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Gleismannsbahnhof Gleis 3.BBahnanlagen in Hamburg - Eidelstedt / Erinnerungen von D. Beutel |
Haltestelle Elbgaustraße Süd und anderesIch bin Jahrgang 1959 und wohnte mit meinen Eltern die ersten drei Jahre im Laubsängerweg - ich konnte sozusagen zum damals noch existierenden südlichen Bahnhof "Elbgaustraße“ spucken. Dort hielten noch die Züge aus Richtung Pinneberg. Seinerzeit war meine Eisenbahnbegeisterung schon geweckt. Nach Erzählungen meiner Großeltern mußten sie mit mir damals schon häufig diesen Bahnhof besuchen - egal, welche Jahreszeit und bei welchem Wetter - da ich die rauchenden Ungetüme unbedingt sehen wollte. Auch den einen oder anderen "Lolli" soll ich von den Lokführern erhalten haben, da diese mich anscheinend durch die häufigen Besuche schon kannten. Schade nur, daß die Erinnerungen bezüglich des Haltepunkts nur noch sehr vage sind, da ich damals nur ein Kleinkind war. Ich habe zwar noch konkrete Erinnerungen, aber die beziehen sich wirklich nur darauf, daß ich bei Oma oder Opa auf dem Arm vor der Bahnsteigsperre am Geländer lehnte und dort die Dampfloks hielten. Für mich war das natürlich das Erlebnis schlechthin, da man mehr oder weniger in gefühlter Armeslänge Abstand die Lok betrachten konnte. Wenn ich mich recht erinnere, stand das Geländer schon seitlich ein wenig über den eigentlichen Bahnsteig (wie soll ich es ausdrücken - als verlängerte Bahnsteigkante) hinaus. Die Loks hielten also ein wenig über den eigentlichen Bahnsteig hinaus - weil sonst eventuell die Wagen nicht alle am Bahnsteig Platz hatten. Das ist jetzt aber mehr eine Vermutung. Jedenfalls sprachen mich die Lokführer ab und zu an. "Na Buttje - schon wieder hier" oder entsprechendes. Dann sind wir von dort weggezogen und die elektrische S-Bahn wurde bis Pinneberg verlängert, somit entfiel dann ja der südliche Halt Elbgaustraße. Der Treppenaufgang wurde durch ein Gitter gesperrt, später dann abgerissen und in eine normale Böschung umgebaut. Nach der Scheidung meiner Eltern im Jahr 1970 wohnte ich dann in Eidelstedt - in der Nähe vom Eidelstedter Platz und mußte nach Schule dann immer zu meinen Großeltern zum Essen und um Schularbeiten zu machen. Dadurch hatte ich dann wieder oft Gelegenheit - vorher natürlich nur in den Ferien oder an Wochenenden, wenn wir meine Großeltern besuchten - um meine geliebten Züge auf dem Parkplatz vor der Kleingartenkolonie im Friedrichshulder Weg zu beobachten. Dort stand ich stundenlang und war dort nicht wegzubekommen. Vom Friedrichshulder Weg hatte man früher auch einen wunderbaren Blick auf den in den 1960er Jahren noch existierenden Ablaufberg. Die Geräusche dieses Vorgangs sind für mich unvergessen. Das Zischen der Hemmschuhe, wenn die Güterwagen gebremst wurden. Das Knallen der Puffer, wenn die Wagen aufeinanderprallten. Später zu den Diesellokzeiten war es dann einfach auch nur das Beobachten und Erleben der vorbeirauschenden Züge, das mich faszinierte. Die Nahverkehrszüge aus Elmshorn, Itzehoe, Neumünster und und und.. waren ja häufig mit der V100 bespannt. Die Fernzüge aus Sylt oder Dänemark hatten dann ja schon die V200 als Zugpferd. Das war ja dann schon was. Auch stand ich voll auf den Eierkopf, den VT12.5, der ja regelmäßig die Relation Hamburg - Flensburg bediente. Das Brummen des Diesels bei voller Fahrt war einfach nur - entschuldigung - geil. Wie auch immer. Vor allem die Intensität des Erlebens war es, die mich immer wieder an diesen Ort trieb. Die Parkplatzabgrenzung war ja direkt an Gleisböschung, so daß ich, wenn der Zug kam - immer mit mir selbst schwankte: "Gehst Du jetzt den Schritt zurück oder bleibst Du stehen?". Ich war natürlich immer cool und bin stehen geblieben - auch wenn