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Gleismannsbahnhof.Hamburger S-Bahn.

GleiS 10.3.1 - U ngenutzt und U ebriggeblieben (U + U -> S)

Ähnlich wie bei der Hamburger U-Bahn gibt es bei der Hamburger S-Bahn diverse Hinweise auf ehemalige und zukünftige Bahnanlagen wie Gleistrassen, Tunnelabzweige, Zugänge etc. Anders als bei der U-Bahn sind diese Relikte jedoch sehr rar gesät. Zum einem gab es in der Vergangenheit nicht so viele Bauvorleistungen, da bei der S-Bahn nicht so viel im Voraus geplant wurde, und zum anderen befinden sich die überwiegend oberirdischen Bauten der S-Bahn meistens auf Gelände, das zur "großen" Eisenbahn gehört und oft nicht als solche erkennbar sind oder nicht eindeutig zur S-Bahn gehören. Ehemalige Gleiswechsel sind nicht aufgeführt, da es oberirdisch keine sichtbaren Hinweise darauf gibt und mir auch keine alten Gleispläne vorliegen, auf denen man die Lage solcher Gleise sehen könnte. Einige nicht mehr vorhandene Relikte wie zugeschüttete Zugänge habe ich dagegen mit aufgeführt.

Da die Anzahl sehr viel geringer ist als bei der Hamburger U-Bahn, sind alle Anmerkungen auf einer Seite zusammengefaßt (eine Ausnahme bildet die ehemalige Haltestelle "Kreuzweg" zwischen Altona und Holstenstraße). Dabei habe ich die Strecken nach ihrer Lage aufgeführt, angefangen mit der Strecke von Wedel nach Altona. Die in Klammern angegebenen Linienbezeichnungen sind die seit dem 10. Dezember 2023 gültigen. Die City-S-Bahn habe ich ausgelassen, da es dort, soweit bekannt, keine Bauvorleistungen etc. gibt.

Wenn Sie weitere Infos oder Korrekturen haben, dann schreiben Sie mir gerne eine Mail!

Strecke Wedel - Altona (S 1)

Haltestelle Iserbrook

Bei der Höherlegung der Haltestelle Iserbrook im Jahre 1978 wurde die neue Trasse südlich der bisherigen verlegt. Die bisherige Trasse soll noch vorhanden sein und könnte beim zweigleisigen Ausbau der Strecke Blankenese - Wedel genutzt werden.

Ein passendes Zitat dazu gibt es vom Bürgerverein Rissen e. V. (einen Link dazu gibt es weiter unten): "Dabei gibt es jedoch im Bereich des Bahnhofes Iserbrook ein ehemaliges Bahngrundstück, auf dem vormals ein Gleis des ursprünglichen – im Jahre 1978 verlegten – Bahnhofes verlief, das aber heute zwecks eines teilweisen zweigleisigen Ausbaues der Strecke zwingend gebraucht werden würde. Dort ist nämlich eine Ausfädelung einer zweiten, nördlich des Bahnhofes Iserbrook verlaufenden, Gleistrasse möglich, die über eine zweite Brücke über die B 431 bis zum Bahnhof Sülldorf geführt werden könnte, womit eine teilweise Erweiterung des zweigleisigen Ausbaues zumindest bis zum Bahnhof Sülldorf geschaffen werden könnte."

Ob es bereits bauliche Vorleistungen für einen zweigleisigen Betrieb im Bereich der Haltestelle (etwa ungenutzte Widerlager etc.) gibt, ist nicht bekannt. Die parallele Fußgängerbrücke über die "Sülldorfer Landstraße" ist baulich nicht für eine S-Bahn-Brücke ausgelegt. An deren Stelle würde das zweite S-Bahn-Gleis wohl zu liegen kommen.

Abkürzung Iserbrook - Hochkamp

Es gab mal Pläne, zwischen den Haltestellen "Iserbrook" und "Hochkamp" eine direkte Verbindung unter Umgehung des Kopfbahnhofs Blankenese zu schaffen. Dabei sollte aber nicht der Bahnhof Blankenese abgeschnitten oder geschlossen werden, sondern die Züge von und nach Wedel sollten eine schnellere Verbindung mit Altona und Hamburg ohne das zeitraubende Kopfmachen in Blankenese erhalten. Im Flächennutzungsplan dieses Gebiets soll diese Trasse lange freigehalten worden sein. Seit 1995 soll diese Planung nicht mehr existieren.

Beim Betrachten des aktuellen Bebauungsplanes käme wegen der existierenden Bebauung wohl nur der Bereich nördlich der Bahnstrecke Blankenese - Altona und südlich des Hallenbads Blankenese in Betracht. Dort hätte wohl ein Gleisdreieck entstehen können oder aber die Verbindung Blankenese - Iserbrook wäre entfallen. Eine direkte Verbindung entlang der Luftlinie von Iserbrook zum Hochkamp wäre wohl nicht umsetzbar gewesen, da sie zu lang und dementsprechend zu aufwendig und teuer gewesen wäre und inzwischen auch dicht bebaut ist.

  • www - Im Thread zum Thema "Iserbrook 2gleisig" vom Bahninfo-Forum wird auf der ersten Seite kurz auf diese geplante Verbindung eingegangen.

Meßtischblatt Wedel von 1927 mit den Einfädelungen der Bahnstrecken von Norden und Osten zum Bahnhof Blankenese.

Ausschnitt eines Meßtischblatts von Wedel von 1927 mit den Einfädelungen der Bahnstrecken von Norden und Osten zum Bahnhof Blankenese. Die mögliche direkte Verbindung zwischen Hochkamp und Iserbrook ist gelb markiert. Einen offiziellen Bebauungsplan, der die mögliche direkte Strecke darstellt, habe ich bislang nicht gefunden.


Ehemaliges Empfangsgebäude Klein Flottbek

Das Empfangsgebäude des Bahnhofs Klein Flottbek wurde erst einige Jahre nach der Einweihung der "Blankeneser Bahn" am 19. Mai 1867 eröffnet; das genaue Datum ist nicht bekannt. Es steht auf der Südseite der Bahnanlagen. Es ist eines der ältesten noch erhaltenen Bahngebäude in Hamburg, auch wenn es heute nicht mehr dem Bahnbetrieb dient. In den Anfangsjahren des Bahnbetriebs gab es einen Hausbahnsteig. Als die "Blankeneser Bahn" zweigleisig ausgebaut wurde (beschlossen am 6. Juni 1892), wurde der Hausbahnsteig stillgelegt und die Güteranlagen in diesem Bereich erweitert. Für den Personenverkehr entstand der noch heute bestehende nördliche Bahnsteig, der über einen langen Tunnel erreichbar war. Der zweigleisige Ausbau zwischen Blankenese und Klein Flottbek war am 1. Mai 1895 fertig, und ab März 1897 war die Reststrecke bis Altona auch zweigleisig. Am westlichen Ende entstand ein kleines Gebäude für die Abfertigung der Personenzüge. Bis in die 1990er Jahre gab es im Bahnhofsgebäude eine Treppe zu diesem unterirdischen Zugangstunnel, durch den man den S-Bahnsteig und die nördlich des Bahnhofs verlaufende "Ohnhorststraße" erreichen konnte. Dann wurden auf dem frei gewordenen Platz zwischen dem Gebäude und den S-Bahngleisen (dort lagen bis 1984 Gleise für den Güterbahnhof) eine Rampe gebaut und die Treppe im Gebäude entfernt.

Ich bin von 1984 bis zirka 1992 / 1993 etwa bis zu drei Mal die Woche am Bahnhof Klein Flottbek ein- und ausgestiegen, habe aber unverständlicherweise kein einziges Foto vom Bahnhof gemacht! Ich kann mich noch erinnern, daß ich mal in dem Lokal im Empfangsgebäude gesessen habe und an den Tunnel zum S-Bahnsteig und zur Buskehre kann ich mich auch noch erinnern. Der Tunnel war nicht besonders schön, ging aber im Vergleich mit anderen Tunneln (z. B. dem "Lessingtunnel" in Altona) noch. In der Zeit des Umbaus des Tunnels (etwa im Sommer 1989) gab es von der "Ohnhorststraße" aus eine Holzbrücke bis zum Bahnsteig. Die habe ich damals auch benutzt.

  • www - Bei Wikipedia gibt es Infos über den Bahnhof Klein Flottbek. Das Bild vom Empfangsgebäude stammt ebenfalls von dort.
  • www - Infos über den Bahnhof Klein Flottbek von Lars Brüggemann mit vielen Bildern, teils aus den 1980er Jahren.
  • www - Bei Wikipedia gibt es Infos über die "Blankeneser Bahn".

Das Empfangsgebäude des Bahnhofs Klein Flottbek.

Das Empfangsgebäude des Bahnhofs Klein Flottbek heutzutage, von der Gleisseite aus gesehen. Der Fußgängertunnel, der bis in das Gebäude reichte, wurde verkürzt und mittels Rampe und Treppe an die Umgebung angeschlossen. Foto: Wikipedia


Blick vom Bahnsteig auf das Empfangsgebäude des Bahnhofs Klein Flottbek.

Blick vom Bahnsteig auf das Empfangsgebäude des Bahnhofs Klein Flottbek. Der einfahrende S-Bahnzug müßte im vorderen Teil aus einem modernisierten Zug der Baureihe 471 bestehen, die in den 1980er Jahren in Bad Cannstadt ertüchtigt worden sind. Zwischen dem Zug und dem Bahnhofsgebäude sind Erdhaufen zu sehen; möglicherweise sind bereits die Arbeiten zur Modernisierung des Tunnels im Gange? Foto von R. Jurschek Ende der 1980er Jahre.


Blick von der nördlich gelegenen Ohnhorststraße auf die Treppeneinhausungen zum S-Bahnhof Klein Flottbek.

Blick von der nördlich gelegenen "Ohnhorststraße" auf die Treppeneinhausungen zum S-Bahnhof Klein Flottbek. Blickfang sind die beiden Ausfahrsignale in Richtung Blankenese. Das linke zweiflügelige Signal dient für Überholungen von wartenden S-Bahnen durch Güterzüge, was mittlerweile nicht mehr vorkommt, da es auf der Blankeneser Bahn keinen Güterverkehr mehr gibt. Foto von R. Jurschek Ende der 1980er Jahre.


