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Gleismannsbahnhof Gleis 11.6Die Güterumgehungsbahn in Hamburg / Nördliche und südliche Güterbahn |
Die Güterumgehungsbahn wird oder wurde zeitweise auch als nördliche Güterbahn bezeichnet. Wo ist dann aber die südliche Güterbahn? Die südliche Güterbahn sollte bei Tiefstack an die bestehende (nördliche) Güterumgehungsbahn, aus Richtung Horn kommend, anschließen. Hier gibt es heute zwischen den Straßen "Langer Hagen" und "Am Steinlager" einen ungenutzten Bahndamm, der von der Güterumgehungsbahn bis zum Tiefstackkanal führt. Ob er jemals in Betrieb war, ist nicht bekannt, sehr wahrscheinlich war er das aber nicht. Zur Streckenführung der südlichen Güterbahn gibt es in "Hamburg und seine Bauten 1929" auf S. 53 folgendes Zitat: "Die südliche Umgehungsbahn soll von Harburg von einem bei Meckelfeld an der Strecke nach Hannover anzulegenden Rangierbahnhof ausgehen, um den schon stark belasteten Engpaß bei Harburg von dem aus Richtung Hannover und Bremen kommenden und nach dem rechtselbischen Hamburg und nach Schleswig - Holstein gehenden Güterverkehr wirksam zu entlasten. Die Bremer Strecke soll für Güterverkehr mit einer besonderen Linie von Buchholz über Jesteburg am Sevetal entlang in das Südostende des Meckelfelder Bahnhofs eingeleitet werden. Die südliche Güterbahn selbst führt von diesem Bahnhofe aus ostwärts nach der Bunthäuser Spitze, dem stromaufwärts gelegenen Spaltungspunkt zwischen Norder- und Süderelbe, überschreitet hier den Elbstrom mit 200 Meter weiten Öffnungen sowie im weiteren östlichen Verlauf die Gose- und Doveelbe und mündet schließlich in das Ostende des Rangierbahnhofes Billwärder ein. Auch für diesen Teil der von Buchholz / Nordheide bis Billwärder 37,5 Kilometer langen Güterumgehungsbahnstrecke sind die Vorarbeiten im vollen Gange. Ausgeführt ist bis jetzt nur eine Anzahl von Aufstellungs- und Rangiergleisen." Die Grundlage für beide Bauvorhaben (südliche Güterbahn und Rangierbahnhof Billwärder) wurde am 11. 02. 1925 im "Vertrag über den Rangierbahnhof Billwärder und die Güterumgehungsbahn zwischen Bille und Norderelbe" festgelegt. Die Trasse von Tiefstack über Billwärder nach Meckelfeld war bereits vor dem Ersten Weltkrieg geplant. Der 2. Weltkrieg und die darauffolgende Grenzziehung zwischen den beiden damaligen deutschen Staaten verhinderten sowohl die endgültige Fertigstellung des 1922 begonnenen Rangierbahnhofes Billwärder als auch den Bau der südlichen Güterbahn, da der Rangierbahnhof durch den Rückgangs des Zugverkehrs nach Berlin zunächst nicht mehr gebraucht wurde. Die Güterbahn war allerdings bis etwa 1980 noch in der Planung. Dann wurde schließlich das Geld knapp. Zudem gab es zahlreiche Proteste gegen die Streckenführung durch die Vier- und Marschlande. Die Verbindung Jesteburg - Meckelfeld, die (etwas verändert durch die Verschiebung des Standortes des Rangierbahnhofes von Meckelfeld nach Maschen) bereits in den 1920er Jahren geplant war, wurde dagegen tatsächlich gebaut und 1977 eröffnet (siehe auch Gleis 13.E). Sie gehört aber nicht zur südlichen Güterumgehungsbahn. Der nach der Maueröffnung 1989 und der Wiedervereinigung 1990 wieder zunehmende Güterverkehr machte die fehlende Verbindung von der Güterumgehungsbahn und aus Richtung Berlin nach Maschen schmerzhaft deutlich. Nun wurde die bestehende mehrgleisige Verbindung Hauptgüterbahnhof - Harburg - Maschen ausgebaut, die Personen- und Gütergleise zwischen Harburg und dem Oberhafen getauscht und die zeitraubende Spitzkehre am Hauptgüterbahnhof durch eine neue Verbindungskurve ersetzt. Der Ausbau der Strecke zwischen Harburg und Norderelbe nahm im Gegensatz zur ehemaligen Trasse durch die Vier- und Marschlande kaum zusätzlichen Platz in Anspruch.
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Erstellt seit dem: 26. August 2004
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