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Gleis 9.12: Eine Stadtbahn für Hamburg? / Das erste Gutachten 1991 |
Januar 1991Die "intraplan consult GmbH" hat in einer Arbeitsgemeinschaft mit "Röhr - Verkehrsplanungen GmbH Krefeld" im Auftrag der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Landwirtschaft der Freien und Hansestadt Hamburg die Zweckmäßigkeit der Einführung einer Stadtbahn in Hamburg untersucht. Am Anfang wird kurz auf die Entwicklung der Hamburger Straßenbahn nach dem Zweiten Weltkrieg bis zu ihrer Einstellung eingegangen. Dabei gibt es auch eine lesenswerte kritische Auseinandersetzung mit der vom HVV 1975 herausgegebenen "Untersuchung zur Lage der Straßenbahn in Hamburg". Weiter wird das 1990 aktuelle Verkehrsangebot des HVVs auf den Prüfstand gestellt. Daran schließt sich die Aufgabenstellung für eine mögliche neue Stadtbahn an. Dabei werden auch die Kombinationen von der S - Bahn oder der U - Bahn mit der Stadtbahn geprüft. Das Ergebnis ist eine eigenständige Stadtbahn, die als drittes schienengebundene Verkehrsmittel neben U - und S - Bahn einzuführen wäre. In der Schlußempfehlung gibt es die Entwürfe zu zwei Grundnetzen, von denen das erste eine Parallelführung zu vorhandenen Schnellbahnstrecken strikt vermeidet, das zweite die Parallelführung jedoch bewußt zuläßt. Im Grundnetz 1 gibt es folgende Linien (Streckenlänge 46 km): # 1 Osdorfer Born - Lurup - Altona # 2 Niendorf Markt - Innenstadt - St. Georg - AlsterCity - Barmbek - Bramfeld # 3 Altona - Hoheluft - City Nord - Steilshoop - Bramfeld # 4 Barmbek - Steilshoop
Im Grundnetz 2 gibt es folgende Linien (Streckenlänge 69 km): # 1 Osdorfer Born - Lurup - Altona - Innenstadt - St. Georg - AlsterCity - Barmbek - Bramfeld # 2 Niendorf Markt - Innenstadt - St. Georg - Wandsbek - Jenfeld # 3 Altona - Hoheluft - City Nord - Steilshoop - Bramfeld # 4 Barmbek - Steilshoop # 5 Wandsbek - Rahlstedt Ost
Einzelne Daten der geplanten Fahrzeuge laut Gutachten: ° Fahrzeuglänge: 27 Meter ° Fahrzeugbreite: 2,30 Meter ° Fußbodenhöhe: 30 bis 35 cm ° Sitzplätze: 65 ° Stehplätze: ca. 100 ° Niederflurbauweise ° Einrichtungsfahrzeuge, traktionsfähig ° Dachstromabnehmer ° Stromspannung: 750 Volt Gleichstrom Das Gutachten sieht Wendeschleifen an allen End- und Zwischenendpunkten vor. Der Betriebshof soll in Barmbek in der Nähe des oder sogar auf dem Gelände(s) des Güterbahnhofs der DB entstehen. Wortlaut des Gutachtens: "Diese Zweckmäßigkeitsprüfung hat gezeigt, daß durchaus eine Aussicht darauf besteht, die Verkehrsverhältnisse in Hamburg durch die Einführung einer Stadtbahn zu verbessern. (...) Die Aussage, daß die Einführung einer Stadtbahn in Hamburg weiterverfolgenswert ist, bedeutet noch keine Positivempfehlung zugunsten dieses Betriebszweiges. Hierzu sind vielmehr weitergehende Arbeiten wie z.B. Feintrassierung und Bauvorplanung, ausführliche Nutzen-Kosten-untersuchungen zur Sicherung der GVFG-Finanzierung und Netzoptimierung erforderlich. Die Netzoptimierung sollte vom Stadtbahngrundnetz 1 ausgehen (...) Die Ergebnisse der Bewertung beider Stadtbahngrundnetze bedeutet nicht, daß sämtliche Einzelteilstrecken des Grundnetzes 1 als positiv angesehen werden können und sämtliche Einzelteilstrecken des Grundnetzes 2 als negativ." Das Gutachten hat 170.000 DM gekostet. Es wurde "in wechselseitiger Abstimmung mit einem projektbegleitenden Arbeitskreis erarbeitet, in dem neben dem Gutachter die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Landwirtschaft, die Baubehörde, die Behörde für Energie und Umweltschutz, der HVV und die HHA verteten waren". |
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Erstellt seit dem: 13. Dezember 2004
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