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Gleismannsbahnhof Gleis 11.3.1Die Güterumgehungsbahn in Hamburg / Der Güterbahnhof Lokstedt |
Nördlich parallel zum heutigen Industriegebiet am Nedderfeld lag in ungefährer Ost - West - Richtung der Güterbahnhof Lokstedt am Streckenkilometer 5,7. Die Ortschaft Lokstedt lag bei der Eröffnung der Güterbahn bis Ohlsdorf 1907 noch auf preußischem Gebiet. Trotzdem sollte hier in nächster Zeit die Verlängerung der Güterumgehungsbahn durchgeführt werden. Zeitgleich mit dem Bau des Rangierbahnhofes Eidelstedt wurde zunächst eine Stichstrecke durch Eidelstedt und das südliche Niendorf nach Lokstedt gebaut und im Laufe des Jahres 1922 zusammen mit dem Güterbahnhof Lokstedt eröffnet (das genaue Datum ist nicht bekannt). Die Planungen zu der Zeit sahen einen großen Güterbahnhof mit drei Stellwerken, acht Ladestraßen und einen großen Güterschuppen vor, der aber dann nur in reduzierter Form erbaut wurde. Man sah dem Güterbahnhof bis zum Schluß seine ursprünglich einseitige Ausrichtung nach Westen an, da die Strecke ja zuerst noch nicht weiterführte. Hier gab es unter anderem nördlich des durchgehenden Streckengleises eine Güterabfertigung und einen Kohlenumschlagplatz, einen Schuppen mit Bassin für lebende Forellen, zwei Ladestraßen, eine Kopf- und Seitenrampe, einen 10 t - Überladekran sowie eine Brückenmeisterei. Sie verfügte über eine Reparatur- / Montagehalle, eine Sandstrahlhalle sowie über einen Bürotrakt. Auf dem Freigelände wurden Hilfsbrücken gelagert. Hier waren auch Brückenuntersuchungswagen abgestellt, und bis 1975 gab es hier auch vier Bauzüge. Südlich vom Streckengleis gab es eine Verladestelle für einen Autohändler und einen Gleisanschluß, der in einer 90 ° - Kurve über die Straße "Nedderfeld" hinweg zu einem weiteren Autohändler führte (Stand 1978). Beide Autohändler erhielten ihre Anschlußgleise nach 1958, vorher befanden sich hier Lagerplätze. Westlich der Straße "Kellerbleek" (früher "Brückenstraße") existierte noch ein Anschlußgleis zur "HEW" - Umspannanlage an der Straße "Bullenredder"; laut "Google Earth" liegt auf dem Gelände des Umspannwerks noch ein Gleis. Der Straßenbahnbetriebshof "P" an der "Kollaustraße", der bis zur Einstellung der Straßenbahn in Hamburg 1978 existierte, schloß mit seiner Hallenrückseite an diese "Brückenstraße" an, besaß aber keinen Gleisanschluß an den Güterbahnhof. Für den Verschub der Güterwagen im Bahnhof war eine Köf II stationiert, die einen Kleinlokschuppen zwischen den Gleisen der Brückenmeisterei besaß. Es gab zwei Stellwerke, die jeweils bei den Ausfahrformsignalen standen und die bei der Weiterführung der Strecke nach Barmbek in der sogenannten "Einheitsarchitektur" errichtet wurden. Sie hießen zunächst "Lw" (Lokstedt West; Fahrdienstleiterstellwerk) und "Lo" (Lokstedt Ost; Wärterstellwerk). Später wurden sie in "Lof" (Lokstedt Fahrdienstleiter) und "Los" (Lokstedt Süd) umbenannt. Im Anschluß an den Güterbahnhof wurde eine Kleingartensiedlung für Eisenbahner errichtet, die heute noch existiert. Am 01. Juli 1941 wurde dann die Verbindung zwischen dem Güterbahnhof Lokstedt und dem nördlichen Ende des Güterbahnhofs Barmbek bei der Haltestelle "Rübenkamp" eröffnet. 1975 wurde ein Teil des Güterbahnhofs mit Oberleitung überspannt, die 2005 komplett erneuert wurde. Wie bei anderen Bahnanlagen auch nahm der Güterumschlag in Lokstedt nach dem Krieg kontinuierlich ab, so daß inzwischen alle Nebengleise stillgelegt und größtenteils abgebaut wurden. Nur das durchgehende Hauptgleis und ein Ausweichgleis sind noch in Betrieb. In Richtung Westen liegt hinter dem Prellbock noch das nördliche Ausziehgleis komplett bis zur Kollaustraße sowie die beiden Anschlußweichen. Das südliche Umfahrgleis existiert auch noch stellenweise. Es wurde jedoch in den Bereichen der Oberleitungsmasten entfernt, dient aber noch zur Erdung der Oberleitung. Die Schuppen und Gebäude im Güterbahnhof stehen augenscheinlich alle noch und werden zum Teil weiterhin genutzt. Die Stellwerke hingegen wurden abgerissen. Die Steuerung der wenigen Weichen und Signale erfolgt nun vom Stellwerk "Rof". Das westliche Gelände zwischen den Schuppen wurde komplett freigeräumt. Man sieht an einigen Stellen aber noch Gleisreste oder die Lage der ehemaligen Gleise. Aus der Brückenmeisterei (1994 aufgelöst) wurde ein Restaurant. Die östlich aus dessen Halle herausführenden breiteren Gleise sind noch zu erkennen. Die weitere Nutzung des ehemaligen Bahngeländes sieht so aus, daß hier demnächst Wohnungen errichtet werden. Mehr zum Thema "Bebauung der Güterbahnhofsfläche" gibt es hier: Lokstedt-online Zu den Fotos vom Güterbahnhof Lokstedt Juni 2007 Vielen Dank an H. Ehmcke! Alle Inhalte dieser Internetpräsenz sind © Karsten Leiding. Das Kopieren ist nicht gestattet!
Erstellt seit dem: 26. August 2004
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