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Gleismannsbahnhof.

Gleis 7.6: U ngenutzt und U ebriggeblieben / Der Alsterhalbring

Die Planungen für den Alsterhalbring ziehen sich durch mehrere Jahrzehnte, angefangen von den hochfliegenden Plänen der Nationalsozialisten in den 1930er Jahren bis in das Jahr 1968. Jedoch ist er bis heute nicht gebaut worden und auch nicht mehr vorgesehen. Er hatte unterschiedliche Verlaufsformen. So sollte die Strecke einmal am Bahnhof Altona starten, dann wieder vom Hellkamp aus. Desweiteren gab es Ideen, den Alsterhalbring unter die Außenalster zu legen, dann jedoch auch, ihn "oben herum" über Eppendorf / Winterhude zu verschwenken. Der östliche Anschluß führte entweder in Richtung Dulsberg oder südöstlich zur Mundsburg, weiter zur Burgstraße und dann Richtung Norderelbbrücke - Veddel.

Ich beziehe mich in meinen Ausführungen auf den Plan von 1950, in dem der Alsterhalbring von Altona Rathaus kommend, über Hallerstraße führt, dann unter der Außenalster hindurch nach Uhlenhorst gelangt und über Mundsburg und zur Burgstraße weitergeht. Hinter der Burgstraße folgt eine Rechtskurve, um Hamm, Hammerbrook und schließlich die Norderelbbrücke zu erreichen. Die Strecke hat in diesem Plan die Bezeichnung "G". Die S - Bahn ist dabei nicht eingezeichnet.

Folgende Haltestellen waren vorgesehen:

  • Rathaus Altona (Übergang zur Linie "F": Teufelsbrück - Freihafen)
  • Bahnhof Altona (Übergang zur Linie "E": Lurup - Trabrennbahn) sowie zur S - und Fernbahn
  • Haltestelle in Höhe der Gerichtstraße
  • Haltestelle bei S - Bahn Holstenstraße?
  • Haltestelle Höhe Schulterblatt
  • Schlump (Übergang zur Linie "A": Ringlinie und zur verlängerten "Hellkamplinie", nun Linie "B" Schnelsen - Billbrook), heute nur zur U 3
  • Haltestelle Höhe Grindelhochhäuser / Grindelberg
  • Hallerstraße (Übergang zur Linie "C": Ochsenzoll - Jungfernstieg), heute U 1
  • Haltestelle Höhe Hofweg
  • Haltestelle Höhe Winterhuder Weg
  • Mundsburg (Übergang zur Ringlinie "A"), heute U 3
  • Wartenau (Übergang zur Linie "E": Lurup - Trabrennbahn), heute U 1
  • Burgstraße (Übergang zur Linie "B": Schnelsen - Billbrook), heute U 2 und U 4
  • Haltestelle Höhe Luisenweg
  • Haltestelle Höhe Billstraße (Übergang zur S - Bahn?)
  • Haltestelle an der Norderelbe (nördlich davon?) (Übergang zur Linie "F": Teufelsbrück - Freihafen)
  • Haltestelle an der Veddel (Übergang zur Linie "F": Teufelsbrück - Freihafen - und zur S - Bahn?)
  • Es gibt drei Haltestellen im heutigen Netz, bei denen der Alsterhalbring mehr oder weniger sichtbar hätte angeschlossen werden können. Das sind die Haltestellen "Hallerstraße", "Wartenau" und "Burgstraße".

    Hallerstraße

    Diese Haltestelle der heutigen U 1 erhielt in der Mitte des Bahnsteigs andere Stützen, um hier eine Verbindungstreppe zur geplanten tieferliegenden Haltestelle der sogenannten "Alsterquerungslinie" errichten zu können. In den 1920er Jahren sollte hier die verlängerte Walddörferbahn, von "Barmbek" kommend, die "Kell-Jung-Linie" kreuzen. Später sollte hier, nach diversen Plänen, der Alsterhalbring an dieser Stelle entlangführen.

    Wartenau

    Der westliche Teil des Bahnsteigs ist etwas breiter als der östliche, zudem wurde die westliche Zugangshalle etwas großzügiger gehalten. Der Grund war die geplante Alsterhalbringlinie, die die heutige U 1 an dieser Stelle kreuzen sollte und deren Zugangsanlagen an die westliche Schalterhalle anschließen sollte. Bauvorleistungen gibt es hier aber nicht.

    Burgstraße

    Westlich der Haltestelle (1949 "Borgfelde" genannt) war die Einfädelung des Alsterhalbring geplant, darum wurde ein Anschlußstutzen beim Bau der Strecke ab 1962 mit eingebaut. Der bestehende Bahnsteig ist der südliche der beiden geplanten Bahnsteige; der nördliche existiert nicht.

