Das Klinikum Bremen-Mitte in Bremen-Hulsberg / östliche Vorstadt ist ein ausgedehntes Krankenhausgelände im Osten
der Hansestadt Bremen. Es liegt zwischen den Straßen "St. Jürgen-Straße", "Am Schwarzen Meer",
"Friedrich-Karl-Straße" und "Bismarckstraße". Es besteht in seinen Anfängen bereits seit dem Jahr 1851 und
umfaßt heute eine Fläche von 19 Hektar und bietet insgesamt 964 Betten an. Zu Planungsbeginn des Cabinenlifts
1976 gab es 2.000 Betten, verteilt auf 13 Kliniken.
Im Zuge der Entwicklung des Cabinentaxi-Konzepts in den 1970er Jahren entstand auch die Idee, das
weitläufige Bremer Klinikumgelände durch einen Cabinenlift zu erschließen. Er sollte ausschließlich dem internen
Betrieb vorbehalten bleiben und keine Besucher befördern. Es gab zwei verschiedene Pläne, die einzelnen Gebäude zu
verbinden, die sich in kleineren Punkten unterschieden. Der eine Plan (unten in rot) sah 17 Haltestellen und 2,8
Kilometer Strecke sowie zehn Weichen vor. Der zweite Plan (unten in grün) sollte eine vom ersten Plan abweichende
Streckenführung erhalten und 18 Stationen bekommen. Welcher Plan zuerst aufkam und welcher eine überarbeitete
Version darstellte, ist nicht bekannt. Alle bekannten Skizzen auf der
Infoseite der Fakultät
Washington haben den zweiten Plan mit eingearbeitet. Auf dem zweiten Plan sind aufgrund der verkleinerten Kopie
keine Haltestellen genau zu erkennen.
Die Bahn sollte aufgeständert und gegen den Uhrzeigersinn fahren und sowohl Personen- als auch Güterkabinen
besitzen. Beide Variationen der Kabinen sollten in der Größe identisch und im Aufbau fast identisch sein. Die Größe
wird mit 4,40 Metern Länge und 2,44 Metern Breite angegeben. Der mittlere Türbereich mit einer Schiebetür je
Längsseite sollte 1,50 Meter breit sein. An den Vorder- und den Rückfronten sollte eine mittige Scheibe eingebaut
werden. Die Personenkabine sollte 8 Seitensitze erhalten (im Türbereich hätte zusätzlich ein Bett Platz gehabt) und
zusätzliche seitliche Fenster; die Güterkabine Platz für drei Betten oder vier bis fünf Rollcontainer, jedoch keine
Fenster an den Seiten. Eine Wartungshalle und einen Leitstand sah man im Streckennetz ebenfalls vor.
Auf dem Testgelände in Hagen-Vorhalle entstand 1977 Jahre eine kurze Teststrecke für dieses geplante
Verkehrsmittel. Eine Kabine befuhr eine Y-förmig aufgespaltene Strecke nordwestlich der Cabinentaxi-Teststrecke. Am
gemeinsamen Ende der beiden Zweigstrecken, unweit der Station "03" der Cabinentaxistrecke, war eine Station
eingerichtet. 1978 sollte bereits die Installation auf dem Klinikumgelände erfolgen, doch schon im Herbst
1977 nahm Bremen von dem Projekt bereits wieder Abstand. Warum das Projekt nicht verwirklicht wurde, ist nicht
genau bekannt, aber neben den sicherlich immensen Kosten hat die Entlassung zahlreicher Krankenhausmitarbeiter, die
bei der Installation des Cabinenlifts nicht mehr gebraucht worden wären, eine Rolle gespielt.
In dem Buch "Cabinentaxi und Eisenfaust" von Karsten-Thilo Raab steht auf Seite 49 dazu folgendes: "1978
ging schließlich am Bremer Zentralkrankenhaus eine weitere, knapp drei Kilometer lange CAT-Strecke in Betrieb. Das
20 Millionen D-Mark teure Projekt umfasste 17 Haltepunkte, die von 15 Fahrzeugen mit Großkabinen bedient
wurden." Nachweise für diese angebliche Strecke gibt es bislang nicht.