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Gleismannsbahnhof.

Gleis 2.01: Die Hochbahn nach Rothenburgsort - Kurzbiografie

Nur eine einzige U - Bahnstrecke in Deutschland wurde im Zweiten Weltkrieg vernichtet und nicht wieder aufgebaut: die Strecke vom Hauptbahnhof durch den Stadtteil Hammerbrook nach Rothenburgsort. Der Stadtteil Hammerbrook war im 19. Jahrhundert das geworden, was man heute wohl als Großwohnsiedlung bezeichnen würde: dicht bebaut mit wenig Stadtgrün; und seine Bewohner zählten eher nicht in die Kategorie "hohes Einkommen" (Details siehe Gleis 2.1). Daß der Stadtteil dennoch neben der Straßenbahn (Details siehe Gleis 2.2) schon beim Grundnetz der Hamburger U - Bahn berücksichtigt wurde hatte vielerlei Gründe. Unter anderem war eigentlich in der optimistischen Zeit vor dem Ersten Weltkrieg geplant gewesen, von dieser Zweigstrecke ausgehend weitere U - Bahnprojekte zu verwirklichen. (Details siehe Gleis 2.3). Recht konkret waren Pläne für eine Hochbahn in den Freihafen (Details siehe Gleis 2.6), beziehungsweise eine Anbindung nach Barmbek entlang der Güterumgehungsbahn (Details siehe Gleis 2.7). Im Zusammenhang damit stehen die Pläne für ein Gleisdreieck zwischen "Berliner Tor", Spaldingstraße und Hauptbahnhof, für das es sogar bauliche Vorleistungen gab (Details auf Gleis 2.16).

Nach Ende des Ersten Weltkriegs 1918 wurde vor allem eine Erweiterung ins Industriegebiet Billbrook ernsthaft diskutiert (Details siehe Gleis 2.8). Doch die schlechten wirtschaftlichen Verhältnisse trafen von Anfang an auch die Hamburger Hochbahn AG, so daß schließlich andere Prioritäten gesetzt wurden (Projekt einer Strecke von "Kellinghusenstraße" nach "Jungfernstieg"; Teil der heutigen Linie U 1; mit späterer geplanter Fortsetzung bis Horn).

Die rund drei Kilometer lange Zweigstrecke mit vier Stationen verlief weitgehend oberirdisch auf Stahlviadukten und Bahndämmen und wurde am 27. Juli 1915 eröffnet. (Details siehe Gleis 2.5). Die Nachfrage auf der Strecke hielt sich in Grenzen, so daß auch das Fahrplanangebot variierte. Meist waren nur kurze Züge im Einsatz, teils wurde der Takt ausgedünnt und in der Wirtschaftskrise 1923 / 1924 ruhte der Betrieb sogar für mehrere Monate. Außerdem wurden 1930 / 1931 bei dieser Strecke selbsttätig umstellende Weichen in den Kehrgleisen eingebaut (Details über den auf den Tag genau 28 Jahre dauernden Betrieb gibt es auf Gleis 2.9). Wichtig für den Hamburger U - Bahnbetrieb wurde die Zweigstrecke durch den Bau eines U - Bahnbetriebshofes rund einen Kilometer östlich der Endhaltestelle Rothenburgsort. Dieser wurde Anfang 1925 in Betrieb genommen. (Details siehe Gleis 2.10).

Der Zweite Weltkrieg hatte in den ersten Jahren bereits Auswirkungen auf den Betrieb. Mit den verheerenden Luftangriffen vom Juli 1943 wurde der Betrieb beeinträchtigt. In der zweiten Angriffsnacht wurde der Stadtteil Hammerbrook vollständig zerstört und die U - Bahn-Strecke schwer beschädigt. Da es nun kein Verkehrsbedürfnis mehr gab, wurde die Strecke nicht wieder aufgebaut sondern bis 1957 vollständig abgebaut (Details auf Gleis 2.11). Heute zeugen nur noch wenige Relikte von dieser Strecke (Details siehe Gleis 2.12). Die Idee an diese Strecke zu erinnern, war die Keimzelle für die Webseite www.gleismann.de. (die ersten Versionen dieser Seite finden Sie auf Gleis Gleis 2.14 und Gleis 2.15)


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Erstellt ab dem: 02*11*2018
Online seit dem: 22*11*2018
Zuletzt aktualisiert am:

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