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Gleis 9.5: Eine Stadtbahn für Hamburg? / Die Jahre 2008 - 2011 |
2008Wahlkampf in Hamburg: Die SPD, die Linke und die GAL haben in ihrem Wahlprogramm unter anderem die Wiederaufnahme der Planungen einer Stadtbahn, wie sie 2000 / 2001 vorgesehen war, aufgeführt: Die SPD will die Planungen für das Stadtbahnkernnetz wieder aufnehmen, die Linke will sofort das Planfeststellungsverfahren für ein 42 Kilometer langes Stadtbahnnetz beginnen und die GAL ist für die Wiederaufnahme der Stadtbahnplanungen von 2002. Darin sind Strecken nach bzw. durch Steilshoop, Bramfeld, Uhlenhorst, Winterhude, City Nord, das Univiertel, Lurup, Eppendorf, Rahlstedt, Farmsen, Wilhelmsburg und Harburg enthalten. Die GAL will zudem die im Bau befindliche U4 in die HafenCity stoppen. 5. Januar: Der Direktor der HHA, Günter Elste, plädiert für eine Verlängerung der im Bau befindlichen HafenCity - U - Bahn "U4" unter der Elbe nach Wilhelmsburg und eine daran anschließende ebenerdige Fortführung als Stadtbahn über Kirchdorf bis Harburg. Die regierende CDU kann sich die Realisierung bei gesicherter Finanzierung vorstellen. Die Baubehörde ist jedoch skeptisch, nicht zuletzt wegen des unklaren Ausgangs der bevorstehenden Wahlen. Februar: Neben der U4 - Stadtbahn nach Harburg gibt es Überlegungen der "Hochbahn" zu einer Stadtbahnanbindung der Arenen und einer Fortführung dieser Strecke bis zum Osdorfer Born. Die Anbindung dieser Strecke soll an der Haltestelle "Emilienstraße" der Linie "U2" erfolgen. 24. Februar: Die CDU, die SPD und die GAL sind bei den 19. Bürgerschaftswahlen in Hamburg die drei stärksten Parteien geworden.
13. März: Falls es zu einer Koalition zwischen CDU und der GAL kommen sollte, wird es wahrscheinlich auch zur Wiedereinführung der Straßenbahn kommen. Doch beide Parteien favorisieren unterschiedliche Vorgehensweisen. Die CDU will eine U - Stadtbahn, deren erste Strecke vom U - Bahnhof "Emilienstraße" über die Arenen und Lurup bis zum Osdorfer Born führt (ähnlich wie sie "Hochbahn" - Chef Elste vorgeschlagen hat). Die GAL dagegen will die 2001 gestoppten Pläne einer Stadtbahn vom ZOB nach Steilshoop wieder aufnehmen. Hierfür ist aber ein Netz von mindestens 40 Kilometern notwendig, um wirtschaftlich zu sein. Die Kosten für die erste Strecke beziffert die GAL mit 135 Millionen Euro, dazu kommen 180 Millionen für den Betriebshof und die Fahrzeuge. 27. März: Hochbahn - Chef Elste stellt ein kombiniertes U - Bahn / Stadtbahnnetz vor: Es soll neue Strecken nach Lurup, nach Steilshoop, nach Großlohe, nach Jenfeld und nach Lohbrügge geben sowie die bereits erwähnte Verlängerung der U4 nach Harburg. Das Ergänzungsnetz soll bei Verwirklichung etwa 80 Kilometer lang sein. 10. April: Das erste schwarz - grüne Bündnis auf Länderebene ist so gut wie perfekt. Beim Thema "Stadtbahn" hat sich die GAL durchgesetzt. Es soll eine Niederflurbahn gebaut werden. Die erste Strecke soll von U - Bahn "Borgweg" durch den Stadtpark und die City Nord nach Steilshoop führen. Die Weiterführung zum ZOB ist jedoch noch offen, da die Strecke nach dem Willen der CDU zu den Arenen weitergebaut werden soll. Der Bau der U4 in die HafenCity wird jedoch nicht gestoppt. 