Strecke Pinneberg - Altona (S 3)

Abstellgleise in Halstenbek

Kurz vor der Haltestelle "Halstenbek" nördlich der S-Bahn-Gleise gab es ein Abstellgleis, das mit einer Stromschiene ausgestattet war. Es lag zwischen dem nördlichen Streckengleis und der Straße "Am Schützenplatz" in Halstenbek. Es war ein Überrest des ehemaligen Güterbahnhofsteil des Vorortbahnhofs Halstenbek. Befahrbar war dieses Gleis nur aus Richtung Hamburg. Wann es errichtet wurde (1967 oder später), ist nicht bekannt. In den 1980er Jahren existierte es meines Wissens nach jedenfalls. Das Gleis sollte der Überführung von S-Bahnzügen dienen, die zur Unterflurdrehbank des Bw Eidelstedt überführt werden sollten. Es soll jedoch nie genutzt worden sein. Wann dieses Gleis wieder abgebaut worden sind, ist nicht bekannt. Im Oktober 2000 existierte es noch, 2024 ist es nicht mehr vorhanden. (Quelle und Foto dazu: Lars Brüggemann: "Die Hamburger S-Bahn - Von den Anfängen bis heute", Seite 55; EK-Verlag 2007)

Es war geplant, in Halstenbek wieder Abstellgleise zu errichten, um die an anderen Stellen weggefallenen Abstellkapazitäten im Netz der Hamburger S-Bahn zu ersetzen. Die genaue Lage dieser Abstellgleise ist nicht bekannt. Inzwischen ist dieser Plan wieder vom Tisch.

  • www - Infos über die S-Bahn-Haltestelle Halstenbek gibt es von Lars Brüggemann.
  • www - Bei InkluPedia gibt es ebenfalls Infos sowohl über den früheren Nahverkehrsbahnhof als auch über die jetzige S-Bahn-Haltestelle Halstenbek.
  • www - Abendblatt-Artikel: "S-Bahn verzichtet auf Abstellanlage in Halstenbek".

Bahnhof Altona (S 1 / S 2 / S 3)

Einfädelung aus Lurup

Beim Bau des unterirdischen S-Bahnhofs "Altona" in den 1970er Jahren war auch eine S-Bahn-Anbindung von Lurup geplant. Dazu sollte von Altona aus eine unterirdische Strecke gebaut werden. Das westlichste S-Bahn-Gleis sollte an diese Tunnelstrecke angeschlossen werden. Die geplante Zufahrt nach Lurup wird heute von einem steinernen Böschung markiert. Wenn man am Gleis 1 in Altona steht und zum Tunnelmund sieht, sieht man direkt auf diesen Steinwall und auch die Trichterform des Tunnels, um ein Gleis aus Lurup aufzunehmen. Die Züge von Wedel und Pinneberg zum Tunnelbahnhof in Altona müssen deswegen einen S-Bogen fahren.

Gleis 4

Im 1898 eröffneten zweiten Fernbahnhof Altona bekam die S-Bahn aufgrund von Kapazitätsengpässen 1907 eine eigene Bahnhofshalle. Sie hatte in Altona insgesamt vier Gleise zur Verfügung. Das Gleis 4 konnte damals sowohl von den S-Bahn-Zügen als auch von der Fernbahn befahren werden. Nach dem Bau der unterirdischen S-Bahn-Anlage in den 1970er Jahren mit wiederum vier Gleisen verblieb das Gleis 4 im Fernbahnhofsbereich, so daß es jetzt zwei Gleise mit der Bezeichnung "4" in Altona gibt. Das S-Bahn-Gleis im Tunnelbahnhof wird bahnintern als "4 u" bezeichnet und das Fernbahn-Gleis als "4 o". Wenn der Fernbahnhof Altona irgendwann zum Diebsteich verlegt ist, wird auch das Gleis "4 o" entfallen.

Schematischer Gleisplan des S-Bahnhofs Altona, Zustand 1958.

Schematischer Gleisplan des S-Bahnhofs Altona, Stand 1958. Damals gab es bereits zwei Bahnsteige mit vier Gleisen, allerdings ebenerdig und mit einer Bahnhofshalle. Das Gleis 4 konnte sowohl von den S-Bahnen als auch von den Fernzügen benutzt werden.


Schematischer Gleisplan des S-Bahnhofs Altona, Zustand 1975.

Der Gleisplan des S-Bahnhofs Altona nebst Abstellanlage mit Stand 4. Oktober 1975. Unter den Gleisen steht: "Der Gleisplan gilt mit Abweichungen bis Ende 1976. Die Benutzung der Abstellgleise (e-a) richtet sich nach den Baustufen". Der Umbau des Fernbahnhofs Altona zum heutigen "Kaufbahnhof" bzw. "Kaufhaus mit Gleisanschluß" begann etwa zu der Zeit. Die Bezeichnungen "e-a" sind auf dem Plan leider nicht erkennbar. - Die Kilometrierungen neben dem Bahnhofsnamen beziehen sich auf die Länge der Strecke von Berlin (km 293,1) und der Strecke vom ehemaligen Bahnhof Altona an der "Palmaille" (heutiges Rathaus Altona) nach Blankenese (km 0,66) - die Kilometrierung der Strecke nach Blankenese wurde also trotz Verlegung des Bahnhofs Altona an den heutigen Platz und der gleichzeitigen Verkürzung der Blankeneser Bahn nicht geändert. Foto von H. Günther.


Strecke Altona - Dammtor - Hauptbahnhof (S 2)

Haltestelle Kreuzweg

Über die gebaute, aber nie eröffnete Haltestelle "Kreuzweg" gibt es eine eigene Seite: GleiS 10.3.2 - Die S-Bahn-"Geisterhaltestelle" Kreuzweg in Hamburg-Altona.

Strecken Altona - Dammtor - Hauptbahnhof (S 2) + Diebsteich - Dammtor - Hauptbahnhof (S 5)

Überwerfungsbauwerk Stresemannstraße

Beim Bau der "Pinneberger S-Bahn" ab 1958 entstand westlich der Haltestelle "Holstenstraße" ein sogenanntes Überwerfungsbauwerk, um die Züge der Stammstrecke Altona - Hauptbahnhof und die der "Pinneberger S-Bahn" kreuzungsfrei aus- und einzufädeln. Beim Bau der City-S-Bahn in den 1970er Jahren war es notwendig geworden, die Züge zwischen Altona und Holstenstraße im Linksverkehr zu führen, um in Altona einen bahnsteiggleichen Umstieg zwischen Holstenstraße und Bahrenfeld zu ermöglichen. Daher wurde das Streckengleis von Altona nach Holstenstraße beim Überwerfungsbauwerk verlegt. Das Gleis zwischen dem Bauwerk und der Fernbahn verschwand; dort ist nur noch das leere Gleisbett zu erkennen.

Blick vom Bahnsteig des Bahnhofs Holstenstraße nach Westen zum Überwerfungsbauwerk.

Blick vom Bahnsteig des Bahnhofs Holstenstraße nach Westen zum Überwerfungsbauwerk der heutigen Linien S 2 und S 5. Ein Zug der damaligen Linie S 11 entschwindet gerade in Richtung Altona und erklimmt die Rampe. Zwischen dem Bauwerk und den Fernbahngleisen links kann man schwach noch die ehemalige Gleistrasse erkennen (mit gelben "X" gekennzeichnet), auf der bis 1979 die Züge der S 1 von Altona zum Hauptbahnhof gefahren sind. Foto vom Juli 2004.


Strecken Altona - Dammtor - Hauptbahnhof (S 2) + Diebsteich - Dammtor - Hauptbahnhof (S 5)

Zugang Haltestelle Holstenstraße

Auf dem S-Bahnsteig gab es einen weiteren seitlichen Zugang zur "Stresemannstraße". Er befand sich unter dem damaligen Hallendach (heute das Tonnendach der Haltestelle) und führte vor dem einzeln stehenden Gebäude (heute Sitz der "Nordtribühne Hamburg - Förderkreis e. V.", Hausnummer 162) zur "Stresemannstraße". Vermutlich entstand er später als die Haltestelle, denn auf den wenigen verfügbaren Fotos aus der Anfangszeit (1893 und später) ist auf dem heutigen S-Bahnsteig noch kein Zugang zu erkennen. Wann der Zugang eröffnet wurde und wann er wieder außer Betrieb ging, ist nicht bekannt.

Als die Straßenbrücken westlich der Haltestelle Ende der 1980er Jahre erweitert werden sollten, wurde der bereits geschlossene seitliche Eingang wieder geöffnet, damit die alten Brücken abgerissen, neue Brücken gebaut und der westliche Zugang neu gestaltet werden konnten. Danach wurde der Seiteneingang endgültig geschlossen und beseitigt. Überreste dieses ehemaligen Zugangs sind heute keine mehr zu erkennen.

Die Initiative "Prellbock Altona" bemängelte im Januar 2024 den schlechten Zustand der Haltestelle und hob die Notwendigkeit eines zweiten Zugangs hervor. Wo dieser entstehen könnte, wurde nicht berichtet. Wenn man sich die Umgebung der Haltestelle Holstenstraße ansieht, gibt es nicht viele Möglichkeiten für einen zweiten Zugang, da um die Haltestelle herum viele Gebäude stehen und man nur an wenigen Stellen an öffentliche Straßen gelangt. Möglicherweise könnte dann an der Stelle des ehemaligen Zugangs ein neuer entstehen.

  • www - Ein Wiki über den "Bahnhof Hamburg Holstenstraße".
  • www - Von der Zeitschrift LOK-Report erschien am 17. Januar 2024 online eine Pressemeldung von "Prellbock Altona" mit dem Titel: "Hamburg: Hui und Pfui - S-Bahnstation Holstenstraße".

