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Gleismannsbahnhof GleiS 10.2Die Hamburger S - Bahn / Fahrzeuge und sonstiges |
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FahrzeugeDie damaligen Wechselstromfahrzeuge waren in ihrer Ausführung stark an die preußischen Abteilwagen angelehnt. Sie wurden in drei Serien ausgeliefert und unterschieden sich äußerlich und technisch voneinander, waren aber untereinander kuppelbar. Der Wagenkasten beispielsweise bestand zuerst aus Holz und später aus Stahl. Die Wagen erhielten bei der Deutschen Reichsbahn die Bezeichnung eT 99 und waren von 1907 bis 1955 in Betrieb. Dabei wurden vor allem die Holzwagen bevorzugt als erstes ausgemustert und fanden teilweise als normale Abteilwagen rund um Hamburg ein neues Betätigungsfeld, etwa auf der Strecke Blankenese - Wedel. Die Einheit 1624 a/b mit Stahlaufbau wird vom VVM in Aumühle aufbewahrt, hat aber keine Inneneinrichtung mehr. Die ersten Gleichstromfahrzeuge der Baureihe 171/471 kamen 1939 nach Hamburg und verkehrten bis zum Jahre 2001. Sie waren eine Weiterentwicklung der Berliner Olympia - S - Bahnzüge von 1936. Sie waren 80 Kilometer in der Stunde schnell und wiesen kriegsbedingt Lücken in den Fahrzeugnummern auf. Die Nummerierung ging von 001 bis 086. Die einzelnen Fahrzeuge unterschieden sich in technischer Hinsicht untereinander, auch gab es unterschiedliche Lackierungen, Türen, Sitze und Schlußleuchten. Die Zielfilme in der Stirnfront blieben bis zum Schluß erhalten. Die Fahrzeuge waren bauartbedingt in der Regel nur auf den Linien S1, S11 und S2 anzutreffen. Die Ausmusterung begann mit Pausen bereits 1979. Mit dem Fahrzeug 171 047 wird ein Museumsfahrzeug bereitgehalten. |
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Eine Weiterentwicklung der 171/471 stellten die 170/470 dar. Der älteste 470 war nur ein Jahr jünger (von 1959) als der jüngste 471 (von 1958)! Sie befuhren das Netz von 1959 bis 2002. Sie erreichten 100 Kilometer in der Stunde und wiesen geringere technische Unterschiede untereinander auf als die einzelnen Fahrzeuge der Baureihe 471. Die Ausstattung mit Sitzen, Fronten und Schlußleuchten war bei fast allen 470ern gleich. Einige 470er bekamen nachträglich die Palettenanzeiger der Baureihe 472 eingebaut und ein 470er erhielt als Versuch sogenannte "Systemsitze" und eine vandalismusresistente Folie an den Wänden. Die Nummernsteckschilder kamen Ende der 1960er Jahre bei beiden Fahrzeugtypen dazu. Die 470er waren im gesamten Netz anzutreffen. Die Ausmusterung begann etwa in den 1990er Jahren. Der Kurzzug 470 126 wird als Museumsfahrzeug erhalten bleiben. Die Fahrzeuge der Baureihen 470 und 471 erhielten in den 1970er Jahren nach Inbetriebnahme der Baureihe 472 teilweise auch die Epoche IV - Lackierung der DB in Ozeanblau - Beige. Einige 471 wurden in den 1980er Jahren redesignt (bekannt als "Cannstadt - Züge") und erhielten neue Sitze, neue Frontscheiben, neue Lampen und die Epoche - IV - Lackierung. Die elektrische Ausrüstung wurde nicht verändert. Wegen zu hoher Kosten und dem schlechten Zustand der Fahrzeuge wurde das Programm jedoch vorzeitig beendet. |