18. April: Der Koalitionsvertrag wird veröffentlicht. Zum Thema "Stadtbahn" steht folgendes drin: "Hamburg führt in der laufenden Legislaturperiode eine moderne Niederflur - Stadtbahn ein. Ziel ist die Schaffung eines eigenständigen Netzes in betriebswirtschaftlich sinnvoller Größe (von mindestens 40 Kilometern), das die bestehenden Netze ergänzt. Ausgehend vom Betriebshof im so genannten Gleisdreieck wird der erste Streckenabschnitt von Steilshoop bis Borgweg gebaut. Die Koalitionspartner sind einig, dass danach sofort weitergebaut wird. Allerdings wird ergebnisoffen geprüft, ob zunächst die Strecke - wie von der CDU gewünscht - nach Westen oder erst die von der GAL favorisierte Verbindung über Barmbek in die Innenstadt weitergebaut wird. Ein wichtiger Faktor für die Entscheidung sind die Zuschüsse, die vom Bund im Rahmen des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes zu erwarten sind." 21. April: Der Hamburger SPD - Chef Egloff ist der Ansicht, daß das Stadtbahnprojekt rund 600 Millionen Euro kosten wird. Zudem sei das 40 Kilometernetz das Mindeste, was gebaut werden müsse, um rentabel zu sein. Günstiger sei dagegen die vom Hochbahnchef Elste vorgeschlagene U - Stadtbahn. 29. April: In Altona spricht sich die Schwarz - Grüne Bezirkskoalition geschlossen für eine Verlängerung der Stadtbahn in Richtung Arenen und Osdorf aus. Die Bezirks-GAL stellt sich damit gegen die Hamburger GAL, die die Strecke zum ZOB verlängern will. 6. Mai: Die SPD stellt eine "Große Anfrage" an den Schwarz - Grünen Senat bezüglich des Stadtbahnprojektes. Vor allem interessiert die SPD die Aussichten auf eine U - Stadtbahn. 19. Mai: Die Stadtentwicklungs- und Umweltsenatorin Anja Hajduk will bis spätestens 2012 die erste Stadtbahn fahren sehen. Die Höhe der Kosten ist noch unklar. 21. Mai: Die neue Schwarz - Gelbe Bezirkskoalition in Wandsbek lehnt die Stadtbahn ab. 3. Juni: Der Schwarz - Grüne Senat hat die "Große Anfrage" der SPD beantwortet. Darin wird unter anderem ausgesagt, daß die Pläne von 2001 überarbeitet werden müssen. Die Anbindung der Arenen und des Osdorfer Borns sind nicht im 40 Kilometer - Grundnetz enthalten, das auch nicht unbedingt 40 Kilometer lang sein muß, um wirtschaftlich zu sein. Das sei eher von der Zahl der Fahrgäste abhängig. Die Verbindung vom Borgweg nach Steilshoop mit dem Betriebshof im Gleisdreieck ist weiterhin die erste zu erbauende Strecke der Niederflurstadtbahn; der U - Stadtbahn wird erneut eine Absage erteilt. Angaben zu den Kosten oder dem Betreiber können noch nicht gemacht werden. Gespräche mit dem Bund bezüglich der Finanzierung sind noch zu führen. 14. Juni: Das Bahn- und Busunternehmen "VEOLIA" ist am Betrieb der Hamburger Stadtbahn interessiert, ebenso der Essener Verkehrsbetreiber "ABELIO GmbH" und die Hamburger Hochbahn. 17. Juni: Senatorin Hajduk hofft, daß die Bauarbeiten für die Stadtbahn noch bis 2012 beginnen könnten. Daß die Stadtbahn zu diesem Zeitpunkt bereits fährt, hält sie für möglicherweise zu optimistisch. Die Höhe der Kosten ist unklar, aber sie kann sich vorstellen, aus den Mitteln, die für die "U4 nach Bramfeld" vorgehalten werden, die Vorplanung der Stadtbahn zu finanzieren. Eine Arbeitsgruppe für die Stadtbahnplanung soll eingesetzt werden. 