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Gleismannsbahnhof Gleis 6.1.1

Die AKN - Linie A1 von 1883 - 1945

Angefangen hat alles am 01. April 1880 mit dem Wunsch der Pächter des Quickborner Himmelmoores, die Inhaber der Firma "Preßtorf- und Preßtorfkohlenfabrik H. G. Nothnagel und Co." in Altona für eine Schmalspurstrecke von Altona über Eidelstedt, Quickborn bis nach Kaltenkirchen, um den Absatz ihrer Produkte zu ermöglichen. Sie machten an diesem Tag eine entsprechende Eingabe an die "verehrten städtischen Collegien", die sehr gründlich vorbereitet worden war, außerdem war dargelegt worden, daß diese Bahn wirtschaftlich zu betreiben sei.

Der Magistrat der Stadt Altona unterstützte dieses Vorhaben und beschloß 1881, den Bahnbau zu fördern und ein Drittel der auf 1.200.000 Mark veranschlagten Bausumme bereitzustellen. Er wünschte aber eine normalspurige Strecke; nicht zuletzt, um die Gleise der Pferdebahn in Altona zur Elbe hin mitbenutzen zu können. Der Altonaer Hafen wurde trotz aller Planungen jedoch nie erreicht. Die Strecke endete stets am heute nicht mehr existierenden Gählersplatz (etwa in Höhe der Fußgängerbrücke über die Holstenstraße, Höhe Gählerstraße), einem damaligen Stadtmittelpunkt des zu dieser Zeit noch selbständigen Altona.

Die Genehmigung zum Bahnbau wurde am 27. April 1883 erteilt und am 09. Juli 1883 wurde die "Altona - Kaltenkirchener - Eisenbahngesellschaft" ins Handelsregister eingetragen. Die Nivellierarbeiten für den Streckenbau hatten bereits Anfang 1882 begonnen. Der eigentliche Bahnbau begann dann im Herbst 1883. Am 28. August 1884 fand dann die landespolizeiliche Abnahme statt. Sie verlief zufriedenstellend, so daß der Eröffnungstermin festgelegt werden konnte.

Eröffnet wurde die Strecke der "Altona - Kaltenkirchener Eisenbahn (AKE)" zwischen *Kaltenkirchen und *Altona Nebenzollamt am 08. September 1884 für den Personenverkehr und am 24. November 1884 für den Güterverkehr. Die Postbeförderung auf diesem Abschnitt begann erst am 10. November 1884.

Zwischen *Altona Nebenzollamt und *Altona Gählersplatz wurde der Zugbetrieb am 24. November 1884 für den Gesamtverkehr aufgenommen.

Es gab nach der vollständigen Betriebsaufnahme 1884 nunmehr folgende Haltestellen:

Kaltenkirchen
Ulzburg
Ellerau
Quickborn
Hasloh
Rugenbergen - Bönningstedt
Schnelsen
Eidelstedt
Stellingen
Langenfelde
Eimsbüttel
Altona, Nebenzollamt
Altona, Gählersplatz

Die Bahn verlief in Seitenlage der heutigen Kieler Straße und der Holstenstraße. Einen kleinen Eindruck von der damaligen Situation kann man heute noch zwischen den Haltestellen *Ellerau und *Tanneneck sowie südlich von *Ulzburg Süd bekommen. Die Höchstgeschwindigkeit lag anfangs bei maximal 20 km/h. In Altona konnte die Bahn nur im Schrittempo verkehren, dabei lief ein Bahnbediensteter mit einer Fahne vorweg.

Eine gern berichtete Anekdote war, daß die anfangs schwachen Dampflokomotiven oftmals den Berg nach Eidelstedt nicht schafften und liegenblieben. So mußten die Fahrgäste aussteigen und beim Schieben helfen!

Die preußische Verbindungsbahn am Bahnhof *Nebenzollamt wurde mittels Klappschienen überquert, die nur dann angelegt werden durften, wenn ein AKE - Zug verkehrte. Sonst hatte die Staatsbahn Vorrang. Diese Vorgehensweise war im damaligen Deutschen Reich einzigartig! Nach Höherlegung der Verbindungsbahn bis 1893 entfiel diese Prozedur. Hinter der Haltestelle *Nebenzollamt lag bis 1888 eine Zollgrenze, die alle Fahrgäste und Güter passieren mußten.

