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Die Straßenbahn in Hamburg.

Gleis 8.4-62.63: Die Entwicklung der Hamburger Straßenbahn 1962 und 1963

1962

In der Nacht vom 16. zum 17. Februar 1962 ereignete sich unter anderem in Hamburg eine schwere Sturmflut, die vor allem die Insel Wilhelmsburg überflutete, aber auch Gebiete am "Vorsetzen" sowie am "Rödingsmarkt" sowie an der Alster überschwemmte. Der Fernverkehr auf der Bundesbahnstrecke Hauptbahnhof - Harburg mußte eingestellt werden, und auch die Straßenbahn traf es immens. Die quer durch Wilhelmsburg fahrende Linie 11 war betroffen, ebenso die Linie 14. Die noch vorhandenen Schienen der im Oktober 1961 eingestellten Strecke in den Freihafen entlang des "Potsdamer Ufers" wurden weggespült. Die Linie 11 mußte am Hauptbahnhof kehren. Der Restteil der 11 bis Rönneburg wurde eingestellt, da es keine Wendemöglichkeit von Harburg aus nach Norden gab. Die Linie 14 übernahm die Strecke der Linie 19 und fuhr nach Billbrook. Es gab sicherlich auch Behinderungen bei der Straßenbahn im Hamburger Innenstadtgebiet, da der Alsterfleet ebenfalls über die Ufer stieg (blaue Kreise im Linienplan), aber darüber habe ich bislang keine Informationen gefunden.

Zwei Tage später wurden die Linien 11 und 14 in gegenläufigen Schleifenfahrten (siehe auch den Netzplan) über den "Heidenkampsweg" und die Haltestelle "Burgstraße" geführt. Die Linie 19 verkehrte wieder normal. Einen Tag später konnten beide Linien wieder bis zum S-Bahnhof Veddel fahren und dort kehren, sodaß die Schleifenfahrten beendet wurden. Drei Tage später wurde eine südliche Teillinie 11 von Rönneburg bis zur Wendeschleife an der "Mengestraße" geführt. Am 01. März 1962 konnte die Linie 11 dann wieder normal verkehren.

Liniennetzplan der Hamburger Straßenbahn am 19. Februar 1962.

Der Liniennetzplan der Hamburger Straßenbahn am 19. Februar 1962 mit den Umleitungen der Linien 11 und 14.

Ab dem 02. April fuhr die Linie 11 nachts nicht mehr über die "Glacischaussee" und die "Lombardsbrücke", sondern über den "Großneumarkt" und durch die Mönckebergstraße". Vier Tage später ging eine neue Schleife östlich der Haltestelle "U-Bahn Feldstraße", direkt zu Füßen des dortigen Hochbunkers, in Betrieb. Dafür wurde am "Sievekingplatz" die bisherige Schleife Ende Mai stillgelegt.

Am 19. August wurde dann die Linie 8 komplett eingestellt. Bereits einen Tag zuvor mußte sie in der Schleife "Beim Schlump" kehren, weil die Trasse zwischen "Rothenbaumchaussee" und dem "Mittelweg" für den Ersatzbus hergerichtet wurde! Die Linie 15 wurde von der Kreuzung "Hohenzollernring" / "Elbchaussee" bis zum "Neuen Rathaus Altona" zurückgenommen.

Liniennetzplan der Hamburger Straßenbahn am 19. August 1962.

Der Liniennetzplan der Hamburger Straßenbahn am 19. August 1962 mit den Änderungen in Altona.

Bei den Nachtlinien gab es am 28. Oktober einige Änderungen: Die Linie 1 ersetzte die Linie 7 zwischen "Rathausmarkt" und Billstedt, und die Linie 18 wurde bis "Groß Borstel" verlängert. Weiterhin wurde an diesem Tag der Betriebshof Ohlsdorf ("O") stillgelegt, allerdings wurden noch für etwa zwei Jahre überzählige Beiwagen auf den Aufstellgleisen hinterstellt. Auch auf der "Altmannstraße" südlich des "ZOB" war von diesem Tag an kein (Umleitungs-) Betrieb mehr möglich.

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1963

Ab dem 26. März gab es einen neue zweigleisige Schleife zwischen dem "Mittelweg" und der "Neuen Rabenstraße". Sie diente als Kehrmöglichkeit für Linien, die ab dem Dammtorbahnhof aus irgendeinem Grund nicht weiter in die Innenstadt fahren konnten. Regelmäßig wurde diese Schleife jedoch nicht befahren. Entlang des Straßenzugs "Bürgerweide" zwischen der "Wallstraße" und der "Carl-Petersen-Straße" bekam die Straßenbahn im Verlauf der Jahre 1962 / 1963 einen eigenen Bahnkörper.

Am 28. April gab es die nächsten Einschnitte im Straßenbahnbetrieb: Die Linie 16 fuhr fortan nicht mehr bis "Farmsen". Sie wurde stattdessen wie die Linie 3 entlang des "Mühlenkamp" geführt und endetet am "Lattenkamp". Dafür wurde die Linie 3 bis zum "Goldbekplatz" verkürzt. Die Linie 18 kam nun gar nicht mehr nach Uhlenhorst, sondern endete in der Schleife am "Zentralomnibusbahnhof (ZOB)", auch "ZOB / Schleife" genannt. Offiziell stand an den Linienschildern "Hauptbahnhof / ZOB". In dieser Schleife endeten fortan viele Linien, die aus der "Mönckebergstraße" kamen und keine Fortführung nach Norden / Osten / Süden hatten.

Liniennetzplan der Hamburger Straßenbahn am 28. April 1963.

Der Liniennetzplan der Hamburger Straßenbahn am 28. April 1963.

Im Herbst 1963 gab es größere Veränderungen bei gleichzeitigem Streckenrückbau. Am 07. Oktober fuhren die Verstärkungszüge der Linie 11 nicht mehr über den Wallring und die "Lombardsbrücke", sondern über die 1960 zuletzt linienmäßig befahrene "Kaiser-Wilhelm-Straße" sowie durch die Innenstadt. Zwanzig Tage später, am 27. Oktober, wurden dann alle Züge über die Innenstadt geleitet und die Strecke über die "Lombardsbrücke" stillgelegt. Grund dafür war der Bau des "Wallringtunnels". Aufgrund dieser Bauarbeiten wurde die Linie 11 über das Gelände des ehemaligen Naturhistorischen Museums geführt. Die Schleife in der Straße "Lange Mühren" wurde, ebenso wie die Ausweichstrecke durch die "Hermannstraße", stillgelegt. Auch die nördlich des Hauptbahnhofs vorhandene Verbindung durch die "Ernst-Merck-Straße" wurde aufgegeben. Die Linie 16 fuhr nicht mehr zum "Hagenbecks Tierpark", sondern wendete bereits an der Schleife "Lutterothstraße". Die U-Bahnlinie zum "Hellkamp" wurde allerdings erst 1966 bis zum Tierpark erweitert, so daß es drei Jahre lang nur eine Busverbindung dorthin gab. Die Verstärkungslinie 4 wurde dagegen bis Niendorf, Markt verlängert.

Liniennetzplan der Hamburger Straßenbahn am 27. Oktober 1963.

Der Liniennetzplan der Hamburger Straßenbahn am 27. Oktober 1963.

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