    Zudem ist die östliche Ausfahrt Richtung "Hammer Kirche" sehr breit ausgeführt. Hier lag ursprünglich ein einfacher Gleiswechsel. Vermutlich sollte hier in Höhe der "Meridianstraße" eine Rampe für die Fortführung des Alsterhalbrings entstehen, deren Gleise zwischen denen nach und von Billstedt gelegen hätten. Nördlich der beiden Streckengleise gibt es jedoch keinen Einschnitt, in dem die beiden Gleise zum nördlichen Bahnsteig der Haltestelle "Burgstraße" geführt werden könnten. Platz wäre aber vorhanden, da es hier nur Grünanlagen gibt.

    Einbindung der Alsterringlinie in die Haltestelle Burgstraße.
    Möglicherweise sollte so die geplante Alsterhalbringlinie von Westen her in die Haltestelle "Burgstraße" geführt werden. Es wäre aber auch denkbar, daß beide Gleise des Alsterhalbrings zwischen denen der Billstedter U - Bahn liegen sollten.

    Der Abschnitt Burgstraße - Norderelbbrücken

    In einem Baustufenplan aus dem Jahr 1948 von Hamm - Marsch ist die Strecke ab Burgstraße eingezeichnet. Sie sollte von der Horn - Billstedter - Linie in Höhe des "Luisenwegs" nach rechts abzweigen, dem "Luisenweg" auf dessen westlicher Seite auf fast der gesamten Länge folgen und dann die Bille (unter-?)queren. In Höhe der Kreuzung "Grevenweg" / "Luisenweg" ist die Bahntrasse erweitert, als ob dort eine Haltestelle liegen sollte. Die Erweiterung endet mitten unter / über der Bille! Der Zeichnung nach scheint hier ein Bahndamm vorgesehen zu sein, der südlich einen Durchlaß für die Bille aufweist. Auf dem Damm sollte möglicherweise eine Kehranlage nebst einer neuen Straßenverbindung östlich der Bahn zwischen dem "Luisenweg" und dem "Billhorner Deich" entstehen, außerdem gibt es in der Zeichnung eine Linkskurve von der U-Bahn zur Billwerder Industriebahn (die nördlich des "Bullenhuser Damms" entlang nach Osten führt)! Dann folgte beim Zusammentreffen der Straßen "Bullenhuserdamm", "Bei der Grünen Brücke", " Billwerder Steindamm" und "Großmannplatz" ein nochmaliger Rechtsbogen, der über (?) den Billekanal führte und hinter dem die Bergedorfer Bahn gekreuzt werden sollte. Die U - Bahn - Strecke führt dabei direkt nördlich der "Billstraße" entlang. Ein Abzweig der Bergedorfer Bahn (höchstwahrscheinlich die zu erbauende Harburger S - Bahn) traf dann auf den Alsterhalbring und beide liefen dann parallel zwischen der Bille und der "Billstraße" in Richtung "Billhorner "Röhrendamm". Dort endet der Plan.

    Möglicherweise sollte hier eine Umsteigehaltestelle zwischen der S - Bahn nach Harburg und dem hier endenden Alsterhalbring entstehen. Die Harburger S - Bahn sollte bis Ende der 1960er Jahre über "Berliner Tor" geführt werden, erst danach wurde die heute ausgeführte Strecke über Hammerbrook festgelegt. Die noch vorhandene, aber bereits stilliegende und zum Abbau vorgesehene Trasse der Rothenburgsorter Hochbahn nebst der Haltestelle "Brückenstraße" sollte nicht für den Alsterhalbring verwendet werden. - Ob die geplante Trasse ober- oder unterirdisch verlaufen sollte, wird aus dem Plan nicht eindeutig ersichtlich. Wenn man aber bedenkt, daß die Hammer Marsch sehr ungünstig, weil sehr morastig, für Tunnelbauten ist und das zu durchquerende Gebiet zum Planungszeitpunkt stark zerstört war, läge eine oberirdische Trasse auf der Hand, zumal die Zeichnung möglicherweise in Höhe der Bille einen Damm nebst Brücke vorzusehen scheint. Vorbereitende Bauten sind hier nicht erfolgt, auch die heutige Bebauung scheint keinen Platz für die Trasse der U - Bahn freizuhalten.

    Ein weiterer Bebauungsplan ("Hamm - Mitte 7") von 1966 zeigt das Viereck, umgrenzt von den Straßen "Hammer Landstraße", "Ebelingplatz" / "Hammer Weg", "Eiffestraße" und "Luisenweg", wonach die dortige Bebauung, eine staatliche Schule und ein Pastorat nebst Schule, Kindertagesheim und Altersheim, so gebaut werden sollten, daß der Alsterhalbring unterirdisch im Bogen ohne Gebäudeunterfahrung zwischen den beiden Einrichtungen entlanggeführt werden kann. Ein Blick auf das entsprechende Satellitenbild zeigt aber eine anders ausgeführte Bauweise, die diese Trasse teilweise belegt. Am Ende des Rechtsbogens, bei Erreichen des "Luisenwegs", sollte sich laut Plan der zweigleisige Tunnel in zwei einzelne aufspalten; möglicherweise sollte südlich der "Eiffestraße" eine Rampe an die Oberfläche erfolgen?

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    Erstellt seit dem: 03. Mai 2012
    Online seit: 04. Mai 2012
    Zuletzt aktualisiert am: 09/05/2016

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