Zugang Haltestelle Sternschanze

Auf dem S-Bahnsteig des Bahnhofs "Sternschanze" gab es ebenfalls einmal einen weiteren Zugang nach Norden zur parallel verlaufenden Straße "Sternschanze". Er befand sich etwa in der Mitte des Bahnsteigs (ungefähr dort, wo das Geländer neben dem S-Bahn-Gleis beginnt) und war in den 1980er Jahren schon stillgelegt gewesen, aber noch vorhanden. Später wurde er dann ganz verschlossen. Überreste sind nicht mehr zu sehen. Das Geländer dieses Zugangs wurde aber nicht verschrottet, sondern kam am westlichen Zugang zur "Schanzenstraße" wieder zum Einbau.

Hauptbahnhof (S 1 / S 2 / S 3 / S 5)

Von 1958 bis etwa 1980 wurde im Hauptbahnhof das damalige Gleis 3 (heute Gleis 5) von S-Bahn-Zügen befahren; es erhielt daher für diese Zeit auch eine Stromschiene. Mit der Eröffnung des Tunnelbahnsteigs ("Bahnsteig 0") 1980 konnte die Stromschiene an Gleis 5 wieder entfernt werden. Es gab jedoch später eine Einrichtung am nordwestlichen Ende von Gleis 5, die ein wenig an die ehemalige Stromschiene erinnert(e), auch wenn sie natürlich nichts damit zu tun hat. Ich habe diese Einrichtung vor längerer Zeit mal fotografiert. Wenn ich das Foto parat habe, werde ich es hier zeigen. Ob es diese Einrichtung noch gibt, kann ich derzeit nicht sagen.

Strecke Hauptbahnhof - Poppenbüttel (S 1)

Bahnhof Hasselbrook

Der Bahnhof Hasselbrook wurde im Zuge der Verlängerung der Stadtbahntrasse vom Hauptbahnof nach Ohlsdorf am 12. August 1907 eröffnet. Das dazugehörige Empfangsgebäude wurde im gründerzeitlichen Stil der Hannoverschen Architekturschule erbaut. Noch bis in die 1980er Jahre diente es als Zugang zu den S- und Fernbahnsteigen. Die Brücken über die Gleise waren im Gewächshausstil gehalten. Die DB verkaufte dann das Gebäude, nachdem sie neue Zugänge direkt von der nebenan liegenden Straßenbrücke errichtet hatte. Die alten Zugänge wurden 1990 abgerissen. In dem erhalten gebliebenen und sehr sehenswerten Gebäude befindet sich heute ein Restaurant.

  • www - Infos über den S-Bahnhof Hasselbrook gibt es von Lars Brüggemann.
  • www - Bei Wikipedia gibt es ebenfalls Infos über den Bahnhof Hasselbrook.
  • www - Neue und alte Bilder des Bahnhofs Hasselbrook gibt es bei ice-treff.de.
  • www - In das ehemalige Empfangsgebäude des Bahnhofs Hasselbrook ist inzwischen das Restaurant "Factory Hasselbrook" eingezogen.

Kolorierte Postkarte des Bahnhofs Hasselbrook vor 1910.

Kolorierte Postkarte des Bahnhofs Hasselbrook vor 1910. Die private "Lübeck-Büchener-Eisenbahn" (LBE), die zwischen dem neugebauten Hauptbahnhof und dem Hasselbrook parallel zur "Hamburg-Altonaer Stadt- und Vorortbahn" verläuft, hat noch keinen Zugang erhalten; anscheinend ist aber schon der Bahnsteig im Entstehen. Schön ist die außergewöhnliche Architektur des Empfangsgebäudes rechts zu erkennen. Das Foto stammt aus der Wikimedia-Datei. Hier gibt es den Link dazu.


Kolorierte Postkarte des Bahnhofs Hasselbrook um 1910.

Kolorierte Postkarte des Bahnhofs Hasselbrook um 1910. Gut zu erkennen ist, daß nun auch die "Lübeck-Büchener-Eisenbahn" (LBE) einen Bahnsteig nebst Zugang erhalten hat. Durch die vielen Stationsschilder kann man nicht übersehen, wo man sich befindet. Das Empfangsgebäude und das Stellwerk zwischen den Gleisen wurden seit der vorigen Aufnahme anscheinend nicht verändert. Das Foto stammt aus der Wikimedia-Datei. Hier gibt es den Link dazu.


Abstellanlage Hasselbrook

Zwischen den Streckengleisen, die von Hasselbrook zur nächsten Haltestelle Wandsbeker Chaussee fast einen 90°-Bogen beschreiben, lag die Abstellanlage des Bahnhofs Hasselbrook. Hier war Anfang des Zwanzigsten Jahrhunderts, vor der Weiterführung der Stadtbahnstrecke bis Ohlsdorf, ein kleiner Betriebsbahnhof geplant. Ob die Abstellanlage gleich bei der Anlage des Bahnhofs Hasselbrook errichtet wurde oder wie sie in der Anfangszeit aussah, ist nicht bekannt. Ein Gleisplan aus den 1970er Jahren (siehe auch das Bild weiter unten) zeigt zwei Gleise. Eines davon reichte sogar bis zum Bahnsteig der Haltestelle Wandsbeker Chaussee. In späteren Jahren wurden die beiden Abstellgleise gekürzt, waren aber noch in Benutzung. Die Ausfädelung der zukünftigen S 4 ab Hasselbrook aus der S 1 nach Rahlstedt / Ahrensburg / Bad Oldesloe bedeutete das Ende der Abstellanlage Hasselbrook. Inzwischen (Mai 2024) sind die Gleise restlos beseitigt worden und das Streckengleis nach Ohlsdorf befindet sich auf der Fläche der ehemaligen Abstellanlage.

  • www - Bautagebuch "S4-Baustelle im „Gleisdreieck“ S1 / Lübecker Bahn / Güterumgehungsbahn nach Hasselbrook" mit Stand Januar 2022 auf der Seite dt5online.de von Marcel Auktun.
  • www - Beim BahnInfo-Forum gibt es den Thread: "AKN: Die letzten Fahrten bis Hasselbrook [mit 17 Bildern]" mit zwei Bildern von AKN-Zügen in der Abstellanlage Hasselbrook.

Gleisplan Hasselbrook.

Der Gleisplan des Bahnhofs Hasselbrook nebst Abstellanlage mit Stand 4. Oktober 1975. Die doppelte Kreuzungsweiche östlich des Bahnhofs war zu diesem Zeitpunkt nur an das Streckengleis zum Hauptbahnhof angebunden. Foto von H. Günther.


Blick von der Brücke des Hammer Steindamms auf die westliche Zufahrt der Abstellanlage Hasselbrook.

Blick von der Brücke des "Hammer Steindamms" auf die westliche Zufahrt der Abstellanlage Hasselbrook. Es sind zwar keine abgestellten Züge zu sehen, dafür ist aber die Gleisanlage noch komplett. Die Anordnung der doppelten Kreuzungsweiche unterscheidet sich von der Angabe im Gleisplan darüber. Rechts sind die Fernbahngleise nach Lübeck zu erkennen und schwach im Hintergrund das blaue Postengebäude vom Bahnübergang "Hammer Straße". Foto von R. Jurschek Ende der 1980er Jahre.

Blick von der Brücke Pappelallee auf die Abstellanlage der Haltestelle Hasselbrook.

Blick von der Brücke der Straße "Pappelallee" auf die Abstellanlage der Haltestelle Hasselbrook. Die Gleise sind noch komplett vorhanden, sogar die Weichenverbindung zwischen den beiden Abstellgleisen besteht noch. Das rechte der beiden Gleise reicht bis zur Haltestelle "Wandsbeker Chaussee". Im Hintergrund ist ein Nahverkehrszug aus "Silberlingen" auf der damaligen "Diesel- S 4" in Richtung Hauptbahnhof zu sehen. Foto von R. Jurschek Ende der 1980er Jahre.



Triebzug 472 052 steht, noch in ozeanblau-beige, in der Abstellanlage der Haltestelle Hasselbrook.

Fast der gleiche Blick wie auf dem vorigen Bild, nur rund 25 Jahre später: Der Triebzug 472 052 steht, noch in "ozeanblau-beige", in der Abstellanlage der Haltestelle Hasselbrook, geschildert als "S 2 NICHT EINSTEIGEN". Gut zu erkennen ist das fehlende restliche Gleis vor dem Zug, das mal bis zur Haltestelle "Wandsbeker Chaussee" gereicht hatte. Das linke Gleis ist sogar noch vorhanden, jedoch nicht mehr befahrbar (Prellbock!). Die einzelnen Aufstiege aus Holz für die Triebfahrzeugführer sind einem durchgehenden Stahlsteg gewichen. Foto vom Juli 2004.


Auf dem Bahnsteig der Haltestelle Wandsbeker Chaussee.

Auf dem Bahnsteig der Haltestelle "Wandsbeker Chaussee": Ein Zug der Baureihe 474 verläßt als S 1 nach Blankenese die Haltestelle durch den markanten Rechtsbogen. Gut zu erkennen ist der Laufsteg vom Bahnsteig zu den Abstellgleisen der Abstellanlage Hasselbrook. Zwischen dem Zug und dem Signal ist ein Abschnitt des Schotterbetts für das ehemalige Gleis zu erkennen. Die Brücke oberhalb der Bahnanlagen gehört zur Straße "Pappelallee", von der aus das vorherige Foto gemacht wurde. Foto vom August 2004.


Das Erbe der S 10

Die 1975 eröffnete Interimslinie S 10 Landungsbrücken - Hauptbahnhof - Barmbek (siehe auch hier) wurde in den Anfangstagen ihres Bestehens in den Hauptverkehrszeiten mit Langzügen (neun Wagen) betrieben, weil man dachte, daß der Ansturm auf dieser neuen Strecke sehr groß werden würde. Da die bisherigen Bahnsteige an dieser Strecke nur für Vollzüge (sechs Wagen) ausreichten, wurden die Bahnsteige von Hauptbahnhof bis Barmbek langzugtauglich ausgebaut. Die weiterhin verkehrenden Stammzüge der S 1 hatten wie bisher maximal nur sechs Wagen.

