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Gleismannsbahnhof Gleis 3.MBahnanlagen in Hamburg - Eidelstedt / Erinnerungen von U. Meier |
BW EidelstedtIch wohnte im Alpenrosenweg und hatte immer einen Ausblick auf den Lokschuppen und die davor befindliche Drehscheibe. Einige wenige Male hat mich mein Vater, der dort als Werkmeister arbeitete, mitgenommen. Ich erinnere mich an den Schuppen, an die oben im ersten Stock Büros mit Fenstern eingebaut waren; der Blick fiel von da auf die eingestellten Lokomotiven. Mein Vater erklärte mir, das wäre die Lokleitung, dort wird der Einsatz der Loks koordiniert. Den Ausdruck "Lokleitung" fand ich irgendwie merkwürdig ... Einmal durfte ich auch in eine E-Lok, ich meine eine E 41, und konnte mich dort umsehen. Obwohl sie ja abgeschaltet war, erinnere ich mich noch an die Angst, die ich bei Gang durch den Motorraum hatte. Es roch dort nach "Strom" und ich befürchtete, beim Berühren eines Teiles der Lok einen Stromschlag zu bekommen. Ich erinnere mich auch an einen Abstieg in eine Montagegrube. Das war schon beeindruckend, diese E 41 von unten zu betrachten. Genauso beeindruckend war es, als ich einmal eine V 200 von innen betrachten konnte. Ich weiß nicht mehr, wo genau die große Diesellok gestanden hatte, wahrscheinlich aber stand sie irgendwo in BW Eidelstedt ausserhalb des Lokschuppens. Der Motor lief während meiner Stippvisite; es war dort im Bereich des Motors so laut, dass ich mich nicht traute, von einem Führerstand am Motor vorbei zum anderen zu gehen. Im BW Eidelstedt gab es auch eine Kantine für die Bahnbediensteten. Sie war natürlich nur für Bedienstete und nicht öffentlich, aber die große Gemeinde der Bundesbahner hatte damals auch ein Herz für Familienangehörige, so dass ich auch mehrere Male dort gegessen habe. Ich war noch Kind, ich denke ich war wohl so 10 Jahre jung; da auch meine Mutter berufstätig war, musste ich einige Male in der Kantine ein Mittagsmahl einnehmen. Für mich war das ein unheimlich spannendes Ereignis. Ein bischen mulmig war mir auch, als ich das Gelände der DB betrat und an der damals am Eingang zum BW am Alpenrosenweg befindlichen Bundesbahngärtnerei, nach Umbau jetzt als Wohnhaus genutzt, vorbei und dann in den kleinen aber sehr langen Fußgängertunnel des BW Eidelstedt ging. Er war natürlich nur für Bedienstete gedacht. Man unterquerte alle Gleise, die es dort gab; am Ende war man fast auf der Luruper Seite des BWs. Ich musste den richtigen Ausgang an der linken Seite ungefähr in der Mitte des Tunnels nehmen um dann wieder an die Oberfläche zu gelangen. Es gab in diesem sehr langen und sehr schmalen Tunnel sehr viele Ausgänge auf beiden Seiten. Wenn man den falschen Ausgang nahm und die Treppen nach oben stieg, konnte es passieren, dass man plötzlich direkt neben einem befahrenen Gleis heraus kam. Wenn ich dann den richtigen Weg genommen hatte, konnte ich die Kantine betreten. Es wurde zwar auch von einigen "Kollegen" ein wenig zweifelnd geguckt, gesagt hat aber keiner etwas. Die Speisenauswahl war eher karg, ich glaube es gab nur 2 oder 3 verschiedene Essen. Ich entschied mich immer für Bratkartoffel mit Spiegelei, dazu gab es dann eine Flasche der unvergleichlichen Zitronenlimonade aus der schweren Glasflasche. Sie kostete nur 20 oder 30 Pfennig; ich meine, es waren 0,33 Liter Flaschen. In der Kantine wurde geraucht, es wurde auch Bier getrunken und es wurden derbe Scherze mit den Damen der Bedienung gemacht, umgekehrt aber auch ... das weiß ich noch. Es gab auch die Möglichkeit, von dort aus direkt zur Elbgaustraße zu gehen. Da hatte man dann auch einen Anschluß an den Straßenverkehr. Die Ausfahrt befand sich direkt neben einem Haus der Bundesbahn, in diesem Haus zwischen den Bahnbrücken über die Elbgaustraße war damals unter anderem auch die Lohnkasse der Bundesbahn. Mein Vater bekam in den 60er Jahren auch sein Gehalt dort in einem kleinen braunen Umschlag. Später konnte er dort noch seine Überweisungsvordrucke für die damalige "Eisenbahn Spar und Darlehenskasse Hamburg Altona", jetzt "Sparda Bank", abgeben. Sie wurden dann mit der Dienstpost weitergeleitet und er sparte den Weg nach Altona zur Bank. Auf der Luruper Seite der Elbgaustraße befand sich früher der Bahnhof für die Fahrt nach Altona. Es ging auf der, von Eidelstedt kommend, rechten Seite ein langer, steil ansteigender, geteerter Weg nach oben zu den Gleisen. Dort war nur ein Unterstand, mehr Erinnerungen habe ich leider nicht von dieser Haltestelle. U. Meier |
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Erstellt am: 25. März 2012
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