Als Ersatz für die mittlerweile auch schon über dreißig Jahre alten Dieselloks stellte die HHA 1993 zunächst zwei Akkuloks in Dienst, denen 1995 / 1996 noch fünf weitere folgten. Sie sollten zunächst in der Tradition der E - Loks mit "EL 3" bezeichnet werden, jedoch erhielten sie dann die neue Bezeichnung "AL".
Die Akkulokomotiven können sowohl ihren Strom aus der Stromschiene als auch aus den mitgeführten Akkumulatoren beziehen. Dafür werden die Akkus tagsüber aufgeladen. Nachts können die Loks dann auch in stromlosen oder in abgeschalteten Streckenabschnitten verkehren.
Die sieben Loks wurden von der HHA in Zusammenarbeit mit den Firmen "Siemens" in Erlangen und "Kaelble - Gmeinder" in Mosbach / Baden entwickelt. Die Loks entstanden in Mosbach und wurden mittels Tieflader per Bahn nach Hamburg transportiert. Die "010" wurde als erste Lok am 04. Dezember 1992 angeliefert und machte ihre ersten Testfahrten auf dem Versuchsgleis bei Berne.
Die Akkuloks sind 15,20 Meter lang und haben ein sehr kantiges Aussehen. Durch das niedrige Führerstandshaus wirken sie noch länger. Sie haben ein Gewicht von 36,2 Tonnen und sind bis zu 40 km/h schnell. In den beiden langen Vorbauten sind jeweils zwei Akkublöcke untergebracht, die es zusammen auf ein Gewicht von acht Tonnen bringen. Die vier Akkus haben eine Ladekapazität von 460 Amperéstunden.
Die Arbeitsleistung einer Akkulok beträgt 300 kW. Sie ist damit doppelt so hoch wie die der bisherigen Dieselloks, die teilweise bereits in Doppeltraktion verkehren mußten, um die schweren Arbeitszüge ziehen zu können.
Alle sieben Akkuloks sind im Betriebshof Saarlandstraße ("Bsa") beheimatet. Die Loks haben pro Stück rund 2,9 Millionen D - Mark gekostet.
Akkuloks gab es 1993 außer bei der Hochbahn nur noch bei den U - Bahnen in Berlin und in München. Sie waren zu der Zeit (und sind es noch?) eine seltene Fahrzeuggattung.
Bezeichnung
|
Nummer
|
Anlieferung
|
Indienststellung
|
Ausmusterung
|
Anmerkung
|
AL 1
|
010
|
04. Dezember 1992
|
Anfang 1993
|
---
|
seit Mai 1993 im normalen Betrieb eingesetzt
|
AL 1
|
011
|
29. Januar 1993
|
Anfang 1993
|
---
|
seit Mai 1993 im normalen Betrieb eingesetzt
|
AL 2
|
012
|
12. April 1995
|
1995
|
---
|
---
|
AL 2
|
013
|
04. Mai 1995
|
1995
|
---
|
---
|
AL 2
|
014
|
26. Mai 1995
|
1995
|
---
|
---
|
AL 2
|
015
|
15. Juni 1995
|
1995
|
---
|
---
|
AL 2
|
016
|
20. Juli 1995
|
1995
|
---
|
---
|
Fotos
Die Lok 010 steht an einer Baustelle im Weichenbereich zwischen den Stellwerken der HHA und der S - Bahn in Barmbek. Foto vom Sommer 2003.
Lok 011 fährt mit ihren Loren in die Kehranlage des Bahnhofs Ohlsdorf. Foto vom März 2009.
Die Loks 014 (links) und 012 stehen im Betriebshof Saarlandstraße. Dahinter sind weitere Akkuloks sichtbar.
Die Loks 015 (links) und 013 stehen nebeneinander im Betriebshof Saarlandstraße, dahinter spitzt ein DT 2 hervor.
Die Lok 015 steht mit zwei Loren unter der Kranbrücke im Lagerbahnhof Ohlsdorf, gesehen aus einem fahrenden S - Bahn - Zug. Die Weiche 75 im Vordergrund gehört zur Kehrgleisanlage südlich des S - Bahnhofs, die im Zuge des Baus der Flughafen S - Bahn errichtet wurde.
Hier stehen eine Akkulok und eine Lore, beide mit mir unbekannten Nummern, zusammengekuppelt im Betriebsbahnhof Saarlandstraße. Das grüne Wellblechhäuschen hinter der Lok gehört zur Akkuladestation.
Auch die Beförderung von Personenwagen gehören zu den Aufgaben einer Lok, wie hier der Transport des DT 4 137 im Gleisbereich des Betriebshofs Barmbek.
Zurück zum Anfang
Alle Inhalte dieser Internetpräsenz sind © Karsten Leiding. Das Kopieren ist nicht gestattet!
Erstellt seit dem: 22. April 2009
Online seit dem: 13. Mai 2009
Zuletzt aktualisiert am: 18. September 2009
Zurück zum Anfang