Da der erwartete Ansturm ausblieb, wurden die Züge der S 10 bereits nach zehn Tagen wieder auf Vollzuglänge verkürzt. Auch später gab es keine Langzüge mehr auf diesem Streckenast, da sie nur zwischen Altona - (Dammtor / Jungfernstieg) - Hauptbahnhof - Barmbek hätten verkehren können (die Bahnsteige ab "Bahrenfeld" bis "Wedel" und von "Alte Wöhr" bis "Poppenbüttel" sind bis heute zu kurz für Langzüge).

Die verlängerten Bahnsteige der Haltestellen "Berliner Tor", "Landwehr", "Hasselbrook", "Wandsbeker Chaussee", "Friedrichsberg" und "Barmbek" blieben jedoch bis heute so bestehen (quasi als "Erbe der S 10"). Bis "Hasselbrook" könnten auch weiterhin Langzüge verkehren, da die Videoüberwachung für die Zugabfertigung und die Beschilderungen an den Gleisen dies zulassen würden. Auf dem restlichen Abschnitt bis "Barmbek" ist dies jedoch technisch nicht mehr möglich. Als einziger Bahnsteig am Ostast der S 1 wurde der Abschnitt von "Friedrichsberg" am Nordende mit einem Gitter abgesperrt, der für den Langzugbetrieb notwendig war. Die anderen Bahnsteige sind weiterhin auf ganzer Länge begehbar.

Bahnsteig der Haltestelle Friedrichsberg.

Auf dem Bahnsteig der Haltestelle "Friedrichsberg", Blickrichtung Norden. Ein Vollzug der Baureihe 474 verläßt soeben die Haltestelle in Richtung Barmbek. Gut zu erkennen ist das Geländer, das den nördlichen Teil des Bahnsteigs versperrt. Ebenso ist zu erkennen, daß der gesperrte Abschnitt für einen Kurzzug ausreicht, also der gesamte Bahnsteig von "Friedrichsberg" langzugtauglich ist. - Mittlerweile soll das Geländer entfernt worden sein. Foto vom Juli 2008.


S 10-Anzeige an 470 128.

Ein weniger auffälliges Überbleibsel der S 10 sind die Anzeiger in den Museumszügen. Hier steht der Museumszug 470 128 mit dem Ziel "S 10 Hasselbrook" beim "Verkehrshistorischen Tag 2019" in Hasselbrook. Quelle: Wikimedia Commons.


Ehemaliges Stellwerk "Bap" Barmbek

Am nördwestlichen Ende des S-Bahnsteigs von "Barmbek" gab es das elektromechanische Stellwerk "Bap" (Barmbek Personenbahnhof; früher gab es in Barmbek auch noch einen Güterbahnhof, ebenfalls mit Stellwerken).

"Die Einführung neuer Gleichstrom-Triebwagen bei der Hamburger S-Bahn im Jahre 1940 machte vermutlich die Erweiterung der Abstellanlagen an der Ohlsdorfer S-Bahnstrecke erforderlich. Im Jahre 1941 wurde am nördlichen Bahnsteigende des Barmbeker Bahnhofs das Stellwerksgebäude für das elektromechanische Stellwerk der Bauart Siemens & Halske 1912 errichtet, das als Blockstelle für die Streckengleise und als Stellwerk für die Barmbeker Abstellanlage dienen sollte. In der Abstellanlage waren Weichen und Vorrücksignale zu bedienen. Die Vorrücksignale waren als Wartezeichen in Form eines orangen W mit drei weißen Signalleuchten in Form eines V ausgestattet, die bei einem vom Stellwerk erteilten Fahrauftrag aufleuchteten. Nach Herausgabe des neuen Signalbuchs im Jahre 1959 wurden die Signale vereinfacht, indem die Signalleuchten auf zwei diagonal angeordnete Leuchten reduziert wurden. Die Vorrücksignale wurden damit zum Wartezeichen mit Schutzhaltfunktion. Vorrücksignale und Wartezeichen durften nur verwendet werden, wenn ein Flankenschutz zu den Zugfahrten auf den Streckengleisen sichergestellt war. Rangierfahrstraßen gab es bei dieser Technik noch nicht.

Diese bewährte Technik wurde über 80 Jahre in Barmbek verwendet. Wie auch im benachbarten Bahnhof Hasselbrook gab es neben den blauen Weichen- und roten Fahrstraßenhebeln für die Signalverbindungen an den Streckengleisen sogenannte gelbe Durchgangsbetriebshebel, die bei unbesetzten Stellwerken einen automatischen Blockstellenbetrieb auf den Streckengleisen ermöglichten.

Aber das Bessere ist der Feind des Guten. Mit der Inbetriebnahme des elektronischen Stellwerks Ofs in Ohlsdorf anläßlich der Eröffnung der Strecke zum Hamburger Flughafen im Jahre 2008 wurde es möglich, die gesamte S-Bahnstrecke von Landwehr bis Ohlsdorf fernzusteuern. Seit Ende 2023 steuert die Ohlsdorfer Betriebszentrale das neue elektronische Stellwerk Hasselbrook, das seinerseits das ebenfalls neue elektronische Stellwerk in Barmbek fernsteuert. Die elektronischen Stellwerke der Bauart El S der Firma Siemens ersetzen nunmehr die bisher personell besetzten elektromechanischen Stellwerke in Barmbek und Hasselbrook. Eine örtliche Bedienung der Weichen und Signale ist damit auf beiden Bahnhöfen unmöglich geworden." Autor: R. Jurschek; Quelle: Hamburg Barmbek Bap

Am 15. Januar 2024 wurde das Stellwerk "Bap" nun stillgelegt. Das Gebäude wird aber sicherlich noch einige Jahre dort am Bahnsteigende stehen. Eine Notwendigkeit, es wie das ehemalige Stellwerk "Op" in Ohlsdorf abzureißen, um dort einen Aufzug zu errichten, gibt es in Barmbek nicht, da es dort schon einen Aufzug gibt und unterhalb des ehemaligen Stellwerks keine Zugangsanlagen existieren, an die man einen solchen Aufzug anschließen könnte.

Ehemaliges Stellwerk Bap Barmbek.

Viele der Dinge, die auf diesem Foto zu sehen sind, gibt es nicht mehr oder nicht mehr in dieser Form, dabei ist dieses Foto erst vor etwa neun Jahren (Stand 2024) entstanden. Das Stellwerk "Bap" ist nun funktionslos, das davorstehende Sv-Signal wurde durch ein modernes Ks-Signal ersetzt, die Baureihe 472 befindet sich nicht mehr im Fahrgastverkehr (das designierte Museumsfahrzeug dieser Baureihe soll wieder die alten Farben ozeanblau-beige statt der hier zu sehenden verkehrsroten Farbe erhalten und auch wieder einen Fallblattanzeiger) und die Linie S 11 ist ebenfalls seit 2023 Geschichte. Foto vom Sommer 2015.


Brücken über die Hellbrookstraße in Barmbek

"Zur Streckenführung der Stadt- und Vorortbahn im Bereich der Hellbrookstraße muß ergänzend ausgeführt werden, daß die Bahn in den ersten beiden Jahrzehnten ihres Bestehens ungefähr auf dem Höhenniveau der heutigen Güterumgehungsbahn die Hellbrookstraße überquerte. Erst mit dem Ausbau der Güterumgehungsbahn im Barmbeker Raum entstand 1929/30 das heutige Überwerfungsbauwerk mit dem Tunnel für die Güterumgehungsbahn und der imposanten Steinbrücke. Die alte Stahlbrücke wurde abgebrochen. Heute sind aber noch deren Widerlager zu sehen."

Aus: "Verkehrshistorische Reihe: Hamburger Bahverkehrsmittel Nr. 19 - Verkehrsgeschichtliches aus Barmbek-Uhlenhorst" vom "Verein Verkehrsamateure und Museumsbahn e. V. (VVM)", Seite 60.

Brücken über die Hellbrookstraße in Barmbek.

Das nördliche Brückenwiderlager der S- und Güterumgehungsbahn an der Hellbrookstraße in Barmbek. Die südliche Seite sieht spiegelverkehrt ähnlich aus. Die Buchstaben bedeuten:

  • A: die heutige Steinbogenbrücke der S-Bahn. Hier besteht aktuell Gefahr durch Stalaktiten (Warnschild!), die durch Wasserschäden am Bauwerk entstanden sind, die auch sehr sichtbar am Mauerwerk zu erkennen sind.
  • B: das ehemalige Widerlager für die gemeinsame Brücke für die Stadt- und Vorortbahn und den Güterverkehr und
  • C: die heutige Brücke für die Güterumgehungsbahn (aktuell nur ein Gleis vorhanden, aber der Widerlager ist sichtbar für zwei Gleise ausgelegt). Hier sind ebenfalls Schäden durch Wasser zu erkennen.
Das Mauerwerk sieht im mitttleren Bereich etwas merkwürdig aus. Das kommt daher, daß ich versucht habe, die dort vorhandenen Beschmierungen, so gut es ging, zu beseitigen (zumindest für das Foto; im Original sind sie leider weiterhin vorhanden). Links und rechts ging es nur mit Schwärzen. Foto vom Februar 2024.


Ehemaliges Empfangsgebäude Rübenkamp

"Auf der Höhe des Allgemeinen Krankenhauses Barmbek wurde mit Zugang von der Brambergstraße ein Haltepunkt vorgesehen, aber erst einige Jahre später in Angriff genommen und unter dem Namen "Rübenkamp" am 1. November 1913 eröffnet. (...) Der Senat hatte zwar in den Empfangsgebäuden Gepäckräume vorgesehen, die preußische Staatsbahn als Betreiber der Bahn lehnte jedoch die Gepäck- und Expreßgutabfertigung ab, so daß bei den später errichteten Stationen Rübenkamp und Alte Wöhr auf die Gepäckräume verzichtet wurde. Sämtliche Empfangsgebäude der Ohlsdorfer Bahn entwarf der Hamburger Architekt Goebel, dem es dank einer bunten Mischung verschiedener historisierender und heimischer Baustile gelang, jedem Bahnhof ein besonderes Gepräge zu verleihen, während es bei anderen Bahnbauten üblich war, alle Gebäude einer Strecke nach dem gleichen Entwurf auszuführen (...) ... wohingegen der erst 1913 eröffnete Bahnhof Rübenkamp bereits vom Jugendstil geprägt ist. (...) Lediglich der Bahnhof Rübenkamp hat die Zeit heil überstanden und konnte in letzter Minute vor einem Ende durch Gleichgültigkeit bewahrt werden. (...)