18. Juni: Die Eimsbütteler Parteien der CDU, SPD und GAL wollen Druck auf den Schwarz - Grünen Senat machen, damit die Stadtbahnanbindung der Arenen so schnell wie möglich realisiert wird. Die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt entgegnet, daß zur Zeit erst die alten Pläne von 2001 ausgewertet werden würden, so daß es noch zu früh sei, Forderungen nach Realisierung von bestimmten Strecken an den Senat zu stellen. --------------------------------------------Sommerpause!---------------------------------------------- 13. August: Die erste Strecke der Stadtbahn von Borgweg nach Steilshoop soll demnächst vermessen werden. 16. September: Die erste Stadtbahnstrecke soll nun einen anderen Verlauf als bisher haben! Statt zum Borgweg soll sie nun bis zum U - Bahnhof Lattenkamp führen. Eine Weiterführung bis zum Bahnhof Altona ist denkbar. Die "Hamburger Hochbahn AG" (HHA) soll nun die Planung und die spätere Betriebsführung übernehmen, die das allerdings (noch) nicht bestätigen kann. Der Bau soll bis 2012 beginnen, die Vorplanungen bis Mitte 2009 und das Planfeststellungsverfahren 2010 abgeschlossen sein. 18. September: Das Stadtbahnnetz soll 50 Kilometer lang werden und einen dreistelligen Millionenbetrag kosten. Die erste Strecke soll von Steilshoop nach Lattenkamp oder nach Barmbek führen. Die Kosten werden allerdings nicht näher beziffert; auch wird nicht gesagt, wer dafür aufkommen wird. Die Planungskosten sollen erstmal bei rund 10,8 Millionen EURO liegen. Die erste Bahn wird bei günstigem Verlauf 2014 fahren. Die HHA soll ohne vorheriges Vergabeverfahren den Bau und den Betrieb der Stadtbahn übernehmen. Die Handelskammer ist gegen die Stadtbahn und plädiert für eine oberirdische Fortführung der U - Bahn. 13. Oktober: Die CDU - Wirtschaftspolitikerin Barbara Ahrons ist aufgrund der Wirtschaftskrise der Ansicht, daß man teure Projekte wie die Stadtbahn streichen sollte, um nicht unnötig neue Schulden oder höhere Steuern zu verursachen. - Die CDU hat auf ihrer Internetseite eine Pressemitteilung unter dem Thema "Die Stadtbahn kann kommen!" veröffentlicht, auf der die Weiterführung der Stadtbahn nach Altona sowie die Erschließung von Lurup, Osdorf und den Arenen ausdrücklich begrüßt wird, (auch wenn die Entscheidung darüber noch aussteht). Die Möglichkeit des "shared space" soll weitgehend genutzt werden und die Stadtbahn nur dort eigene Trassen bekommen, "wo ansonsten mit erheblichen Behinderungen des Betriebes gerechnet werden muß (...) wir werden darauf achten, daß die Anforderungen an einen funktionierenden Logistik- und Wirtschaftstandort durch die Stadtbahn nicht gefährdet werden und der Individualverkehr nicht unnötig behindert wird". Die Stadtbahn müsse selbstverständlich wirtschaftlich sein und sich den standartisierten Bewertungsverfahren stellen. Als Vorbild für Hamburg könne die Stadt Nizza dienen, die als gelungenes Beispiel für eine neue integrierte Stadtbahn anzusehen sei.