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Für die "Citystrecke" und die "Harburger S - Bahn" wurde die Baureihe 472 / 473 entwickelt, deren Vorfahren unter anderem die Baureihe 420 (Münchner, Stuttgarter und Frankfurter S - Bahnzug, auch der "Heilige ET" genannt) und die alte Baureihe 403 (InterCity - Triebwagenzug, Spitzname "Donald Duck") waren. Sie fahren 100 km/h schnell und wurden in zwei Bauserien geliefert. Die Fahrzeuge der ersten Serie verkehrten das erste Mal 1974 und sind nach dem Redesign noch immer im Einsatz, allerdings sind bereits einige Züge der Baureihe 472 verschrottet worden. Die zweite Serie kam zur Eröffnung der Harburger S - Bahn 1982 / 1983 dazu und hatte teilweise geschlossene Fenster im Fahrgastraum und große Glastrennwände. Das Redesign hat die Unterschiede der beiden Bauserien verschwinden lassen. Zu Anfang waren die 472 überall im Hamburger S - Bahnnetz zu finden; heute verkehren sie nur noch auf den Linien S11, S2 und S21. Als Ersatz für die 471 und 470 kamen in den 1990er Jahren die Fahrzeuge der Baureihe 474, die nach anfänglichen Kinderkrankheiten in der Bordtechnik heute den Fahrzeuggrundstock mit bislang 103 Einheiten in zwei Serien stellen. Sie sind ebenfalls 100 Kilometer in der Stunde schnell, lassen sich aber mit den bisherigen Fahrzeugen nicht elektrisch kuppeln, während die 470, 471 und 472 untereinander kuppelbar waren und auch im Verband fuhren. Heute gibt es nur noch "reine" Züge aus 472 oder 474. Die Baureihe 474 der beiden Serien weisen ebenfalls Unterschiede bei den einzelnen Fahrzeugen auf. So sind die ersten Züge noch mit unterschiedlich farbigen Sitzen für die bis Ende der 1990er Jahre bestehenden beiden Klassen ausgerüstet. Die Eingangsbereiche der Türen haben bei der ersten Fahrzeugserie rote geriffelte Säulen zur Orientierung für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste. Die ersten acht Fahrzeuge waren außen zu Anfang weiß / lichtgrau lackiert und damit im Aussehen an die DT 4 der Hamburger Hochbahn angelehnt, was den Zügen der Baureihe 474 sehr gut stand! Leider waren sie in diesem Aussehen nur im Probebetrieb anzutreffen und erhielten schließlich für den Regelbetrieb das bei der Deutschen Bahn AG vorherrschende Rot der Nahverkehrszüge, genau wie die restlichen S - Bahn - Züge der Reihe 474. Im Vorgriff auf die Erweiterung nach Stade wurde eine neun Züge umfassende dritte Serie der Baureihe 474 mit zusätzlichen Dachstromabnehmern in Betrieb genommen (erkennbar an den gelben Zugzielanzeigern) sowie bei etlichen Fahrzeugen der zweiten Serie die bisherigen Mittelwagen durch neue mit Dachstromabnehmern und verstärktem Wagenkasten, jedoch mit den gleichen Abmessungen, ersetzt. Sie sind zur Zeit im gesamten Netz anzutreffen. |
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BetriebswerkstättenSeit 1906 steht in Ohlsdorf die Hauptwerkstätte, die inzwischen mehrmals umgebaut wurde und die die Heimat aller S - Bahn - Fahrzeuge darstellt. Hier werden fast alle Reparaturen durchgeführt, die an den fahrzeugen anfallen. Einige Arbeiten, wie die Modernisierung der Baureihe 471 beispielsweise jedoch wurde unter anderem in Bad Cannstadt bei Stuttgart durchgeführt. Seit 1967 besteht in Elbgaustraße eine Bw - Außenstelle, die 1983 umgebaut wurde. Sie wurde errichtet, um überflüssige Leerfahrten vom Pinneberger Ast nach Ohlsdorf zu vermeiden. In Elbgaustraße gibt es auch eine Fahrzeugreinigungsanlage. In Poppenbüttel gibt es ebenfalls solch eine Einrichtung, da in Ohlsdorf kein Platz dafür war. |