Der Hauptzugang vom Bahnsteig zur Brambergstraße führte über einen allseits verglasten Treppenaufgang und Überweg ("Gewächshausarchitektur") über das Richtungsgleis Ohlsdorf durch das Empfangsgebäude. (...) Da die Bundesbahn sich von dem Gebäude trennen und einen neuen Bahnsteigzugang schaffen wollte, unterließ sie alle Instandhaltungsarbeiten. Da sich Verkaufsabsichten an kommerzielle Interessenten zerschlugen, bot die DB das Gebäude erstmals 1982 dem Verein "Unser Bahnhof" an, der sich die Erhaltung und historisch getreue Restaurierung zum Ziel gesetzt hatte. Nach langwierigen Verhandlungen kaufte der Verein das Gebäude im Dezember 1984. (...) In einem ersten Bauabschnitt wurden die Außenwände und das Dach saniert. Die Erdgeschoßräume. die früher dem Publikumsverkehr der S-Bahn dienten, wurden in ein Café umgewandelt. (...) Bei diesem Stand fand im Juni 1986 die "Wiedereröffnung" des Bahnhofs Rübenkamp statt."

Aus: "Verkehrshistorische Reihe: Hamburger Bahverkehrsmittel Nr. 10 - Rund um die Ohlsdorfer Bahnhöfe" vom "Verein Verkehrsamateure und Museumsbahn e. V. (VVM)", Seite 19.

  • www - Link zu alten und neuen Bildern des ehemaligen Empfangsgebäudes Rübenkamp: Bildarchiv Hamburg
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  • www - Infos über den S-Bahnhof Rübenkamp gibt es von Lars Brüggemann.
  • www - Bei Wikipedia gibt es ebenfalls Infos über den Bahnhof Rübenkamp.
  • www - Räumlichkeiten im Bahnhof Rübenkamp kann man bei unser-bahnhof.de mieten.
  • www - In das ehemalige Empfangsgebäude des Bahnhofs Rübenkamp ist inzwischen das "Barmbeker Schachcafé" eingezogen. Unter der Rubrik "Das Schachcafé - Über uns" gibt es auch ein schwarz-weiß-Foto vom ursprünglichen Zustand des Zugangs zum S-Bahnsteig.

Zufahrtsseite des ehemaligen Empfangsgebäudes der Haltestelle Rübenkamp.

Die Zufahrtsseite des ehemaligen Empfangsgebäudes der S-Bahn-Haltestelle Rübenkamp. Foto vom Februar 2024.


Der ehemalige Zugang zum S-Bahnsteig.

Der ehemalige Zugang zum S-Bahnsteig, gesehen vom aktuellen Zugang aus. Im Bogen des Pfeilers für den ehemaligen Zugang und jetzigen Speiseraums befindet sich Werbung für das Schachcafé. Die Graffities habe ich diesmal in knallrot übertüncht. Foto vom Februar 2024.


Informationstafel am ehemaligen Empfangsgebäude.

Informationstafel am ehemaligen Empfangsgebäude. Die Informationen über den Architekten und das Übernahmejahr differieren zum obigen, zitierten Text. Foto vom Februar 2024.


Ehemaliges Stellwerk "Ow" Ohlsdorf

Zwischen dem Streckengleis von "Rübenkamp" nach "Ohlsdorf" und der Hauptwerkstatt der Hamburger S-Bahn in Ohlsdorf gab es das Einreihen-Hebelstellwerk "Ow", sicherlich manchmal auch als "O weh!" betitelt...

"Auf der am 05.12.1906 eröffneten Bahnstrecke Hauptbahnhof - Ohlsdorf der Vorortbahn und der am 15.01.1918 in Betrieb gegangenen Alstertalbahn Ohlsdorf - Poppenbüttel kamen, damals dem Stand der Technik entsprechend, mechanische Stellwerke und Blockstellen zum Einsatz. Auf dem Ohlsdorfer Bahnhof befanden sich das Befehlstellwerk Op für den Personenverkehr und die Wärterstellwerke Og für den Güterbahnhof und Ow für das S-Bahn-Betriebswerk. Im Bahnhof Poppenbüttel befand sich seit 1934 zudem das ebenfalls mechanische Stellwerk Pb. Zwischen den benachbarten Bahnhöfen Barmbek, Ohlsdorf und Poppenbüttel wurden zur Regelung des Zugverkehrs Zugmeldungen ausgetauscht; die drei Bahnhöfe fungierten daher als Zugmeldestellen. Des weiteren wurden zur Regelung der Zugfolge zwischen den Bahnhöfen Blockabschnitte eingerichtet, die durch mechanische Blockstellen (Zugfolgestellen) an den Haltepunkten Alte Wöhr, Rübenkamp und Hoheneichen gesichert wurden. Blockabschnitte befanden sich somit zwischen Barmbek und Alte Wöhr, Alte Wöhr und Rübenkamp, Rübenkamp und Ohlsdorf, Ohlsdorf und Hoheneichen sowie Hoheneichen und Poppenbüttel, was auf eine geringere Zugdichte auf der Alstertalbahn hinweist. In einem Blockabschnitt durfte sich nur ein Vorortzug aufhalten, der folgende Zug konnte nur in den Abschnitt einfahren, wenn er vom vorausfahrenden Zug geräumt war. Bereits damals war eine dichte Zugfolge bei entsprechendem personellen Aufwand möglich.

Wohl wegen des immensen personellen Aufwandes durch die in die Jahre gekommene Sicherungstechnik und der bevorstehenden Einführung schnellerer Gleichstrom-S-Bahn-Triebzüge ab 1940 waren die mechanischen Stellwerke und Blockstellen der ersten Technikgeneration nicht mehr zeitgemäß. Für den Personenverkehr wurde deshalb 1938 das neue elektromechanische Fahrdienstleiter-Stellwerk Op des Herstellers Siemens & Halske (Bauart 1912) in Betrieb genommen und 1939 folgte das Einreihen-Hebelstellwerk Ow der Firma Orenstein & Koppel als Wärterstellwerk für das S-Bahn-Betriebswerk. Beide Stellwerke befanden sich in neuerbauten markanten zweigeschossigen Gebäuden, eines auf dem Personenbahnsteig und das zweite an der Weichenharfe des Betriebswerkes. Das durch die Anbindung an die Güterumgehungsbahn überflüssig gewordene Stellwerk Og für den Güterverkehr wurde abgerissen. Da Weichen und Signale nicht mehr unter erheblichem körperlichen Einsatz betätigt werden mussten, verschwanden neben den drei mechanischen Stellwerken auch die drei Blockstellen mit ihren typischen Flügelsignalen an der Strecke zwischen Barmbek und Poppenbüttel. An ihre Stelle traten nach 1935 Lichttagessignale mit mindestens zwei Signaloptiken, die als sogenannte Signalverbindungen (Sv-Signale) sowohl die Funktion eines Hauptsignales übernahmen als auch die eines Vorsignals für den darauf folgenden Blockabschnitt. Damit war ein automatischer Streckenblock ohne menschliches Zutun möglich geworden.

Beide Stellwerke wiederum gingen im September 2008 anläßlich der Inbetriebnahme der Flughafenstrecke außer Betrieb und wurden durch das elektronische Stellwerk Ofs ersetzt, das sich im Gegensatz zu den beiden elektromechanischen Stellwerken Op und Ow in einem neuerrichten ebenerdigen Gebäude befindet. Besetzte Gleise, Fahrzeugbewegungen, Weichen- und Signalstellungen können, wie heutzutage üblich, nur noch auf Computerbildschirmen wahrgenommen werden. Zum Einsatz kam in Ohlsdorf die Siemens-Technologie El S (SIMIS). Vorteil der neuen Technologie ist, dass vom Ohlsdorfer Stellwerk nicht nur die Weichen und Signale der Ohlsdorfer Bahnhofsanlage bedient werden können, sondern dass es auch die Aufgaben eines Streckenstellwerks übernimmt. Das ist für die ehemaligen benachbarten Betriebsstellen Barmbek Bap und Hasselbrook Hsb bereits seit März 2023 realisiert. Im Juli 2024 soll die Betriebsstelle Poppenbüttel Pfs hinzukommen. Der Abbruch des überflüssig gewordenen Stellwerksgebäudes Op ermöglichte die Errichtung eines behindertengerechten Bahnsteigzugangs durch einen Personenaufzug." Autor: R. Jurschek; Quelle: Hamburg Ohlsdorf Ow

Das Gebäude des ehemaligen Stellwerks "Ow" existierte auch 2024 noch.

Ehemaliges Stellwerk Ow Ohlsdorf.

Das Stellwerk "Ow" im Jahre 1981, von den Gleisen vor der Hauptwerkstatt aus gesehen. Zu diesem Zeitpunkt war es noch in Betrieb. Ersetzt wurde es im Jahre 2008 durch das elektronische Stellwerk "Ofs", als die Flughafen-S-Bahn eröffnet wurde. Der Anbau links oben an der Halle des S-Bahn-Betriebswerks ist ebenfalls ein Stellwerk. Wieweit es Aufgaben von "Ow" übernommen hatte, ist nicht bekannt. Der Anbau existiert inzwischen nicht mehr. Foto von H. Günther.


Das Stellwerk Ow und die Zufahrt zum Betriebserk der S-Bahn in Ohlsdorf vom Bahnsteig aus gesehen.