20096. Januar: HHA - Chef Günther Elste favorisiert die Stadtbahntrasse von Steilshoop nach Altona gegenüber der zum Hauptbahnhof, da die Strecke nach Altona schneller realisierbar wäre und wirtschaftlicher sei. Wichtig sei, daß, so Elste, die Entscheidung für eine der beiden Trassen noch im Januar 2009 fällt, damit bis 2012 der erste Spatenstich erfolgen kann. Die Stadtentwicklungsbehörde favorisiert ebenfalls die Trasse nach Altona. 8. Januar: Die Entscheidung ist gefallen! Die erste Stadtbahn fährt von Steilshoop nach Altona. Sie hat nach Prognosen 76.000 Fahrgäste am Tag, die Strecke zum Hauptbahnhof dagegen "nur" 61.000. Die favorisierte Strecke hat folgenden Verkauf: Bramfeld - Steilshoop - (S) Rübenkamp - City Nord - Eppendorfer Markt - UKE - Gärtnerstraße - Doormansweg - (S) Holstenstraße - Bf. Altona. Zwischen Jahnring und Eppendorf stehen zwei Alternativstrecken zur Diskussion: entweder über [U] Lattenkamp und Meenkwiese oder über Ohlsdorfer Straße und [U] Kellinghusenstraße. Die Machbarkeit beider Alternativstrecken soll in einer Detailarbeit untersucht werden. Mitte 2010 soll das Planfeststellungsverfahren anlaufen, Baubeginn soll noch vor der Bürgerschaftswahl im Februar 2012 sein und die erste Stadtbahn könnte dann 2014 verkehren. Die Strecke von Bramfeld nach Altona ist 15 Kilometer lang. Der erste Bauabschnitt umfaßt die Erstellung des Betriebshofes im "Gleisdreieck" nördlich des S - Bahnhofs Rübenkamp sowie den Bau der Strecke von Bramfeld bis Lattenkamp oder Eppendorf. Der zweite Bauabschnitt ist dann die Strecke von Eppendorf / Lattenkamp nach Altona. - Ein Kilometer Stadtbahn kostet zwischen 15 und 20 Millionen EURO. 50 Kilometer soll das Stadtbahnnetz am Ende umfassen. Als nächste Strecke könnte die Metrobuslinie "5" von Niendorf zum Hauptbahnhof auf die Stadtbahn umgestellt werden. 20. Januar: Hochbahn - Chef Günter Elste hält die Anbindung an die Arenen weiter für wichtig und findet es sinnvoll, gleichzeitig mit dem Baubeginn der Trasse nach Altona auch die Arenen - Trasse zu bauen. Juni / Juli: Die Trasse in Eppendorf soll nun über den U - Bahnhof "Kellinghusenstraße" und nicht über Braamkamp und "Lattenkamp" führen. Die gewählte Strecke wird zwar wegen der engeren Straßen schwieriger umzusetzen zu sein, dafür aber auch mehr Fahrgäste haben, da sie zentraler verläuft. - Die Realisierung des 50 Kilometer langen Stadtbahnnetzes wird voraussichtlich etwa 20 Jahre betragen. Die Bahnsteige der Haltestellen sollen rund 70 Meter lang werden. Die erste Strecke von Steilshoop nach Winterhude soll 7,6 Kilometer lang sein und 12 oder 13 Haltestellen haben. Die Fahrtdauer wird bei 20 Minuten liegen. Über die Kosten für den Bau gibt es weiterhin keine Angaben. Juli: Die Stadtbahn wird nur etwa zu 70 Prozent auf einem eigenen Bahnkörper verlaufen können. Das ist problematisch, da dadurch Bundeszuschüsse entfallen können. Sie werden nur bei eigenem Trassenverlauf gewährt. - 14 neue Straßenbahnen sollen auf der neuen Trasse maximal im 5 - Minutentakt verkehren. Für jeden Zug sind 2,5 bis 3 Millionen EURO an Kosten eingeplant, womit alle Züge zusammen auf etwa 42 Millionen EURO kommen. Einige Brücken müssen im Zuge der neuen Trasse neu gebaut oder erneuert werden, so zum Beispiel die Straßenbrücke am "Rübenkamp", die Zufahrt zum Betriebshof im sogenannten "Gleisdreieck" oder die "Hudtwalckerstraßenbrücke" über die Alster. Die Kosten werden immer noch nicht beziffert, es ist lediglich bekannt, daß für die Planungen 15 Millionen EURO vorgesehen sind und die HOCHBAHN davon bereits 8,4 Millionen erhalten hat. Intern wird bei der Stadtentwicklungsbehörde von 10 - 20 Millionen EURO pro Kilometer ausgegangen. Die neuen