Bei Betriebsbeginn war die Firma "Kintzel und Lauser", die den Streckenbau ausgeführt hatte, auch die Betriebsführerin. Ab dem 01. April 1892 übernahm die "Altona - Kaltenkirchener Eisenbahngesellschaft (AKE)" die Betriebsführung.

Bereits im Oktober 1893 wurde der Verkehr auf dem Abschnitt *Nebenzollamt - *Gählersplatz wieder eingestellt, da das Verkehrsaufkommen nicht so hoch war wie erwartet. Die Gleise wurde dann von der "Hamburg - Altonaer Trambahn - Gesellschaft" und später von der elektrischen Straßenbahn weiterbenutzt. Die Bahnhofsgebäude am Gählersplatz verschwanden später wieder. Heute ist von dem ersten Endbahnhof der "AKE" nichts mehr zu sehen.

Am 20. August 1898 wurde die Strecke von Kaltenkirchen nach Bramstedt mit den Haltestellen

Nützen
Lentföhrden
Bramstedt

verlängert. (Die Bezeichnung "Bad Bramstedt" und die Haltestelle *Bad Bramstedt Kurhaus folgten später.)

1902 wurde in Eidelstedt eine neue Strecke von der AKE - Strecke zur Staatsbahn gebaut, die von den Güterzügen benutzt wurde, um die zeitraubenden Umlademaßnahmen in Altona beenden zu können.

Am 17. Dezember 1912 wurde die Strecke zwischen Quickborn und Altona wegen des zunehmenden Bahn- und Straßenverkehrs auf eine neue (die heutige) Trasse verlegt. Das hing mit der Verlängerung nach Neumünster (- Süd) zusammen, die am 01. August 1916 eröffnet wurde. Die Verlängerung wurde nämlich nur nach erfolgter Neutrassierung im Südabschnitt genehmigt, da die Unfallzahl in diesem Bereich unhaltbar stark angestiegen war. Der erste Spatenstich zur Verlegung fand am 11. Mai 1911 in Quickborn statt. Bei der Verlegung wurde ein Teil der 1902 in Eidelstedt gebauten Trasse mitverwendet. In *Eidelstedt gab es nun erstmals eine Umsteigemöglichkeit zu den Vorortzügen der Staatsbahn. Weiterhin entstand noch der Bahnhof *Stellingen neu.

Der neue Endbahnhof *Altona der AKE lag am heutigen "Briefzentrum 20" der Post am "Kaltenkircher Platz" (der heutige Name kommt von der ehemaligen Bahnverbindung der AKN) und hatte keinerlei Anschluß an andere Bahnen, sieht man einmal von der Straßenbahn ab. Eine Schienenverbindung zu den Bahnanlagen des Staatsbahnhofs gab es nicht.

Ab 1916 gab es folgende Haltestellen:

Neumünster Süd
Boostedt
Großenaspe
Wiemersdorf
Gayen (wurde inzwischen wieder geschlossen)
Bramstedt
Kurhaus
Lentföhrden
Nützen
Kaltenkirchen
Ulzburg (heute Henstedt - Ulzburg)
Tanneneck (der genaue Eröffnungstermin ist nicht bekannt)
Ellerau
Quickborn
Elsensee (wurde am 3. Juni 1973 geschlossen)
Hasloh
Bönningstedt
Burgwedel
Schnelsen
Eidelstedt Ost
Eidelstedt (Anschluß an die Staatsbahn)
Stellingen
Altona Kaltenkirchener Bahnhof / Altona AKN

An der Trasse änderte sich in den folgenden Jahrzehnten nichts. Die Kursbuchstreckennummer lautete: 113q. Mit der Verlängerung nach *Neumünster Süd änderte die "AKE" ihren Namen in "Eisenbahngesellschaft Altona - Kaltenkirchen - Neumünster (AKN)".

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Umzug zu Gleis 6 am: 14. Mai 2009

Zuletzt aktualisiert am: 11. Juli 2009

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