Das Stellwerk "Ow" und die Zufahrt zum Betriebserk der S-Bahn in Ohlsdorf vom Bahnsteig aus gesehen. Der Anbau mit dem schrägen Dach vor dem eigentlichen Stellwerksgebäude ist die Überdachung einer Unterführung für Stellwerksmitarbeiter, damit sie gefahrlos die Gleise unterqueren zu können. Zwei Kleinloks der S-Bahn stehen hinter dem Stellwerk im Gleisvorfeld in der Frühlingssonne. Foto vom April 2007.


Ansicht des Stellwerks Ow von der Straße Sommerkamp aus gesehen.

Die östliche Seite des Stellwerks "Ow", von der Straße "Sommerkamp" aus gesehen. Gut zu erkennen ist das überstehende Dach, welches das Stellwerkspersonal vor Blendungen durch die Sonne schützt. Der Garten im Vordergrund ist ein gutes Beispiel dafür, daß es neben Bahnanlagen auch schön aussehen kann und nicht nur verwildert. Foto vom April 2007.


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Blick vom ehemaligen Güterbahnhof Ohlsdorf zum Stellwerk "Ow" und dem S-Bahnsteig. Dieses Foto ist auch eine Überleitung zu den beiden Gebäuden an der Ostseite der Brücke über die "Alsterdorfer Straße", die im nächsten Absatz erwähnt werden. Deren Nord- und Südseite wurde mit Bauwerken aus rotem Porphyr, entworfen vom Hamburger Baumeister Eugen Göbel, gestaltet. Während der Turm an der Nordseite der Brücke von der Gleisseite aus gut zu sehen ist, fällt das südliche Gebäude (gekennzeichnet mit "A") aus dieser Perspektive kaum auf. Foto von R. Jurschek Ende der 1980er Jahre.


"Bahnbegleitende Bauten" ...

Der Begriff "Bahnbegleitende Bauten" ist von mir ausgedacht und in keiner Suchmaschine zu finden. Ich versuche, damit die beiden Bauten zu beschreiben, die sich links und rechts der S-Bahn-Brücke über die "Alsterdorfer Straße" befinden und die beim Bau der damaligen "Hamburg-Altonaer Stadt- und Vorortbahn" zwischen 1904 und 1906 mit errichtet wurden.

In dem Heft "Die Bauwerke des Schienenverkehrs in Hamburg" von Anne Frühauf (Christians-Verlag 1994) steht dazu folgendes: "(...) die genietete Vollwandträgerbrücke, die die Alsterdorfer Straße südlich des Bahnhofs Ohlsdorf überquert, erhielt eine aufwendige Gestaltung. Sie erklärt sich aus der Nähe zum Hauptfriedhof Ohlsdorf. So wurde vor allem die Friedhofsseite nach Entwürfen des Architekten Eugen Göbel 1906 besonders reich mit schreinartigem Anbau und Eckturm mit Runderkern aus roten Porphyr verziert. Durch den Verlust des originalen, ehemals reichverzierten Geländers und der ursprünglichen Stützen ist der Gesamteindruck jedoch vermindert."

Schreinartiger Anbau an der Südseite.

Oben und unten: Die beiden, im Text von Anne Frühauf genannten Bauwerke. Oben ist der "schreinartige Anbau" und unten der "Eckturm mit Runderkern" zu sehen. Fraglich ist, ob die verschlossenen Flächen, die sich in braun von dem roten Porphyr abheben, früher mal offen waren. - Es ist sehr schade, daß die S-Bahn Hamburg solche sehenswerten baulichen Besonderheiten an ihren Bahnanlagen, von denen es leider nicht mehr viele gibt, nicht besser in Schuß hält! Sie bilden doch auch ein Stück Hamburger Baugeschichte ab. Verdient hätten sie es auf jeden Fall!
Beide Fotos sind vom April 2007.

Eckturm mit Runderkern an der Nordseite.

Bahnbegleitende Bauten und Südzugang.

Dieses Bild ist eine Überleitung zum nächsten übriggebliebenen Bauwerk der Hamburger S-Bahn: dem verschlossenen ehemaligen Südzugang zum S-Bahnsteig Ohlsdorf. Auf diesem Foto, vom Sommerkamp aus gesehen, kann man das Gebäude südlich der Brücke mit seinen charakteristischen Türmchen gut sehen, ebenso den Eckturm an der Nordseite der Brücke über die "Alsterdorfer Straße". Der ehemalige Zugang befindet sich versteckt an der Stelle des rosa Rechtecks rechts im Bild. Foto vom Februar 2024.


... und südlicher Zugang Bahnhof Ohlsdorf

Es gab mal einen Zugang zum südlichen Teil des S-Bahnsteigs, der zusammen mit den beiden Bauten an der Nord- und der Südseite der "Alsterdorfer Straße" entstand. Der U-Bahnsteig war von hier aus nicht erreichbar; vernutlich, weil es ihn bei der Anlage des Zugangs während des Baus der "Hamburg-Altonaer Stadt- und Vorortbahn" bis 1906 noch gar nicht gab und die U-Bahn bis 1967 ein Konkurrent war. Auf dem Bahnsteig selbst ist von dem ehemaligen Zugang nichts mehr zu sehen. Der (zugemauerte) Zugang ist dagegen von der Straßenebene noch gut zu erkennen, vor allem wegen des markanten Turms an der Schnittstelle zur Brücke über die Straße. Wann genau der Zugang geschlossen wurde, ist nicht bekannt.

In dem Heft "Verkehrshistorische Reihe: Hamburger Nahverkehrsmittel Nr. 10 - Rund um die Ohlsdorfer Bahnhöfe" vom VVM steht dazu auf Seite 20 folgendes: "Des weiteren gab es am Südende des Bahnsteigs einen dritten Ausgang zur Alsterdorfer Straße. Dieser Ausgang wurde jedoch in der Nachkriegszeit geschlossen. Der überdachte Eingang zur Treppe war allerdings noch bis 1979 als Unterstand auf dem Bahnsteig vorhanden."

Ehemaliger südlicher Zugang zum Bahnhof Ohlsdorf.

Der ehemalige Zugang von der "Alsterdorfer Straße" zum südlichen Teil des S-Bahnsteigs in Ohlsdorf ist noch gut als solcher zu erkennen. Leider ist das Gelände davor trotz Verbotsschild (schwach zwischen den geweißten Flächen zu erkennen) zugeparkt und die Wände sind mit Graffiti beschmiert - im Bahnbereich leider gang und gäbe! Ich habe sie unkenntlich gemacht, da ich solche Schmierereien furchtbar finde und ihnen keine Bühne zur Darstellung bieten will. Für mich ist das keine Kunst, sondern Zerstörung, gepaart mit Respektlosigkeit gegenüber dem Eigentum anderer. - Nicht ganz im Bild ist der große Turm, von dem links der Sockel zu sehen ist. Das eingeklinkte Bild rechts oben zeigt den Turm von der Bahnsteigebene aus. Foto vom Juni 2012 bzw. September 2004 (kleines Bild).


Nördliche Abstellanlage Ohlsdorf

In der Anfangszeit der "Hamburg-Altonaer Stadt- und Vorortbahn" war in Ohlsdorf das nördliche Ende dieser Bahn. Es gab vier nördliche Abstellgleise, davon zwei als Verlängerung der beiden Bahnsteiggleise. Diese beiden Gleise wurden dann die Streckengleise von und nach Poppenbüttel, als die "Hamburg-Altonaer Stadt- und Vorortbahn" 1918 verlängert wurde. Durch die Führung des Gleise von Poppenbüttel im Bogen entstand Platz für zwei neue Abstellgleise. Eins davon entfiel im Laufe der Jahre wieder. Ein zweites Abstellgleis (nunmehr das westliche) war nach der Eröffnung der Strecke zum Flughafen 2008 nicht mehr notwendig und wurde stillgelegt.

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Blick entlang des ehemaligen Stellwerks "Op" auf die nördliche Abstellanlage des Bahnhofs Ohlsdorf. Auf diesem Bild sind drei Dinge der Hamburger S-Bahn zu sehen, die im Zuge des Baus der Strecke zum Airport (Flughafen) verschwunden sind: (A) das genannte Stellwerk, (B) das westliche Abstellgleis und (C) die Brücke über die "Fuhlsbütteler Straße". Auf dem sogenannten "Friedhofsgleis" steht ein 474er-Vollzug, beschildert mit "S 3 Pinneberg". Foto vom September 2004.


Ein Blick an der westlichen Seite des Stellwerks Op vorbei nach Norden.

Ein Blick an der westlichen Seite des Stellwerks "Op" vorbei nach Norden. Zu sehen sind drei Züge der Baureihe 474: Der linke ist der Planzug der S 1 von Poppenbüttel nach Wedel. Daneben auf den Abstellgleisen stehen zwei weitere Züge. Der linke Zug ist mit "Blankenese" beschildert. Der rechte Zug hat schon eine LED-Linienanzeige, die ebenfalls "Wedel" anzeigt. Die rechte Brücke über die "Fuhlsbütteler Straße" ist bereits durch einen Neubau ersetzt. Das Abstellgleis, auf dem der mittlere 474 steht, wird bald stillgelegt. Foto vom März 2007.


Das linke Abstellgleis in Ohlsdorf ist vom Streckennetz abgeklemmt, liegt aber noch an seinem angestammten Platz.

Der gleiche Blick, gut fünf Jahre später. Wiederum fährt ein 474, diesmal als Kurzzug, zum Bahnhof Ohlsdorf. In Ohlsdorf wird er mit einem weiteren 474-Kurzzug zusammengekoppelt. Das linke Abstellgleis ist vom Streckennetz abgeklemmt, liegt aber noch an seinem angestammten Platz und wächst zu. Auch das Gleissperrsignal steht noch! Der rechte 474 entschwindet in Richtung Poppenbüttel. Auf dem "Friedhofsgleis steht ein 472-Vollzug. Durch den Abriß des Stellwerks "Op" und den Ersatz durch einen Fahrstuhl hat man einen etwas besseren Blick auf die Abstellanlage. Foto vom August 2012.