Züge sollen 2,65 Meter breit sein und etwa 200 Fahrgästen Platz bieten. Oktober: Die Hochbahn präsentiert ihre Pläne zur neuen Stadtbahn. Die Trasse wird etwa sieben Meter breit sein und die Gleise werden weitgehend auf einem eigenen Bahnkörper verlegt. Dafür werden Fahrspuren eingespart. Bei der Führung im Straßenplanum soll die Stadtbahn mittels Ampelschaltungen immer vor den Autos herfahren können. Von Bramfeld bis zur U - Bahnhaltestelle "Kellinghusenstraße" wird die 7,7 Kilometer lange Trasse verlaufen, auf der die 14 Triebwagenzüge die Gesamtstrecke mit 12 Haltestellen in etwa 20 Minuten zurücklegen werden. Der Betriebshof nördlich der Güterumgehungsbahn soll etwa 40 - 50 Millionen EURO kosten. In Steilshoop sind drei Haltestellen vorgesehen, in der City Nord dagegen nur eine. Im "Jahnring" werden die Mittelstreifen verkleinert. In der "Ohlsdorfer Straße" verlaufen die Schienen im Straßenplanum. In der "Hudtwalckerstraße" verläuft das Gleis Richtung Eppendorf auf der Straße und das stadtauswärtige auf einem eigenen Bahnkörper. Die Fahrzeuge sollen 37 Meter lang und 2,65 breit werden. 210 Fahrgäste sollen hineinpassen. Die Haltestellen sollen auf 25 Zentimeter angehoben werden, damit ein ebenerdiger Zugang besteht. An den Enden bekommen die Haltestellen Rampen. Oktober: Der Stadtentwicklungsausschuß der Bürgerschaft hat sich mit den Stimmen der CDU, der Grünen und der Linken für die Stadtbahn ausgesprochen. Die SPD enthielt sich, weil die Kosten nicht genau genannt werden würden.
2010Januar: Die Hochbahn berichtet in ihrer Zeitschrift "HAMBURGmobil", daß Ende November 2009 die ersten Baugrunderkundungen entlang der Trasse Steilshoop - Eppendorf durchgeführt wurden. Es wurden bis zu 6 Meter tiefe Bohrungen durchgeführt, die Aufschluß über die Bodenbeschaffenheit geben sollen. Außerdem wird der Dialog mit den betroffenen Anwohnern gesucht. Das Planfeststellungsverfahren soll im Herbst 2010 beginnen und der erste Spatenstich 2012 erfolgen. Insgesamt vier Strecken mit einer Streckenlänge von 50 Kilometern sollen entstehen; es sind zirka 85 Haltestellen vorgesehen. 80 bis 90 Prozent der Trassen sollen auf einem eigenen Bahnkörper verlaufen. Die erste Strecke von Steilshoop nach Eppendorf könnte ab 2014 befahren werden, sie soll 7,7 Kilometer lang sein und 12 Haltestellen haben. Die Weiterführung nach Altona soll bereits 2011 geplant werden. Die weiteren Strecken sind in einer sogenannten "Korridorbetrachtung" grob festgelegt. In Winterhude formiert sich Widerstand gegen die geplante Stadtbahn. Geschäftsinhaber rund um den Winterhuder Markt befürchten Umsatzeinbußen bei der Wiedereinführung der Straßenbahn und sammeln mehrere hundert Unterschriften. Der ADAC ist ebenfalls gegen die Straßenbahn und befürchtet Dauerstaus. HHA - Chef Günter Elste moniert das zögerliche Tempo bei der Realisierung der Stadtbahn. Eine verlängerte Dauer der Vorbereitung würde das gesamte Projekt unwirtschaftlicher machen. Bürgermeister Ole von Beust hat vorher das Tempo für die Realisierung weiterer Strecken infrage gestellt. Die Stadtentwicklungsbehörde weist auf die Einhaltung der gesetzlichen Fristen bei der Anwohneranhörung hin; diese würden die Verzögerung verursachen. Die Handelskammer mit ihrem Präses Frank Horch zweifelt die Notwendigkeit eines dritten Verkehrsmittels neben der U - Bahn und dem Bus an. März: In Winterhude gründet sich eine Bürgerinitiative gegen die Stadtbahn. Der CDU - Wirtschaftsrat fordert angesichts der riesengroßen Löcher im Haushalt eine Zurückstellung des Stadtbahnprojekts, findet das Projekt an sich jedoch "innovativ" und "verkehrspolitisch durchaus sinnvoll". Die Kosten sind immer noch nicht genau beziffert.
