Impressum / Kontakt I Sitemap I Querbahnsteig I Empfangsgebäude I Startseite Gleis 13

Gleismannsbahnhof Gleis 13.Ü

Stillgelegt: Die Bahnstrecke Tornesch - Uetersen

Inhaltsverzeichnis

 

 

1. Eröffnung und Betrieb

2.a Haltestellen 1914

2.b Haltestellen 1952

3. Stillegung und heutiger Zustand

Das Schnell- und Regionalnetz des HVV mit der stillgelegten Strecke Ü: Tornesch - Uetersen.
Das Schnell- und Regionalnetz des HVV mit der stillgelegten Strecke Ü: Tornesch - Uetersen.


1. Eröffnung und Betrieb

Die Hauptstrecke von Altona nach Kiel war bereits 1844, noch unter dänischer Flagge, eröffnet worden, allerdings hatte Uetersen keinen Anschluß bekommen. Mehrere vorherige Anstrengungen dazu hatten leider zu keinem Ergebnis geführt. 1869 begannen schließlich die Vorarbeiten zum Bau einer Pferdebahnstrecke zwischen Tornesch und der "Rosenstadt" Uetersen. Der deutsch - französische Krieg verzögerte den Weiterbau jedoch. Kaiser Wilhelm I. unterzeichnete schließlich am 14. März 1871 die Konzession.

Die 4,9 Kilometer lange Strecke konnte dann am 1. September 1873 sowohl für den Personen- als auch für den Güterverkehr eröffnet werden. Die Spurweite beträgt seit damals 1.435 mm (Normalspur). Die Strecke verlief, bis auf den Bereich im Uetersener Stadtgebiet, auf einer unabhängigen Trasse. Die 3 Personenwagen wurden von jeweils einem Pferd, die Güterzüge jedoch von bis zu sechs Pferden gezogen. Die Fahrtzeit betrug zirka 32 Minuten. Eigentümer der Strecke war die "Uetersener Eisenbahn (UeE)".

Ab etwa 1895 begann die Umstellung vom Pferdebahnbetrieb hin zu Dampftriebwagen. Insgesamt vier solcher Triebfahrzeuge wurden angeschafft, zwei gebrauchte von der "Teltower Kreisbahn" und zwei neue von der Firma "Borsig". Der Pferdebahnbetrieb wurde am 19. Mai 1908 dann endgültig eingestellt. Die Fahrtzeit verringerte sich auf nunmehr 16 Minuten. Die Kursbuchnummer der Strecke lautete 1914 44 b. Vor dem 1. Weltkrieg wurde die Umstellung auf den elektrischen Betrieb vorbereitet. Es wurden Fahrzeuge bestellt und Oberleitungen und Masten gekauft. Doch die Auswirkungen des 1914 ausgebrochenen Ersten Weltkrieges veranlaßten die "UeE", die Materialien wieder zu verkaufen und die Triebwagenbestellung zu stornieren.

Nach dem Ende der Inflation wurden 1924 die Dampftriebwagen durch drei Benzoltriebwagen (Bezeichnungen "T1", "T2" und "T3") ersetzt, die von den "Deutschen Werken" in Kiel geliefert wurden. Der Güterverkehr wurde mit Dampfloks durchgeführt. Die Streckenführung in Uetersen wurde geändert, da nun vermehrt Behinderungen mit anderen Verkehrsteilnehmern auftraten. Gleichzeitig wurde die gesamte Strecke zweigleisig ausgebaut. Am 16. Dezember 1926 war der Ausbau fertiggestellt. Die Zahl der beförderten Personen lag zu dieser Zeit bei etwa 60.000 pro Jahr.

1934 wurde in Uetersen das berühmte "Rosarium" eröffnet und bereits zwei Jahre später führte die "UeE" die erste Buslinie ein. Die Einstellung des Schienenpersonenverkehrs wurde zu diesem Zeitpunkt zwar schon überlegt, aber wegen der höheren Kosten für den Busverkehr wieder verworfen. Der Kraftstoffmangel im Zweiten Weltkrieg führte zu erheblichen Einschränkungen im Bahnbetrieb. Am Ende des Krieges war die Situation so desolat, daß nur noch ein Triebwagen verkehren konnte. Es wurden Dampfpersonenzüge als Ersatz eingesetzt.

Nach dem Krieg bekam die Strecke die Kursbuchbezeichnung 112 b. In den 1950er Jahren beschaffte die "UeE" neben einer Diesellok auch zwei Schienenbusse der "MAN", die die Bezeichnungen "VT 4" und "VT 5" bekamen. Doch die neuen Fahrzeuge konnten den Rückgang des Verkehrsaufkommens nicht aufhalten. 1964 wurden noch 900.000 Personen befördert.

Zurück zum Anfang

Kartenausschnitt mit der Strecke Tornesch - Uetersen.
Ausschnitt aus einer Karte mit der Bahnstrecke von Tornesch nach Uetersen. In Uetersen führt die Strecke noch über den Ostbahnhof hinaus.