mir der Fahrtwind immer den Dreck in die Augen wehte. Ich war aber auch als Erwachsener später nochmal dort. Ich habe den Parkplatz vermißt und die Sicht auf die Strecke war nur noch eingeschränkt möglich, da inzwischen überall Bäume und Büsche diese kaum noch ermöglichen. Abgesehen davon ist es ja inzwischen auch sehr langweilig geworden, da ja nur noch die ICE ' s dort gewartet werden. Auch war ich häufig auf dem S-Bahnhof Elbgaustraße oder auf dem Bahnhof Eidelstedt anzutreffen, um dort die Personen- und Güterzüge in alle Richtungen beobachten zu können. Eidelstedt erstens wegen der AKN - zu damaliger Zeit ja noch die echten Schienenbusse - und zweitens auch, weil man von dort auch die ganzen Züge Richtung Norden beobachten konnte, was ja vom Standort Friedrichshulder Weg aus nicht möglich war. Ich bin dann - sofern das Wetter mitspielte - immer bis ganz vorn an die Bahnhofsspitze gegangen und habe von dort aus dann stundenlang meinem Hobby gefrönt. Sehr zum Leidwesen meiner Großeltern, die mich schon fast als vermißt melden wollten. Als ich dann älter war, habe ich mir in den Sommerferien immer den Ferienpaß geholt und bin mit der U- / S-Bahn das gesamte HVV - Gebiet abgefahren. Ebenfalls natürlich auch mit der AKN, ANB und EBO und vielen Bussen. Auch die HADAG - Fähren und Alsterdampfer waren vor mir nicht sicher. Ich habe mich auch öfter auf dem Altonaer Bahnhof aufgehalten, um dort das Bereitstellen und Umsetzen der Loks für die Reisezüge zu beobachten. Meistens wurden diese ja von einer Köf in den Bahnhof gezogen. Zu der Zeit waren ja die Dampflokzeiten gottseidank noch nicht beendet. Dort konnte man sich ja vom Bahnsteig aus direkt neben die Dampfer stellen. Leider hatte ich seinerzeit noch nicht so das Bewußtsein für die Baureihen entwickelt. Somit war mir das eigentlich egal, welche Maschine da so am Zug gekoppelt war, Hauptsache sie war schwarz und dampfte. Dieser spezielle Geruch - den habe ich noch heute in der Nase. Aber die eine oder andere 01er war bestimmt dabei. So in der Rückschau gesehen, bin ich froh, diese Zeit noch miterlebt zu haben. Zu noch früheren Zeiten, Mitte / Ende der 1960er war ich häufig auch an der Altonaer Hafenbahn. Meine Großeltern sind sehr häufig mit mir an die Elbe gefahren (Teufelsbrück, Övelgönne). Zu jener Zeit war ja vor dem Union Kühlhaus noch richtig Betrieb, der ja immer mit Dampfloks abgewickelt wurde. Somit hatte ich auch dort mal Glück, daß mich ein Lokführer auf seiner Dampflok ein Stück hat mitfahren lassen. Später dann durfte ich, da ich durch meine häufige Anwesenheit im Bahnhof Altona Kontakt zu einem Lokführer bekommen hatte, mit einer Köf und ein paar Güterwagen durch den Tunnel fahren. Ich mußte dann aber nicht bei der Ankunft im Hafen aussteigen, sondern durfte die kompletten Rangiermanöver miterleben und durfte dann auch wieder bis zum Altonaer Bahnhof zurückfahren. Das war auch noch so ein Highlight in meiner "Eisenbahnerkarriere". Dieser Virus steckt bis heute in mir. Ich kann es auch aktuell nicht lassen. Meine Mutter lebt in Pinneberg und von dort ist es nicht weit bis zu einem kleinen Bahnübergang zwischen Prisdorf und Tornesch. Gesichert mit einer Halbschranke. Dort überqueren höchstens landwirtschaftliche Fahrzeuge und / oder Spaziergänger und Fahrradfahrer gelegentlich die Schienen. Somit ist man dort fast immer ungestört. Dorthin muß ich dann immer mit meinen Kindern. Die löchern mich dann immer: "Papa, bitte fahre mit uns zu den Schranken!". Diesen Wunsch erfülle ich ihnen sehr gern. Meine Frau rollt dann immer schon mit den Augen. Tja, da muß sie dann durch. D. Beutel |
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Erstellt am: 16/06/2013
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