Juni: Die HHA beziffert die Kosten für die erste Teilstrecke auf knapp 140 Millionen Euro, das sind rund 18 Millionen pro Kilometer. Der geplante Betriebshof schlägt zusätzlich mit 60 Millionen und die ersten 14 Fahrzeuge nochmals mit 28 Millionen zu Buche. Geschätzt waren bislang 15 bis 20 Millionen pro Kilometer. Eine definitive Angabe der Kosten wird für Ende Juni 2010 erwartet. 60 % der Kosten soll der Bund tragen, ein entsprechender Antrag wurde aber noch nicht gestellt. Das geplante Netz soll jetzt 52 Kilometer lang werden. Am 20. Juni findet der dritte Autofreie Sonntag in Hamburg statt. Als besondere Attraktion wird auf dem Jungfernstieg ein Stadtbahnwagen der "BSAG" Bremen aufgestellt. Es soll Besucher gegeben haben, die gefragt haben, wann der Zug denn endlich losfahren würde!
Trotz des Haushaltslochs von mehr als 550 Millionen EURO bleibt der Bau der Stadtbahn Bestandteil im Investitionshaushalt. Die Kosten werden immer noch nicht genannt, sollen aber demnächst verkündet werden. Danach entscheidet die Bürgerschaft. Das Planfeststellungsverfahren soll noch 2010 starten. Der Erste Spatenstich soll Anfang 2012 erfolgen. - Die Stadtbahn fährt, bis sie etwa 2025 eine Streckenlänge von ungefähr 40 Kilometer erreicht hat, jährlich einen Verlust ein. Erst dann ist sie rentabel. Juli: Der Hamburger Senat soll 57 Millionen EURO zum ersten Teil des Stadtbahnprojekts beitragen. Von den gesamten Kosten von 330 Millionen trägt der Bund rund 172 Millionen (u. a. GSVG - Mittel); zirka 98 Millionen stammen aus Maßnahmen nach den "Regionalisierungs- und Entflechtungsgetzen". - Die Handelskammer fordert angesichts des verschuldeten Haushalts einen Konsens über den Ausbau des ÖPNV in der Metropolregion und ein entsprechendes Gutachten über das Kosten - Nutzen - Verhältnis der Stadtbahn im Vergleich zum Bau der geplanten S4 und der Verlängerung der U4 nach Harburg. Der Hamburger Senat sieht das als Zeitverzögerung an, die SPD und DIE LINKE begrüßen dies jedoch. Die FDP schließlich sieht den Bau der Stadtbahn als überflüssig und unbezahlbar an. Stadtdessen sollten die Hamburger für das Geld für die Stadtbahn auf der geplanten Trasse lieber 30 Jahre billiger Taxi fahren. Bürgermeister Ole von Beust tritt zurück. Die CDU nominiert Christoph Ahlhaus als neuen Kandidaten. Die CDU soll die GAL nach der Schlappe um die Schulreform in ihren Projekten (u. a. die Stadtbahn) unterstützen. Für die GAL ist Ahlhaus hingegen teilweise ein rotes Tuch. August: Die Zeitschrift "HAMBURGmobil" der HHA berichtet über die Kosten: Die Gesamtkosten für die 7,7 Kilometer lange Strecke liegen bei etwa 338 Millionen EURO und die reinen Baukosten bei 152 Millionen (entsprechend 19,1 Millionen pro Kilometer). Der Betriebshof und die 14 Fahrzeuge liegen zusammen bei 109 Millionen. Die übrigen 77 Millionen sind für den Grunderwerb, Planungs- und sonstige Kosten sowie für Unvorhergesehenes veranschlagt. Oktober: Gegen die Stadtbahn ist eine Volksinitiative auf den Weg gebracht worden. - In der Ohlsdorfer Straße sollen 20 Grundstücksstreifen enteignet werden. Die SPD spricht sich gegen eine weitere Verfolgung der Stadtbahnpläne aus, zumal die Finanzzusage des Bundes immer noch