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StromversorgungDie Wechselstromfahrzeuge bezogen ihren Strom mit zwei Scherenstromabnehmern aus der Oberleitung. Die Gleichstromfahrzeuge haben seitliche Stromabnehmer, mit denen sie die 1.200 Volt Gleichstrom aus der Stromschiene entnehmen. Damit unterscheidet sich die Stromabnahme beispielsweise von der bei der S - Bahn in Berlin, die ansonsten als Vorbild diente. Die seitliche Stromabnahme hat bei ungünstiger Witterung wie etwa Schnee auch Nachteile, da die Stromschiene dann vereisen kann, was bei einer von unten bestrichenen Stromschiene weniger oft auftritt. Jedes Fahrzeug hat auf beiden Seiten jeweils vier Stromabnehmer, von denen in Fahrtrichtung immer der erste und der dritte Stromabnehmer den Strom aufnehmen. Der Strom, mit seiner Leistung von 1.200 Volt ohne vergleichbares Beispiel, wird an verschiedenen Stellen in das Streckennetz eingespeist. Es sind jedoch immer Unterwerke dazu notwendig. Zukünftig werden einige Fahrzeuge der Baureihe 474 auch mit Wechselstrom fahren, den sie wiederum mit nur einem Dachstromabnehmer aus der herkömmlichen Oberleitung erhalten. |
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SignalanlagenIn der Anfangszeit des S - Bahnbetriebs gab es ausschließlich Formvor- und -hauptsignale. Seit der Einführung der Gleichstromfahrzeuge ab 1938 gibt es auch Sv - Lichtsignale (Sv = Signalverbindungen), die zuerst ausschließlich Blendenrelais hatten. Sv - Signale (die die Signalbilder Sv0 - Sv7 darstellen, dichter als herkömmliche Signale aufeinander folgen und ohne besondere Kennzeichnung auch links stehen können) sind nur bei den S - Bahnen in Berlin und Hamburg zu finden. Inzwischen stehen auch Signale mit Einzeloptiken und Lichtvorsignale der DB - Einheitsbauweise an den Strecken. Mit dem Neubau der Strecke von Berliner Tor nach Aumühle kamen auch die Ks - Signale zur S - Bahn. Durch die Verlängerung nach Stade gibt es im S - Bahnnetz auch herkömmliche Lichthauptsignale der DB - Bauart. Es besteht also einen Mix aus fast allen Epochen des Signalwesens. Einzig die Lichtsignale der ehemaligen DR sind naturgemäß hier nicht zu finden. Ansonsten hat das Signalbuch der DB AG bei der Hamburger S - Bahn volle Gültigkeit. |
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Sonstige FahrzeugeBei der Hamburger S - Bahn gab und gibt es einige Sonderfahrzeuge, die nicht der Personenbeförderung dien(t)en. Zur Wechselstromzeit gab es unter anderem einen Oberleitungsrevisionswagen. Aus den ehemaligen Wechselstromfahrzeugen wurde nach der Stillegung der Oberleitung zwei Gepäckzüge gebaut, die seitliche Stromabnehmer bekamen, aber bis 1967 Jahre bereits wieder ausgemustert wurden. Sie erhielten interessanterweise die Baureihennummer 174. Nach der Umstellung auf Computernummern bei der DB 1968 hätten sie die Bezeichnung 474 erhalten... Nach dem Rekordwinter 1978 / 1979 wurden zwei Einheiten der Baureihe 471 (003 und 033) zu Stromschienen - Enteisungszügen umgebaut. Sie behielten bei dem Umbau ihre blaue Farbgebung, wurden aber zwischenzeitlich verschrottet. Ein für die Zwecke der Schnee- und Eisfreihaltung ebenfalls umgebauter ehemaliger Akkutriebwagen der Baureihe 515 existiert zwischenzeitlich auch nicht mehr. Er war in dem Gelb der Arbeitsfahrzeuge gestrichen. Heute gibt es für den Verschub in Ohlsdorf zwei Kleindieselloks (Köf) und eine Akkulok sowie ein Zweiwegefahrzeug, das ein wenig wie ein LKW auf Schienen aussieht. Alle Inhalte dieser Internetpräsenz sind © Karsten Leiding. Das Kopieren ist nicht gestattet!
Erstellt seit dem: 26. August 2004
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