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Die Straßenbahn in Hamburg.

Gleis 8.4-60.61: Die Entwicklung der Hamburger Straßenbahn 1960 und 1961

1960

Am 01. Januar 1960 trat bundesweit ein Gesetz der "BOStrab" (Straßenbahn - Bau- und Betriebsordnung) in Kraft, nach dem alle Straßenbahnwagen eine zweite Betriebsbremse, eine zweite Streckenleuchte sowie Bremsleuchten aufweisen mußten (siehe auch hier). Neben zahlreichen Umbauten an den Vorkriegs - Straßenbahnfahrzeugen wurden auch zum Beispiel die nicht umgebauten Z 2 B - Beiwagen bis Januar 1960 abgestellt.

Ebenfalls am gleichen Tag wurde die Strecke der Linie 14 in Eimsbüttel verändert. Die Linienführung durch die "Weidenallee" und die "Schanzenstraße" (mit Halt am S - Bahnhof "Sternschanze") wurde aufgegeben, und die 14 teilweise über die Strecke der an Silvester 1959 letztmalig verkehrenden Linie 5 geführt (durch den "Eppendorfer Weg" und das "Schulterblatt").

Ausschnitt aus einem Falk - Plan von 1960.
Ausschnitt aus einem Falk - Plan von 1960 mit den Strecken der Linien 3 und 16 nach Tonndorf und Jenfeld. Gut zu sehen ist die Schleife an der "Eichtalstraße", die kurzzeitig der Linie 5 gedient hatte.

Irgendwann im Juni 1960 entfielen die Verstärker der Linie 14 ab St. Pauli durch die "Davidstraße" zu den "Landungsbrücken" und weiter bis zum "Rödingsmarkt".

Am 02. Oktober wurde die U - Bahnstrecke zwischen "Meßberg" und "Hauptbahnhof" eröffnet. Gleichzeitig wurden wegen der weitergehenden Bauarbeiten in der "Wandsbeker Chaussee" die Straßenbahnstrecke nach Wandsbek sowie die angrenzenden Strecken nach Tonndorf und Jenfeld stillgelegt. Die Strecke nach Jenfeld wurde somit gerade mal sechs Jahre alt. Das hatte weitreichende Folgen im Straßenbahnnetz:

  • Die Linie 3 fuhr fortan nicht mehr nach Tonndorf, sondern nun entlang der "Papenhuder Straße" bis zum "Lattenkamp".
  • Dafür fuhr die Linie 18 nur noch bis zum "Goldbekplatz". Sonntags endete sie bereits am Rathausmarkt!
  • Die Linie 16 fuhr nicht mehr bis Jenfeld, sondern ab Hauptbahnhof durch die "Lange Reihe" und den "Mundsburger Damm" bis nach Farmsen.
  • Dies wirkte sich auf die Linie 8 aus, die nun nur noch, von Altona kommend, bis zur "Alsterchaussee" fuhr. Durch die Mönckebergstraße" kam die 8 gar nicht mehr.
  • Die Linien 6 und 7 tauschten ihre westlichen Äste, so daß nun die 6 am "Hamburger Berg" auf St. Pauli endete und die 7 über "Landungsbrücken" zum "Hochrad" fuhr.
  • Die Linie 4 wurde wieder eingeführt und diesmal zu einer Verstärkerlinie der Linie 2 im östlichen Bereich zwischen dem Rathausmarkt und der Horner Rennbahn, allerdings ohne einen eigenen Linienweg.
  • So wurde das Straßenbahnnetz um rund 32 Kilometer Strecke verkleinert. Gleichzeitig wurde der Betriebshof Wendemuth, der der erste seiner Art in Hamburg war, für die Straßenbahn stillgelegt sowie das Betriebsgleis in der "Wendemuthstraße", welches noch als Verbindung zur Strecke nach Farmsen gedient hatte.

    Liniennetzplan der Hamburger Straßenbahn am 02. Oktober 1960.
    Der Liniennetzplan der Hamburger Straßenbahn am 02. Oktober 1960 mit den zahlreichen Änderungen, die in diesem Jahr stattfanden.

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    1961

    Das Jahr 1961 begann mit der Einstellung des Rests der "Walddörfer Straßenbahn" (auch "W - Strab" genannt). Sie war keine direkte Straßenbahn, wurde aber mit ehemaligen V 2 - Triebwagen betrieben. Die letzte offizielle Fahrt fand am 29. Januar statt; eine Sonderfahrt mit Verkehrsamateuren und -interessierten gab es noch am 03. Februar.

    Ausschnitt aus einem Falk - Plan von 1960.
    Ausschnitt aus einem Falk - Plan von 1960 mit der Strecke der Walddörfer - Straßenbahn vom U - Bahnhof "Ohlstedt" nach Wohldorf.

    Im Straßenbahnnetz gab es 1961 noch Neubauten, so zum Beispiel am 08. Juli 1961 in der "Amsinckstraße", wo ein weiteres Stück neue Trasse eröffnet werden konnte. Dafür entfiel die Strecke im "Högerdamm". In der heutigen "Max - Brauer - Allee" wurden bei Gleisbauarbeiten sogar ein paar Bäume gefällt! Allerdings gab es auch Ausdünnungen. Am 08. Mai 1961 fuhr die Linie 18 nur noch Montags bis Freitags sowie Samstags tagsüber bis zum "Goldbekplatz", sonst endete sie wie bereits sonntags, am "Rathausmarkt". Die Linie 19 fuhr den "Goldbekplatz" gar nicht mehr an, sondern endete bereits am "Berliner Tor". In den Hauptverkehrszeiten fuhren die Züge weiter bis zum Betriebsbahnhof Angerstraße (hinter der Haltestelle "S - Bahn Landwehr" gelegen).

    Ausschnitt aus einem Falk - Plan von 1960.
    Ausschnitt aus einem Falk - Plan von 1960 mit der Strecke der Linie 14 in den Freihafen. Sie wurde ein Jahr später stillgelegt.

    Am 29. Oktober 1961 gab es dann Streckenverkürzungen: Die Linie 3 fuhr nicht mehr nach "Eidelstedt", sondern endete am Betriebshof Langenfelde. Neben der Strecke durch die nördliche "Kieler Straße", die daraufhin ausgebaut werden und den Verkehr der Autobahn A 7, die in Stellingen endete (den Elbtunnel gab es noch nicht), aufnehmen konnte, wurde auch die Betriebsstrecke durch die "Volksparkstraße" aufgegeben. Die Linie 14 endete nun bereits am Bahnhof Veddel und fuhr nicht mehr in den Freihafen.

    Liniennetzplan der Hamburger Straßenbahn am 29. Oktober 1961.
    Der Liniennetzplan der Hamburger Straßenbahn am 29. Oktober 1961.

    Am 11. Dezember 1961 verkehrte die Linie 8 in Altona in den Hauptverkehrszeiten erst ab dem Bahnhof und nicht mehr, wie bisher, ab dem "Neuen Rathaus".

    VG 3801 steht an den Landungsbrücken.
    Der einzeln fahrende VG 3801 steht an den Landungsbrücken und fährt als Linie 7 nach Billstedt. Diese Nummer hat er 1961 erhalten. Dahinter im Anschnitt steht ein weiterer Zug mit einem Gelenktriebwagen an der Spitze, vermutlich verkehrt er auf der Linie 1. Im Bildhintergrund befindet sich die nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wiederhergestellte Haltestelle der U - Bahn.

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