Geplante Strecke Poppenbüttel - Lemsahl - Duvenstedt

In meinem Gästebuch schrieb Lucas aus Hamburg-Poppenbüttel am 04. Oktober 2019 folgendes: "Mir ist aufgefallen, dass sich der Verlauf der ursprünglich geplanten S1-Verlängerung ab Poppenbüttel sehr gut z. B. in Google Maps nachverfolgen lässt. Über den Ring 3, dann folgt ein sehr auffälliger Waldabschnitt bis Alsterredder, weiter parallel zum Petunienweg und zweigt dann Höhe Knabenkrautweg etwas ab und endet in Form einer langen Grasfläche am Mellingburgredder. Danach sehe ich leider nichts mehr, man ist dann aber auch schon fast in Lemsahl-Mellingstedt."

Lange Zeit war geplant, die Strecke nach Poppenbüttel noch weiter nach Norden zu verlängern. Diese Planung gab es bereits vor dem Bau der Strecke während des Ersten Weltkriegs, aber auch später war noch an eine Verlängerung gedacht worden; beispielsweise bei den großen Umbauplänen in den 1930er Jahren, bei denen die Umstellung von Wechsel- auf Gleichstrombetrieb beschlossen und begonnen wurde, gab es auch eine skizzierte Strecke Poppenbüttel - Duvenstedt. Es gibt Bebauungspläne, die eine solche Strecke noch ausweisen, und auch bei der Bebauung wurde lange Zeit Rücksicht auf eine solche Strecke genommen. Allerdings gibt es inzwischen auch Gebäude auf der freigehaltenen Trasse, und die Planung selbst ist inzwischen in Vergessenheit geraten. Bauvorleistungen gibt es keine, nur die freigehaltenen Flächen weisen noch auf die ehemals geplante Nutzung hin.

Die mir vorliegenden Bebauungspläne sehen eine Trasse vom bestehenden S-Bahnhof Poppenbüttel nach Nord-Nord-Ost vor, überqueren den "Ring 3", queren den "Alsterredder" (Haltestelle?), führen entlang des "Petunienwegs" und enden, wie Lucas schon schrieb, am "Mellingburgredder" (Haltestelle?). Dahinter ist auf Plänen von 1952 / 1955 eine Querung der Alster mittels einer Brücke zu erkennen; sowie eine leichte Linkskurve in Richtung "Lemsahler Landstraße" (Haltestelle?). Die Bebauung Lemsahl-Mellingstedts zwischen "Eichelhäherkamp" und "Fiersbarg" wird jedoch nicht durchquert, sondern weiter östlich nur tangiert. Die geplante Strecke endet bei der Straße "Kakenhaner Weg" westlich von Duvenstedt / Parkberg relativ abrupt. Wann die Planung der Strecke bis nach Lemsahl-Mellingstedt / Duvenstedt aufgegeben wurde, ist nicht bekannt. Auf dem ersten Bebauungsplan (der vermutlich aus den 1970er / 1980ern stammt, fehlt die Trasse nördlich des "Mellingburgredders".

Wikipedia schreibt dazu: "Planungen für eine Verlängerung" ... (ab Poppenbüttel) ... "wurden während der nationalsozialistischen Phase erneut aufgegriffen und sahen eine Verlängerung nach Duvenstedt und weiter in nördliche Richtung vor. Wie der überwiegende Teil der Planungen aus dieser Epoche wurde auch diese nicht umgesetzt. Der Aufbauplan von 1960, der u. a. den Bau einer S-Bahn-Strecke nach Rahlstedt beinhaltet, griff die vorangegangenen Planungen für die Alstertalbahn auf, sah jedoch nur eine Verlängerung bis Lemsahl-Mellingstedt vor. 1967 schlug die Unabhängige Kommission für den Aufbauplan der Freien und Hansestadt Hamburg eine Ergänzung der Planungen dahingehend vor, die Linie doch bis Duvenstedt zu verlängern. Bis Mitte der 1970er Jahre erwog die Deutsche Bundesbahn unabhängig von den Planungen des Landes Hamburg eine Verlängerung bis nach Bergstedt. Spätestens seit 1997 enthält der Flächennutzungsplan des Landes Hamburg keines der genannten Vorhaben mehr, auch das räumliche Leitbild Hamburgs beschreibt keine weiteren Ausbauplanungen."

Warum aus dieser Planung nichts wurde, obwohl sie über ein Jahrhundert lang vorgesehen war, ist nicht bekannt. Wenn man sich den heutigen Stadtplan ansieht, fällt auf, daß bis zum "Mellingburgredder" einiges an Bebauung vorhanden ist, danach die Gegend entlang der geplanten Trasse jedoch nur dünn besiedelt ist. Die S-Bahn hätte hier nur wenige Fahrgäste gehabt oder hätte eine stärkere Bebauung des ländlichen Raumes ausgelöst. Statt die Trasse in der Nähe von Duvenstedt enden zu lassen, hätte man auch gleich noch das stärker besiedelte Tangstedt in Stormarn anschließen können. Dies alles ist nun Vergangenheit.

Wenn man sich beispielsweise den Gleisplan von 1975 vom Bahnhof Poppenbüttel anschaut, sieht man, daß die Abstellanlge nebst Waschanlage hätte umgebaut werden müssen, wenn man zwei Streckengleise nach Norden hätte anschließen wollen (die Waschanlage wurde 1963 errichtet). So scheint eine Verlängerung nicht besondere Prorität gehabt zu haben, denn sonst hätte man die ganze Gleisanlage wohl anders angeordnet.

  • www - Ein Thread vom BahnInfo-Forum zum Thema "Alstertalbahnerweiterungsplanung".

Das Ende der Gleisanlagen nebst Waschanlage der S-Bahn in Poppenbüttel.

Oben und unten: Hier hätte die ehemalige Alstertalbahn den heutigen Ring 3 überquert. Oben ist das Ende der Gleisanlagen nebst Waschanlage der S-Bahn eben noch so durch das Geäst zu erkennen; unten ist der Blick von ebendieser Anlage Richtung Norden zu sehen. Zwischen den Gebäuden links und rechts ist noch die freigehaltene Trasse für die Erweiterung nach Norden erkennbar. Das gelbe "X" markiert den Fotostandpunkt des jeweils anderen Bildes.
Beide Fotos stammen vom März 2024.

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Ausschnitt eines Bebauungsplanes mit der Bezeichnung Sasel 2.

Ausschnitt eines Bebauungsplanes mit der Bezeichnung "Sasel 2". Norden ist rechts; die Straße links im Bild ist der "Feldblumenweg", oben verläuft die Straße "Hohensasel" und rechts endet die geplante Trasse am "Mellingburgredder". Die freigehaltene Trasse ist mit "Geplante Bundesbahnanlagen" beschriftet. Der Plan ist von der Ausführung her deutlich jünger als die beiden unteren von 1955 / 1952; eine Jahreszahl ist aber leider nicht angegeben. Möglicherweise stammt er aus den 1970er / 1980er Jahren.


Ausschnitt aus einem Prospekt der DB, Bundesbahnsirektion Hamburg.

Ausschnitt aus einem Prospekt (neudeutsch: "Flyer") der DB, Bundesbahndirektion Hamburg. Neben der City- und der Harburger S-Bahn sind auch weitere, bis heute nicht realisierte Projekte darauf abgenildet. Für den hier betrachteten Bereich sieht die Planung eine Verlängerung der S-Bahn ab Poppenbüttel nach Bergstedt vor; es wird im Prospekt eine Streckenlänge von 4 Kilometern angegeben. Der Prospekt stammt aus dem Frühjahr 1974.


Ausschnitt eines Bebauungsplanes mit der Bezeichnung BS Poppenbüttel.

Ausschnitt eines Bebauungsplanes mit der Bezeichnung "BS Poppenbüttel"; Norden ist oben. Zu sehen ist die Alsterschleife bei der sogenannten "Mellingburg". Die geplante S-Bahn-Trasse ist violett dargestellt und verläuft von unten (Poppenbüttel) nach oben (Lemsahl-Mellingstedt). Die geplante Überbrückung der Alster ist ebenfalls dargestellt. Diese Brücke ist das einzige Bauwerk entlang der geplanten Strecke, welches so dargestellt wird. Die Kreuzung der Bahntrasse mit den zahlreichen Straßen wird nicht gesondert dargestellt. Eine höhengleiche Kreuzung Schiene / Straße wird aber sicherlich nicht geplant gewesen sein, wo sie doch an anderen Stellen aus verschiedenen Gründen wieder aufgegeben wurde. Der Plan stammt aus dem Jahr 1955.


Ausschnitt eines Bebauungsplanes mit der BS Poppenbüttel.

Ausschnitt eines Bebauungsplanes mit der Bezeichnung "Lemsahl-Mellingstedt(1)"; Norden ist oben. Hier endet die geplante S-Bahn-Trasse aus Poppenbüttel ziemlich abrupt mitten in unbebautem Feld. Der Plan stammt aus dem Jahr 1952.


Gleisplan des Bahnhofs Poppenbüttel nebst Abstellanlage und Waschanlage mit Stand 4. Oktober 1975.

Der Gleisplan des Bahnhofs Poppenbüttel nebst Abstellanlage und Waschanlage mit Stand 4. Oktober 1975. Der Gleisplan läßt keine zwei Streckengleise (rote Linien) nach Lemsahl-Mellingstedt ohne Umbauten zu (die Waschhalle (gestrichelt) wäre z. B. im Weg gewesen). Foto von H. Günther.


Strecke Berliner Tor - Aumühle (S 2)

Berliner Tor (oben)

Am südlichen Ende des oberen Bahnsteigs der S-Bahnhaltestelle "Berliner Tor" gab es früher wohl mal einen Treppenabgang zum "Anckelmannsplatz". Auf dem Bahnsteig selbst sieht man keine Spuren. Jedoch gibt es auf der Straßenebene folgende Beobachtung von Frau M. Maas: "In den Räumlichkeiten dieses Haltestelleneingangs befindet sich das Lokal "Speisewagen". Innerhalb des Restaurants sind Details die auf eine kleine Eingangshalle hindeuten z. B. eine breite Steintreppe nach oben, die aber an der Decke endet." (eMail von M. Maas aus dem Jahr 2019).

