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Gleismannsbahnhof.

Gleis 9.0: Eine Stadtbahn für Hamburg? / Das Leimbach - Konzept 1977 / 1978 / 1979

Der an der Ruhr - Universität von Bochum tätige Dr. Ing. Karl R. Leimbach stellt in der Zeitschrift "Verkehr und Technik", Heft 8 / 1977 auf vier Seiten ein "Konzept einer Oberflächen - Stadtbahn" vor. Ob es bereits von Hamburg handelt, ist nicht überliefert. Am 31. Januar 1978 erscheint von ihm die freie Studie "Eine Oberflächen - Stadtbahn für Hamburg". Sie wird am 13. Februar 1978 dem HVV überreicht. Was der HVV mit ihr angestellt hat, ist nicht bekannt. Aber die Einstellung der letzten Straßenbahnlinie im September 1978 hat die Studie leider nicht verhindern können.

Schließlich erscheint in den Ausgaben 1 und 2 der Zeitschrift "nahverkehrs - praxis" des Jahres 1979 noch ein Artikel von Leimbach, der den Titel "Zur Erweiterung der Hamburger U - Bahn" trägt. Hierin wird beschrieben, wie das U - Bahnnetz mit vertretbaren Aufwand erweitert werden kann, ohne teuren Tunnelbau betreiben zu müssen. Leimbach schlägt eine "Dual - Mode - Stadtbahn" vor, die auf den bestehenden U - Bahngleisen verkehren kann und an bestimmten Verknüpfungspunkten das Netz verläßt, um an der Straßenoberfläche zu verkehren. Diese Verknüpfungspunkte sind: Schlump, Jungfernstieg, Meßberg, Messehallen, Stephansplatz, Hauptbahnhof Nord, Lattenkamp, Sengelmannstraße, Farmsen, Dehnhaide, Habichtstraße und Billstedt.

Skizze der Dual - Mode - Stadtbahn.
Skizze der von Dr. - Ing. Leimbach vorgestellten "Dual - Mode - Stadtbahn" 1979.

Das Fahrzeug, das auf beiden Streckennetzen verkehren soll, ist eine Anlehnung an das U - Bahnfahrzeug DT3 der Hochbahn. Es soll zwei Gelenke sowie acht Achsen haben und durchgehend begehbar sein. Zwei Dachstromabnehmer sollen im Straßenraum den erforderlichen Strom für das bis 130 km/h schnelle Fahrzeug liefern. Es wird mit einem Lieferzeitraum von 1979 bis 1985 gerechnet.

Die neuen Strecken sollen teils im Straßenraum, eventuell auf Sonderspuren und teils auf einem eigenen Bahnkörper verkehren. Es sind Strecken geplant, die eigentlich von der U - Bahn erschlossen werden sollten, wie etwa nach Lurup, zum Flughafen oder nach Schnelsen / Niendorf Nord; aber auch nach Othmarschen, Groß Borstel, Wilhelmsburg und nach Farmsen. Im Osten Hamburgs sollten die Kleinbahnstrecken nach Glinde und in die Vier- und Marschlande wiederbelebt werden. Die einzige große Umbauaktion neben der Verknüpfung der Stadtbahn mit der U - Bahn in den genannten Bahnhöfen ist die Umgestaltung des U - Bahnhofs Barmbek. Hier soll die U2 östlich eine neue Streckenführung nebst Umsteigemöglichkeit zur U3 bekommen und das Walddörferbahnviadukt soll aufgegeben werden.

Das Hamburger Abendblatt veröffentlicht die Pläne im Januar 1979 unter der Überschrift "Wieder eine Straßenbahn für Hamburg?". Dieser Artikel hing, so weit ich mich entsinnen kann, auch als Kopie in einem Fahrzeug der Museumssammlung im 1994 leider abgebrannten Wilhelmsburger Lokschuppen. Auch die "Hamburger Nahverkehrsnachrichten" des VVM bringen einen Artikel über das Leimbach - Konzept. Der 1979 tätige Bausenator Lange von der SPD findet die Pläne sehr gut und will sie umgehend von der Baubehörde überprüfen lassen. Ob das leere Worte waren oder ob die Baubehörde tatsächlich an den Plänen gearbeitet hat, ist nicht bekannt. Letztendlich wurden die ehrgeizigen Pläne des Dr. - Ing. Leimbach nicht verwirklicht.


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Erstellt seit dem: 12. August 2008
Online seit dem: 28. August 2008
Zuletzt aktualisiert am: 02/09/2016

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