Der Fahrweg für das Cabinentaxi unterscheidet sich von allen anderen Verkehrssystemen, die bis heute entwickelt
wurden. Durch die Benutzung des Fahrbalkens sowohl durch ober- als auch auch unterhalb laufende Kabinen wurde eine
pfiffige Lösung gefunden, die eine platzsparende Ausführung ermöglichte, da nur noch ein statt zweier parallel
liegender Fahrwege nötig waren. Eine Gefahr durch entgegenkommende Fahrzeuge bestand durch die Trennung der
Fahrtrichtung auf zwei Ebenen nicht. Die Kosten für den Fahrweg, der bei spurgebundenen Verkehrssystemen in der
Regel der teuerste Bereich ist, konnte durch diese Anordnung minimert werden.
Skizze des bestechenden Grundprinzips des "Beckerschen Cabinentaxis": ein Fahrbalken für beide Verkehrsrichtungen.
Der Fahrbalken konnte bei Bedarf in bestimmten Abschnitten auch für nur eine der beiden Bahnen mit Fahrspuren
ausgerüstet sein, wenn die städtebauliche oder die betriebliche Situation dies erforderte. Auch die Anpassung an
bestimmte Vorgaben war möglich. In der Studie für das Cabinentaxinetz in Hagen war beispielsweise die Durchfahrung
eines Kaufhauses in der Innenstadt vorgesehen. Durch die leise und abgasfreie Fahrt sowie das kleine Profil des
Cabinentaxis wäre das kein Problem gewesen.
Skizze der Pfeiler für beide Bahnen (1) sowie verschiedene Ausführungen für die Standbahn (2) auf der
Versuchsanlage in Hagen.
Der Fahrweg war aufgeständert. Fahrbahnträger hielten je nach Fahrweganordnung (eine oder beide Bahnen) von unten,
von der Seite oder von oben den 1,6 Meter breiten Fahrbalken aus Stahl in seiner Position. Die normale Spannweite
zwischen den Trägern lag bei 40 Metern. Der Abstand der Stationen sollte 300 bis 800 Meter betragen. Der minimale
Kurvenradius lag bei 30 Metern. Die maximale Steigung betrug zuerst 10 %, später wurde auf der Versuchsanlage auch
ein Steigungsabschnitt mit 15 % eingebaut.
Skizze der Pfeiler für verschiedene Ausführungen für die Hängebahn (3) auf der Versuchsanlage in Hagen.
Der Fahrweg selbst war begehbar und an den Außenseiten mit einer Blende abgeschlossen, hatte aber kein
Schutzgitter. Die Evakuierung bei einem Notfall geschah jedoch nicht über den Fahrweg, sondern über die
Notfahrzeuge, die entweder hinter der havarierten Kabine hielten oder auf dem anderen Fahrweg angefahren kamen.
Dies hatten umfangreiche Tests als die praktikabelste Lösung ergeben. Ein probeweise gebauter Notweg unterhalb der
Hängebahn an einer Kurve der Testanlage war daher überflüssig.
Weichen waren auch vorhanden, Signale jedoch nicht. Die Fahrzeuge konnten in einem kurzen Abstand hintereinander
herfahren, hielten aber dennoch genügend Abstand zueinander; der minimale Wert lag bei 0,5 Sekunden. Die Weichen zu
den einzelnen Stationen waren starre Spurweichen ohne Stellvorrichtungen oder Schaltelemente. Durch Verschieben der
Kabinenführungsräder steuerte die Kabine, je nachdem ob ein Haltewunsch der Fahrgäste bestand oder nicht, zur
Station oder an ihr vorbei.
Die Stationen waren sowohl für die Hänge- als auch für die Standbahn konzipiert. Sie waren übereinander angeordnet
und jeweils seitlich an dem durchgehenden Fahrbalken vorgesehen (sogenannte "Offline-Stationen"). Weichen vor und
hinter der Station ermöglichten den Halt der Kabine an der Station oder deren Durchfahrt. Mittels Treppen und
Fahrstühlen waren die Bahnsteigebenen an die Straßenebene angebunden. Eine Auffangwanne verhinderte bei der
Hängebahn den Sturz von Fahrgästen auf den Boden.