Demnach gab es an dieser Stelle wohl mal einen Zugang zum S-Bahnsteig. Wann und warum er geschlossen wurde, ist nicht bekannt.

Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 2

Der vor dem Zweiten Weltkrieg begonnene Ausbau der S-Bahnstrecke von Berliner Tor nach Bergedorf mußte kriegsbedingt bald wieder eingestellt werden. Nach dem Krieg gab es durch die Grenzziehung zwischen Büchen und Schwanheide auf der ehemaligen "Rennstrecke" Hamburg - Berlin nur noch einen bescheidenen Zugverkehr. Dadurch konnte der S-Bahn-Betrieb nach Bergedorf und später Aumühle auf den vorhandenen Fernbahngleisen eingerichtet werden. Nach der Wende 1989 stieg die Zahl der Fernzüge wieder an, so daß eine endgültige Trennung von S-Bahnen und Fernzügen notwendig wurde. So begannen die Planungen, die unter dem Namen "Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 2 (VDE Nr. 2)" bekannt wurden. Bis 1997 wurden beide Trassen voneinander getrennt. An einigen Stellen kann man noch den ursprünglichen Zustand erahnen, auch wenn aufgrund der breiten Bahntrasse und dem vielen Bewuchs kaum Spuren zu erkennen sind. Ein sichtbares Beispiel ist der ehemalige Mittelbahnsteig des Haltepunkts "Billwerder-Moorfleet" für die S-Bahn, der durch den Ausbau zum Seitenbahnsteig wurde. Auf der ehemaligen Trasse der S-Bahn Richtung Bergedorf fahren nun die Fernzüge in entgegengesetzter Richtung zum Hamburger Hauptbahnhof.

Weitere Veränderungen an den Bahnanlagen der Bergedorfer S-Bahn waren unter anderem die Verlegung des Bahnsteigs in "Tiefstack" sowie der Umbau der Bahnhöfe bzw. Haltestellen "Bergedorf", "Reinbek" und "Wohltorf". Dagegen gab es in "Rothenburgsort", "Mittlerer Landweg" und "Nettelnburg" keine besonderen Veränderungen. Die Haltestelle "Allermöhe" wurde erst später eröffnet.

  • www - Ein Wikipedia-Artikel zum Thema "Verkehrsprojekte Deutsche Einheit, Stichwort "Schiene"".

Ausschnitt einer undatierten Karte von den Gleisanlagen südlich der Haltestelle Tiefstack.

Ausschnitt einer undatierten Karte von den Gleisanlagen südlich der Haltestelle Tiefstack. Die mit grünen Linien versehenen Gleise besaßen Stromschienen. Daß es hier mal eine (mit Stromschiene versehene!) Überholmöglichkeit für Fernzüge gab, habe ich erst durch Zufall auf Fotos vom Bahnfotografen K.-D. Scherdtfeger gesehen, der vom Bahnbetriebswerk Rothenburgsort einige Fotos gemacht hat, auf denen der Bahnsteig und eine Weiche sowie Stromschienen zu sehen sind. Inzwischen befindet sich der Bahnsteig etwas weiter östlich der hier gezeigten Lage.


Blick von der Zugangsbrücke an der Haltestelle Billwerder-Moorfleet auf die beiden Bahnsteiggleise.

Blick von der Zugangsbrücke an der Haltestelle "Billwerder-Moorfleet" auf die beiden Bahnsteiggleise. Aus Richtung Bergedorf ist ein Vollzug der Baureihe 472 in die Haltestelle eingefahren. Er fährt auf dem neuerrichteten Gleis für die S-Bahn. Rechts daneben ist das ursprüngliche S-Bahn-Gleis in Richtung Hauptbahnhof. Rechts vom Bahnsteig befand sich früher das ursprüngliche Gleis nach Bergedorf; dort fahren nun die Fernzüge Richtung Hamburg Hauptbahnhof. Quelle des Bildes (vom Mai 2006): Wikimedia Commons.


Gleisplan des Bahnhofs Bergedorf nebst Abstellanlage mit Stand 4. Oktober 1975.

Der Gleisplan des Bahnhofs Bergedorf nebst Abstellanlage mit Stand 4. Oktober 1975. Das Gleis mit der roten Linie ist heute ohne Stromschiene und dient nun den Fernzügen von Berlin nach Hamburg. Der gestrichelte Bahnhofsteil ganz unten war früher der Bahnhof "Bergedorf" der "Bergedorf-Geesthachter Eisenbahn (BGE)" und ist heute nicht mehr vorhanden. Auf seiner Fläche befinden sich jetzt Teile des Fernbahnhofs und des ZOB´s. Foto von H. Günther.


Aumühle

Am Bahnhof Aumühle gab es im Verlauf seines Bestehens auch etliche Veränderungen. Einzig das Empfangsgebäude steht seit 1909 unverändert aufgeständert an seinem exponierten Platz. Die Trennung des Fern- vom S-Bahnverkehrs im Zuge des "Verkehrsprojekts Deutsche Einheit Nr. 2" führte nicht zu einer Änderung der Bahnsteigaufteilung. Der Bahnsteig an der Fernbahn wurde bereits mit der Eröffnung der S-Bahn bis Aumühle 1969 geschlossen, letzte Reste wurden bis 2002 abgerissen, so daß die Nahverkehrs- und späteren Regionalzüge seit 1969 den S-Bahnsteig anfuhren, der dafür umgebaut wurde (Prellbock in der Mitte von Gleis 3 und Entfernung der Stromschiene im Regionalbahnteil des Bahnsteigs; dies geschah allerdings in der Zeit zwischen 1975 und 1989). Zuerst liefen diese Züge unter den Bezeichnungen S 6, dann als S 2 und später dann als S 21 / zu S 21.

Bei der Umwandlung der "Nicht-Gleichstrom-S-Bahnlinien" in Regionalbahnlinien 2002 wurde die Bezeichnung R 20 eingeführt, die dann zur R 11 wurde. Seitdem die Linie R 11 am 10. Dezember 2017 eingestellt wurde, ist der Regionalbahnteil verwaist, aber noch vorhanden. S-Bahnen können hier wegen der fehlenden Stromschiene nicht verkehren. Einzig Fahrzeuge für den "Lokschuppen Aumühle" des VVMs können hier überführt werden. Es gibt nun keine Züge mehr von Aumühle nach Osten, so daß man den Umweg über Bergedorf nehmen muß, wenn man von Aumühle in Richtung Büchen will.

  • www - Ein Wikipedia-Artikel über den Bahnhof Aumühle.
  • www - Infos über den S-Bahnhof Aumühle gibt es von Lars Brüggemann.

Blick vom S-Bahnsteig in Aumühle in Richtung Büchen.

Blick vom S-Bahnsteig in Aumühle in Richtung Büchen. Links im Hintergrund befindet sich die Abstellanlage mit einem Zug der BR 490. Das Gleis 3 hatte früher auch eine Stromschiene, heute besitzt es eine Oberleitung und ist schon leicht bewachsen. 2017 fuhr hier der letzte reguläre Regionalzug. Foto vom September 2023.


Gleisplan des Bahnhofs Aumühle nebst Abstellanlage mit Stand 4. Oktober 1975.

Der Gleisplan des Bahnhofs Aumühle nebst Abstellanlage mit Stand 4. Oktober 1975. Der rot markierte Bereich ist heute ohne Stromschiene. Die rechte Bahnhofsausfahrt Richtung Bergedorf /"Bgf") ist inzwischen völlig verändert worden. Foto von H. Günther.


Strecke Hauptbahnhof - Neugraben (S 3 / S 5)

Harburg-Rathaus

"Der am 23. September 1983 eröffnete Tunnelbahnhof Harburg-Rathaus der S-Bahn befindet sich unter dem Harburger Ring und ist rund 200 m lang. Er besitzt drei Bahnsteiggleise und ein Kehrgleis zum Wenden von Zügen. Innerhalb der unterirdischen Bahnhofsanlagen befindet sich zudem das Stellwerk Hrf (Harburg-Rathaus). Der Bahnhof wird von den Zügen der Linien S3 und S31 angefahren. In der Nebenverkehrszeit (NVZ) endet die Linie S31 dort, in der Schwachverkehrszeit wird der Bahnhof nur von der S3 bedient.

Während der Bauzeit wurden zwei Vorwegbauwerke (sogenannte Bauvorleistungen, ausgeführt als Nischen) erbracht, die als Abzweig für eine zukünftige Stichstrecke in südwestlicher Richtung dienen sollten. Eine davon befindet sich östlich der Haltestelle im Streckentunnel, die andere innerhalb der Haltestelle an dem Tunnelmund aus Richtung Heimfeld. Während die Nische im Tunnel sichtbar ist, hat man sie innerhalb der Haltestelle verkleidet.."

Quelle: Bahninfo-Forum - Abzweig zw. Harburg u. Harburg-Rathaus?; Der zitierte Eintrag von "Karlheinz" vom 09.02.2013 befindet sich auf Seite 2. Auf Seite 3 des Threads gibt es eine detaillierte Bauzeichnung der östlichen Ausfahrt aus der Haltestelle Harburg-Rathaus mit der als "Abzweig nach Marmstorf" bezeichneten Nische.

Die genaue Führung der Strecke "Harburg-Rathaus" - Marmstorf - Hittfeld ist mir leider nicht bekannt. Weitere Bauvorleistungen gibt es meines Wissens nach nicht. Aktuell gibt es keine Planungen, diese Verbindung zu realisieren.

Ausschnitt aus einem Prospekt der DB, Bundesbahnsirektion Hamburg.

Ausschnitt aus einem Prospekt (neudeutsch: "Flyer") der DB, Bundesbahndirektion Hamburg. Neben der City- und der Harburger S-Bahn sind auch weitere, bis heute nicht realisierte Projekte darauf abgenildet. Für den hier betrachteten Bereich sieht die Planung einen Abzweig der S-Bahn ab "Harburg-Rathaus" (hier noch als "Harburg-Mitte" bezeichnet) nach Hittfeld vor. Der Prospekt stammt aus dem Frühjahr 1974.


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