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Gleismannsbahnhof Gleis 16.TTransrapid 05 in Hamburg |
VorwortZur im Jahr 1979 in Hamburg stattfindenden "Internationalen Verkehrsausstellung" (IVA) sollte auch ein funktionierendes Demonstrationsmodell der Magnetschwebebahntechnik gezeigt werden. Dafür wurde das Fahrzeug "Transrapid 05" von dem Firmenkonsortium der Magnetschwebebahn (das waren die Firmen "Thyssen - Henschel", "Krauss - Maffei" und "MBB") entwickelt und betrieben; eine Weiterentwicklung des "Transrapid 04" von 1973. Der "Transrapid 05" war das weltweit erste Magnetbahnfahrzeug mit Langstatorantrieb, das für den Personenverkehr zugelassen wurde. Die Firmen "Krauss - Maffei" und "MBB" hatten sich zur "Arbeitsgemeinschaft Transrapid E.M.S." zusammengeschlossen (E.M.S. stand dabei für: "elektromagnetisches Schwebesystem"). Die Erforschung der Magnetschwebebahntechnik wurde vom Bundesministerium für Forschung und Technik finanziell unterstützt. Zurück zum Anfang
Die StreckeFür die Dauer der IVA wurde eine 908 Meter lange, aufgeständerte einspurige Strecke ohne Ausweiche zwischen den Messehallen und dem Heiligengeistfeld entlang der Straßen "Holstenglacis" und "Glacischaussee" errichtet. Das Heiligengeistfeld wurde als Freigelände für eine Fahrzeugschau genutzt. An beiden Endpunkten der Bahn war jeweils eine Haltestelle vorhanden, in denen das Fahrzeug wendete. Die Bahn diente also nur messeinternen Zwecken und nicht dem ÖPNV. Der Fahrweg und die Haltestellen wurden von der Firma "Thyssen - Henschel" errichtet. Der Linearmotor (Langstator) war dabei im Fahrweg eingebaut und trieb das Fahrzeug an. Nach Bekanntwerden der Bauabsichten reichten im Juni 1978 23 Bürger des Karolinenviertels Klage gegen die Magnetschwebebahn beim Verwaltungsgericht ein, welches ihnen recht gab. Das Firmenkonsortium der Magnetschwebebahn legte daraufhin gegen dieses Urteil beim Oberverwaltungsgericht Berufung ein. Diesmal gewann das Firmenkonsortium den Prozeß, und der Bau konnte beginnen. Am 11. Oktober 1978 wurde auf dem Heiligengeistfeld das Richtfest gefeiert, danach begann der Bau der Strecke Richtung Messehallen. Beide Haltestellen waren ähnlich wie ein Gewächshaus gestaltet; beide bestanden aus einer Halle aus Stahl, Beton und Glas, die oben und an den Seiten geschlossen war. Die Streckenteile und die Stützen waren vorgefertigt und wurden dann an Ort und Stelle zusammengebaut. Zurück zum Anfang
Das FahrzeugDas Schwebefahrzeug bestand aus je zwei Sektionen von jeweils etwa 13 Metern Länge und einer Breite von 3,10 Metern, die zusammen eine Fahrzeuglänge von 26,24 Metern ergaben. Das Fahrzeug hatte Platz für 68 Fahrgäste und wog 36 Tonnen. Es konnte eine Höchstgeschwindigkeit von 75 km/h erreichen. Im Fahrbetrieb wurden aufgrund der Streckenlänge maximal 50 km/h erreicht.
Die Wagenkästen und die Inneneinrichtung wurden von der Firma "Krauss - Maffei" in München - Allach gefertigt und kamen im Januar 1979 per Tieflader zur Firma "MBB" nach Ottobrunn. Dort wurden die Wagenkästen auf die Schwebegestelle aufgesetzt und die Bremsen, die Magneten, die Steuerung und andere Teile eingebaut. Danach fanden die ersten Schwebeversuche im Stand statt. Nach erfolgreichem Abschluß der Versuche kam der "Transrapid 05" nach Hamburg. Im Frühjahr 1979 begannen dann die Fahrversuche auf der inzwischen fertiggestellten Strecke. Ein Wagenkasten des Transrapids (oder ein Prototyp, so genau läßt sich das nicht erkennen) soll allerdings im Laufe des Jahres 1978 in den Falkenried - Werkstätten "FFG" der Hamburger Hochbahn entstanden sein. Auf einem Foto der "Fahr mit uns" (Hauszeitschrift der HHA) ist ein Wagenkasten des "TR 05", noch ohne Fenster, neben einem Straßenbahntriebwagen des Typs V6 zu erkennen. Demnach müßte der Wagenkasten von Hamburg nach München und wieder zurück transportiert worden sein. Der Wagenkasten des Transrapid war aus Leichtmetall gefertigt.
Eröffnung und BetriebAm 17. Mai 1979 eröffnete der Bundesforschungsminister Hauff offiziell die Magnetschwebebahn. Die Messe selbst fand vom 8. Juni bis zum 1. Juli 1979 statt. Die Magnetschwebebahn beförderte in diesen drei Wochen rund 50.000 Fahrgäste.
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... und danachNach Ende der Messe wurde die Strecke im Sommer 1979 wieder abgebaut. Sie wurde aber nicht verschrottet, sondern kam mitsamt dem Fahrzeug nach Kassel auf das Gelände der Firma "Thyssen - Henschel". Dort wurde die Strecke bis 1980 wieder aufgebaut und zusammen mit dem "Transrapid 05" weiteren Tests unterzogen. Die Ergebnisse daraus flossen in die Entwicklung des Nachfolgefahrzeugs "Transrapid 06". Baubeginn für dieses Fahrzeug und die "TVE" (Transrapid Versuchsanlage Emsland) war noch im gleichen Jahr; der Betrieb begann 1984. Der "Transrapid 05" ist nach dem Ende der Tests aus der aktiven Laufbahn ausgeschieden und steht jetzt als Denkmal aufgeständert auf dem Firmengelände von "Thyssen - Henschel" in Kassel (bei der Haltestelle "Holländische Straße"). Zurück zum Anfang
Quellen + Links
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