2a. Haltestellen 1914

Symbol für eine stillgelegte Haltestelle Tornesch, heute Haltestelle der HVV - Regionalbahnlinien R60 und R70
Symbol für eine stillgelegte Haltestelle Batzhorn
Symbol für eine stillgelegte Haltestelle Uetersen Ost
Symbol für eine stillgelegte Haltestelle Wrage
Symbol für eine stillgelegte Haltestelle Post (Thurman)
Symbol für eine stillgelegte Haltestelle Rondeel
Symbol für eine stillgelegte Haltestelle Taps
Symbol für eine stillgelegte Haltestelle Uetersen Bahnhof

Kartenausschnitt mit der Strecke Tornesch - Uetersen.
Ausschnitt aus einer Karte von 1963 mit der Bahnstrecke von Tornesch nach Uetersen. In Uetersen ist nur ein Bahnhof dargestellt.

2b. Haltestellen 1952

Symbol für eine stillgelegte Haltestelle Tornesch, heute Haltestelle der HVV - Regionalbahnlinien R60 und R70
Symbol für eine stillgelegte Haltestelle Batzhorn (Baßhorn)
Symbol für eine stillgelegte Haltestelle Uetersen Ost
Symbol für eine stillgelegte Haltestelle Uetersen Stadt

Zurück zum Anfang

3. Stillegung und heutiger Zustand

Am 29. Mai 1965 wurde der Personenverkehr eingestellt und durch Busse ersetzt. Die Strecke wird jedoch bis heute weiterbetrieben, da sie für den Güterverkehr eine enorme Bedeutung hat. Der Güterverkehr wurde lange Zeit durch die "Norddeutsche Eisenbahngesellschaft (NEG)" durchgeführt. Im Laufe des Jahres 1973 erfolgte der Rückbau des zweiten Streckengleises. 1982 wurden im Wechselverkehr mit der "DB" 57.850 Tonnen Güter befördert. Zwei Jahre später, 1984, gab es zwei Dieselloks, die den Güterverkehr abwickelten. Es existierten sieben Gleisanschlüsse und die Streckenlänge betrug 4,05 Kilometer. 1988 / 1989 wurde das Streckengleis erneuert. Die "NEG" wurde 2001 ein Tochterunternehmen des luxemburgischen Bahnunternehmens "CLF Cargo". Die "UeE" als Betriebsteil besteht weiter fort.

1997 gab es zwei Diesellokomotiven bei der "UeE". Das waren Lok "1", eine MaK Typ 240 B von 1954, sowie Lok "2", eine Gmeinder Köf II von 1955, die 1977 von der "ESSO Hamburg" zur "UeE" kam.

Anfang 2012 wurde bekannt, daß der, wenn auch ohne jeglichen Zugbetrieb, immer noch vorhandene Abschnitt zwischen Klosterkoppel und dem Ostbahnhof zur Stillegung und anschließendem Abbau freigegeben werden sollte. Dagegen regte sich Protest. Statt stillzulegen, sollte besser die gesamte noch vorhandene Strecke reaktiviert werden. Wie die Angelegenheit weiterging, ist leider nicht bekannt (siehe auch hier).

MAN - Triebzug an der Versmannstraße.
Am 18. August 2012 fanden auf der Uetersener Eisenbahn Sonderfahrten mit einem MAN - Triebzug der Osning - Bahn statt. Hier ist der Zug auf Überführungsfahrt an der Versmannstraße nahe der Norderelbbrücken unterwegs. Leider konnte ich den Zug nur unscharf "erwischen".

Zurück zum Anfang

4. Zur Fotoseite

Zur Fotoseite 1: Bahntag 2008.

Zurück zum Anfang

5. Quellen + Links

  • Buch - Stephan Kuchinke: "MAN - Schienenbus", transpress - Verlag Dezember 2001
  • Buch - VVM / Harald Elsner - Verkehrshistorische Reihe Band 16: "Hamburger Ausflugsverkehr", Eigenverlag April 1990
  • Broschüre - EK - Verlag: "Privatbahn - Lexikon 1997", EK-Special 45 1997
  • www - Der Verein Eisenbahnfreunde Uetersen unterhält neben Schienenfahrzeugen auch eine Feldbahn in Uetersen, baut die Bahnstrecke im Maßstab 1 : 160 (Baugröße "N") nach und führt gelegentlich Sonderfahrten auf der 1 : 1 - Strecke durch.
  • www - Ein Wiki zur Bahnstrecke Tornesch - Uetersen.

Zurück zum Anfang


Alle Inhalte dieser Internetpräsenz sind © Karsten Leiding. Das Kopieren ist nicht gestattet!

Erstellt seit dem: 30. März 2008
Online seit dem: 13. April 2008
Zuletzt aktualisiert am: 2. September 2012

Zurück zum Anfang

Impressum / Kontakt I Sitemap I Querbahnsteig I Empfangsgebäude I Startseite Gleis 13