c)ker Chaussee" und etwa in Höhe der Straße "Alte Wöhr" wurde zwar beim Bau Anfang des 20. Jahrhunderts bereits für vier Gleise vorgesehen, jedoch vorerst nur zweigleisig durch die am 05. 12. 1906 eröffnete Stadtbahn von Blankenese nach Ohlsdorf in Betrieb genommen.


Skizzen I + II

Skizze der Güterumgehungsbahn. Stand: 1902
Skizze der Bahnanlagen 1902.
Skizze der Güterumgehungsbahn. Stand: 1907
Skizze der Bahnanlagen 1907.

Die nächste Verlängerung der Güterumgehungsbahn erfolgte am 01. 10. 1907, indem die kurze Strecke unter der Lübecker Bahn bis zur ebenfalls an diesem Tage eröffneten Haltestelle "Wandsbe(c)ker Chaussee" und die beiden Güterbahnhöfe in Barmbek und Ohlsdorf eröffnet wurden. Nördlich der Haltestelle "Wandsbe(c)ker Chaussee" lag eine Weiche, so daß die Güterzüge ab hier auf den Stadtbahngleisen verkehrten.

Im August 1917 wurde der Güterverkehr zwischen Ohlsdorf und Poppenbüttel auf der sogenannten "Alstertalbahn" eröffnet.

Am 05. 01. 1918 wurde der Güterverkehr zwischen Ohlsdorf und Ochsenzoll auf dem separaten Gleis (auch "Bergersches Gütergleis" genannt) eröffnet, zusammen mit dem Personenverkehr, der erst 1921 durch die elektrische Hochbahn abgelöst wurde.

Im Jahre 1922 wurde vom neugebauten Rangierbahnhof Eidelstedt das westliche Stück der Güterumgehungsbahn bis Lokstedt in Betrieb genommen und der Güterbahnhof Lokstedt eröffnet.

Etwa 1923 wurde der Güterbahnhof Barmbek bis in den nördlichen Bereich der Vorortbahn - Haltestelle "Alte Wöhr" ausgedehnt.


Skizzen III + IV

Skizze der Güterumgehungsbahn. Stand: 1922
Skizze der Bahnanlagen 1922.
Skizze der Güterumgehungsbahn. Stand: 1941
Skizze der Bahnanlagen 1941.

Etwa 1929 / 1930 wurde das Überführungsbauwerk an der Hellbrookstraße in Barmbek gebaut, das bis heute die niveaufreie Kreuzung der S - Bahnstrecke und der Güterumgehungsbahn erlaubt. Gleichzeitig entstand das separate Gleis der Güterumgehungsbahn zwischen der Einfädelung an der Haltestelle "Wandsbe(c)ker Chaussee" und dem Güterbahnhof Barmbek.

Die Brücken über die Hellbrook- und die Hufnerstraße waren im Bezirk der Reichsbahndirektion Altona die ersten, die nicht mehr genietet, sondern geschweißt wurden. Sie dienten der Erprobung der neuartigen Schweißtechnik bei Brücken im täglichen Eisenbahnbetrieb, die dann bald darauf die Niettechnik im Brückenbau ablösen konnte.

Das fehlende Verbindungsstück zwischen Barmbek und Lokstedt wurde erst am 01. 07. 1941, also mitten im 2. Weltkrieg, provisorisch eröffnet. Der Grund war, daß der Eisenbahnverkehr in Hamburg keine Umleitungsmöglichkeit hatte, wenn die Verbindungsbahn zwischen Altona und dem Hauptbahnhof unterbrochen sein sollte. Im Frühsommer 1941 zerstörte ein Bombentreffer das nördliche Gleisvorfeld am Hauptbahnhof, so daß dort 12 Stunden kein Zug verkehren konnte. Daher wurde die Lücke in der Güterumgehungsbahn so schnell wie möglich geschlossen.

Die Strecke zwischen Lokstedt und Barmbek wurde beim Bau der Hochbahn zwischen "Kellinghusenstraße" und "Ohlsdorf", die im Dezember 1914 eröffnet wurde, mit berücksichtigt, auch wenn sie erst knapp dreißig Jahre später gebaut wurde. Der geringe Abstand der Haltestellen "Lattenkamp" und "Hudtwalckerstraße" ist durch die Güterumgehungsbahn bedingt, da eine Haltestelle hinter der Kurve wegen dem kurz darauf folgenden Überführungsbauwerk (an der heutigen Sporthalle Alsterdorf) nicht in Frage kam.

Ebenfalls 1941 erhielt der Güterverkehr von Barmbek nach Ohlsdorf ein eigenes Gleis. Dafür mußte der dort bestehende Einschnitt nach Westen verbreitert werden. Damit waren alle Streckenabschnitte der "Nördlichen Güterumgehungsbahn" eröffnet.

1975 wurde die Güterumgehungsbahn, außer auf den Abschnitten Barmbek - Ohlsdorf und Horn - Wandsbek, elektrifiziert.

Im April 2006 wurde mit dem zweigleisigen Ausbau der Strecke zwischen Horn und Rothenburgsort (Länge 3,3 Kilometer) begonnen. Zunächst wurde das neue östliche Streckengleis nebst der benötigten acht Brücken gebaut sowie etwa 4.000 Meter Lärmschutzwände aufgestellt. Nach der Inbetriebnahme des östlichen Gleises im Dezember 2006 wurde das westliche Gleis abgebaut und wird neu erstellt. Ende 2007 soll dann der volle zweigleisige Betrieb aufgenommen werden.


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Erstellt seit dem: 26. 08. 2004
Online seit dem: 29. 04. 2005
Zuletzt aktualisiert am: 14. 05. 2007

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