aussteht. Vom 1. - 30. November 2010 liegen die Planfeststellungsunterlagen aus und können eingesehen werden. Danach soll ein Erörterungstermin folgen. Den Abschluß bildet dann der Planfeststellungsbeschluß, mit dem dann der Bau beginnen kann. 19. November: Bürgerveranstaltung im Winterhuder Fährhaus: Der "Bund der Steuerzahler" hat nach eigenen Angaben die Kostenkalkulation für die Stadtbahn überprüft und für seriös befunden. Außerdem ist dies die erste Stadtbahnveranstaltung, in der sachlich und themenbezogen diskutiert wurde. Der Senat startet ein Bürgerforum, in dem die Bürger sich zur Stadtbahn äußern können sollen. Der zweite Bauabschnitt nach Altona soll unterdessen am 23. November beschlossen werden. Der volkswirtschaftliche Nutzen der ersten Strecke wurde inzwischen bekanntgegeben: er liegt bei 1,18. Die ersten vier Bauabschnitte mit einer Länge von rund 28 Kilometern sollen laut Stadtentwicklungsbehörde etwa eine Milliarde EURO kosten. Davon entfällt auf die Stadt und auf die HHA ein Anteil von 364 Millionen für einem Zeitraum von rund zehn Jahren. 28. November Bruch der Koalition zwischen der CDU und der GAL. Zwei Tage später geht das Gerücht um, daß Bürgermeister Ahlhaus das Planfeststellungsverfahren gestoppt habe. Es wird weitergeführt, allerdings werden alle über das Verfahren hinausgehenden Stadtbahnplanungen erst einmal beendet. Ahlhaus ist nach eigenen Angaben weiterhin für die Stadtbahn, jedoch auf einer anderen Trasse als der über den Winterhuder Markt nach Altona. 3. Dezember: Die HOCHBAHN teilt auf ihrer Internetseite mit, daß sie "... aufgrund einer Entscheidung des Hamburger Senats der Freien und Hansestadt Hamburg (...) die in ihrem Verantwortungsbereich liegenden Arbeiten am aktuellen Stadtbahnprojekt ..." einstellt. 201113. Februar: Die SPD geht als Wahlsieger aus der Hamburg - Wahl hervor. Die Stadtbahnplanungen und das Planfeststellungsverfahren werden beendet, dafür soll Hamburg "das modernste Bussystem Europas" bekommen. Die GAL, nun in der Opposition, fordert die Beibehaltung der Stadtbahnplanungen. April: Die GAL fordert, im Gegensatz zu früheren Jahren, nun eine Stadtbahnstrecke auf dem Verlauf der Metrobuslinie 5 von Niendorf in die Innenstadt und kritisiert gleichzeitig die bis vor kurzem geplante Strecke Bramfeld - Altona. Juli: Die Wandsbeker Koalition aus SPD und GAL hat in ihrem Vertrag den Bau einer Stadtbahn festgeschrieben. SPD - Bezirksamtschef Ritzenhoff ist der Meinung, daß der Bau einer Stadtbahn in Zukunft geprüft werden müsse, es allerdings vor 2020 wegen des bis dahin auszugleichenden Haushalts keine Möglichkeit dazu geben werde. Auch Trassen für eventuelle Strecken und Flächen für einen möglichen Betriebshof sollen freigehalten werden. November: HVV - Chef Dietrich Hartmann sagt in der Hamburger Presserunde, daß die Stadtbahn irgendwann kommen werde. Das Projekt ist zwar kostenintensiv, aber aus verkehrlicher Perspektive sinnvoll. Die bis 2020 erwarteten zusätzlichen 100 Millionen Fahrgäste könne man dann nicht mehr sinnvoll alleine mit Bussen befördern. 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Erstellt seit dem: 13. Dezember 2004
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